Sicherer Halt für die neue Visitenkarte der Stadt
Zwei versetzte Quader liegen auf einem doppelstöckigen, vollständig verglasten Sockel in Sprossenoptik auf und scheinen fast zu schweben. Über dem Foyer erhebt sich die Glas-Aluminium-Fassade, deren strenges Raster durch Ausschnitte durchbrochen wird, die zwei Geschosse hoch reichen. Diese dienen zugleich als Außenterrassen auf jedem Stockwerk. So präsentiert sich das von 2018 bis 2020 errichtete neue Service Center der Stadt Minneapolis, die im Mittleren Westen der USA am Mississippi liegt und ca. 420.000 Einwohner hat.
In Verbindung mit dem unmittelbar benachbarten, seit längerem stehenden Rathaus stellt der eindrucksvolle Neubau einen zentralen Campus mit Büro- und Verwaltungsräumen auf mehr als 35.000 m² Fläche (380.000 foot²) dar. Das neue Gebäude ermöglicht es, rund 1.500 Mitarbeiter der Stadt Minneapolis, die zuvor auf mehrere Standorte der Innenstadt verteilt waren, zusammenzuführen. Über dem transparent gestalteten, zweistöckigen Foyer beherbergen die Stockwerke 1 und 2 die Anlaufstellen für die Belange der Bürger. In den Geschossen 3 bis 9 befinden sich die Büros der städtischen Bediensteten, das oberste Stockwerk dient als Gemeinschaftsfläche für die Angestellten und umfasst Terrassen und Gründachflächen.
Für die aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen lokalen Architekten von MSR Design (Meyer, Scherer & Rockcastle) sowie die Architekten vom Kopenhagener Büro Henning Larsen soll das neue Service-Gebäude eine Abkehr vom klassischen Verwaltungs-Design mit langen dunklen Fluren und verschlossenen Türen darstellen. Zugänglichkeit und Offenheit wirken in Verbindung mit diversen Sitzgelegenheiten einladend. Außerdem hat die Stadtverwaltung 16 lokale und regionale Künstler eingeladen, den offenen und öffentlichen Raum mit diversen Kunstwerken zu gestalten. Dazu zählen unter anderem eine hängende Lobby-Skulptur und fünf Wandmalereien auf Glas.
Neben eloxiertem Aluminium und einem hohen Anteil an Verglasung kommen helle Jurakalksteinplatten als Fassadenbekleidung zum Einsatz. Die Natursteinplatten in vielen verschiedenen Maßen wurden von der im bayerischen Eichstätt ansässigen Firma VeroStone geliefert. Ihre Befestigung an der Fassade und als Wandbekleidung im Innenbereich auf einer Fläche von rund 1.600 m² (18.000 foot²) stellte aufgrund des Gewichts der Elemente eine große Herausforderung dar. Zuständig für die Anwendung waren neben dem projektverantwortlichen Bauunternehmen M. A. Mortenson mit Headquarter in Minnepolis auch das Ingenieurbüro Larsen Engineering (Wisconsin), das für die technische Planung beauftragt war, und die ausführenden Handwerker der Firma Grazzini Brothers (Eagan). Die Wahl fiel auf fischer Hinterschnittanker in der Ausführung FZP II 13 x 26 M8/VS/4 AL. Die Verankerungen und das Aluminium-Trägersystem wurden von PROBE Rainscreen Facade Systems erworben, dem Lieferanten der fischer Fassadensysteme in den USA.
Die FZP II Hinterschnittanker ermöglichen die Abstandsmontage für alle Natursteine, wie Granit, Marmor, Sandstein oder in diesem Fall Kalkstein. Durch die konstante Restwanddicke als Referenzmaß bei der Bohrlocherstellung wird ein Ausgleich bei den Plattendickentoleranzen ermöglicht. Die Hülse besteht aus nichtrostendem Stahl. „Die formschlüssige und daher spreizdruckfreie Verankerung im konisch hinterschnittenen Bohrloch ermöglicht höhere Lasten und größere Plattenformate“, nennt Steven-Henrik Maier, Leiter Marktmanagement Fassadensysteme bei der Unternehmensgruppe fischer, einen zentralen Vorteil. Der Anker erlaubt höhere Bruchlasten im Vergleich zu herkömmlichen Systemen. Auch optisch bietet die Hinterschnitt-Technik Vorteile: „Der Befestigungspunkt ist nach außen nicht sichtbar. Dies sogt für eine optisch ansprechende und harmonische Fassadenoberfläche“, sagt Steven-Henrik Maier.
