Toyota Gazoo Racing mit doppeltem Podium
- Anspruchsvolle Asphaltstrecke fordert Tribut von vielen Fahrern
- Souveräne Führung in Fahrer- und Herstellerwertung
- Akio Toyoda pilotiert wasserstoffbetriebenen GR Yaris H2
Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team hat in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ein weiteres doppeltes Podium eingefahren: Bei der Rallye Ypern in Belgien fehlten Elfyn Evans gerade einmal fünf Sekunden zum Sieg, Esapekka Lappi wurde Dritter.
Die Landstraßen Westflanderns waren erst zum zweiten Mal Teil des WRC-Kalenders – und untermauerten mit häufigen Oberflächenwechseln und wenig Spielraum für Fehler einmal mehr ihren Ruf als anspruchsvollste Asphaltprüfungen im Rallyesport. Kalle Rovanperä war einer von vielen Fahrern, die es erwischte: Während der zweiten Prüfung am Freitagmorgen überschlug sich der schnelle Finne und erlitt einen ersten herben Rückschlag in dieser ansonsten nahezu makellosen Saison. Nach einem umfangreichen Umbau des Autos konnten Rovanperä und Beifahrer Jonne Halttunen am nächsten Tag unter Restart-Regeln zurückkehren und auf der Power Stage zum Abschluss der Rallye über den berühmten Kopfsteinpflaster-Anstieg am Kemmelberg auf Punktejagd gehen. Die schnellste Zeit sicherte wertvolle Zähler und im Gesamttableau einen weiterhin souveränen Vorsprung von 72 Punkten bei noch vier ausstehenden WRC-Läufen.
Elfyn Evans und Co-Pilot Scott Martin übernahmen nach Rovanperäs Ausfall die Führung. Durch einen schleichenden Reifenschaden und eine Zehn-Sekunden-Strafe wegen verspäteter Ankunft an einer Prüfung musste sich das Duo am Freitag allerdings mit dem dritten Gesamtrang und 13,7 Sekunden Rückstand auf den Führenden begnügen. Doch Evans und Martin kämpften sich zurück und gingen als Zweite in den Finaltag: Trotz zweier Prüfungssiege reichte es allerdings nicht ganz für den Sieg.
Esapekki Lappi und Beifahrer Janne Ferm komplettierten das Podium als Dritte: In ihrem sechsten Saisonrennen holten sie ihr drittes Podest. Dadurch führt Toyota Gazoo Racing auch die Herstellerwertung mit einem Vorsprung von 88 Punkten souverän an. Takamoto Katsuta erholte sich von einem Problem am Freitagmorgen und wurde mit Beifahrer Aaron Johnston Fünfter. Das für TGR WRT Next Generation startende Duo hat als einziges jedes Saisonrennen in den Top 10 beendet.
Bei der Rallye Ypern feierte auch der GR Yaris H2 sein Debüt: Pilotiert vom vierfachen Weltmeister und Rallye-Legende Juha Kankkunen und Toyota Teamgründer Akio Toyoda, startete das experimentelle Konzeptfahrzeug mit Wasserstoffmotor und Pirelli-Reifen außer Konkurrenz auf der abschließenden Power Stage.
„Zuallererst möchte ich den Mechanikern meine Anerkennung aussprechen. Bevor ich am Samstagmorgen zum Team kam, erreichte mich die Nachricht über Kalle und Jonne. Aber spät in der Nacht folgte die Entwarnung, dass die Reparatur abgeschlossen sei und das Team am nächsten