Wie am Beispiel des Service Centers in Minneapolis ersichtlich wird, agiert fischer am Markt als Komplettanbieter für die vorgehängte, hinterlüftete Fassade (VHF). Zum Einsatz kam zusätzlich die Unterkonstruktionslösung SystemOne Vertical Solution. Das innovative Fassadensystem konnte die Anforderungen des Projektes erfüllen und die Kosten senken. Alle Systemkomponenten wurden von PROBE Rainscreen Facade Systems geliefert und ebenso technische Unterstützung gebo-ten. „Ein Vorteil besteht hierbei darin, dass keine horizontalen Schienen zur Fassadenbefestigung benötigt werden, wodurch viel Material und Kosten gespart werden können“, sagt Steven-Henrik Maier. „Die Montage der Platten erfolgt bei dieser Unterkonstruktionslösung mithilfe der integrierten Einhängemutter der Hinterschnittanker FZP II VS in Kombination mit den direkt auf die Vertikalprofile befestigten Einhängelaschen der SystemOne Vertical Solution nach dem Schlüsselloch-Prinzip. Die auftretenden Eigen- und Windlasten werden direkt über das Einhängesystem abgeleitet.“ Hierzu sagt Louisa Tett, Inhaberin von PROBE Rainscreen facade systems: „PROBE arbeitete mit dem Architekten Bjoungin Lee von MSR Design zusammen, um ein geeignetes System für Innen- und Außenanwendungen unter Verwendung von Jura-Kalkstein zu entwickeln. Wir waren in der Lage, mit Grazzini Brothers, die den Zuschlag für das Projekt erhielten, und mit Larson Engineering, die Werkstattzeichnungen, Steinkarten und Berechnungen lieferten, zusammenzuarbeiten, um ein wunderschönes Projekt zu verwirklichen.“
Mit dem Neubau hat die Stadt Minneapolis ein bürgerfreundli-ches Verwaltungszentrum geschaffen. Zudem kann die Verwaltung jetzt effizienter arbeiten, da die Beschäftigten nicht mehr wie bisher auf mehrere Standorte verteilt sind. Eingespart werden dabei in hohem Maße auch Betriebskosten. Beim Bau des neuen Verwaltungsgebäudes war Nachhaltigkeit ein Leitprinzip. Momentan bemüht sich die Stadt, das LEED Gold Zertifikat des US Green Building Councils zu erhalten.
Die Unternehmensgruppe fischer mit Sitz in Waldachtal, Nordschwarzwald, hat 2021 mit weltweit rund 5.400 Mitarbeitern einen Umsatz von 988 Millionen Euro erzielt. Das Familienunternehmen ist mit 50 Gesellschaften in 38 Ländern vertreten und exportiert in rund 120 Länder. Es umfasst die fünf Unternehmensbereiche fischer Befestigungssysteme, fischer Automotive, fischertechnik, fischer Consulting und fischer Electronic Solutions.
fischer Befestigungssysteme besitzt die technologische Marktführerschaft in wichtigen Feldern der Befestigungstechnik. Für ein breites Spektrum an Kunden, vom Heimwerker über den Handwerker bis zum Key-Account-Partner, bietet fischer Produkte in technischer Perfektion.
fischer Automotive fertigt hochwertige Innenraumkomponenten für Fahrzeuge. Das Unternehmen besitzt eine hohe Kompetenz in der Kunststoffverarbeitung und ist ein wichtiger Partner der Automobilindustrie. Das Produktspektrum umfasst Luftausströmer, Getränkehalter, Ablagefächer und Multifunktionskomponenten.
fischertechnik ist mit seinen Konstruktionsbaukästen sowohl im Spielwaren- als auch im Bildungsbereich aktiv. Als einer der letzten Spielwarenanbieter entwickelt und fertigt fischertechnik ausschließlich in Deutschland.
fischer Consulting entstand aus den im eigenen Unternehmen entwickelten Kompetenzen. Dort angesiedelt ist das fischer ProzessSystem, dessen zentraler Inhalt die permanente Verbesserung ist. Dabei orientiert sich das fischer ProzessSystem immer am Nutzen für den Kunden. fischer Consulting berät mittelständische Unternehmen, Behörden und Großkonzerne auf dem Weg zu schlanken und effizienten Prozessen.
fischer Electronic Solutions entwickelt und fertigt Elektroniklösungen. Dazu gehören Produkt- und Systementwicklungen basierend auf neuesten Technologien sowie kundenspezifische Fertigungsaufträge zur Bearbeitung in den eigenen Produktionsstätten. Als erfahrener Entwicklungs- und Produktionsdienstleiter kundenspezifischer Systeme, wie z.B. Multitouch-Lösungen aus Glas und den dazu passenden Steuereinheiten, bildet die fischer Electronic Solutions das perfekte Bindeglied zwischen Kunden und Endprodukt.
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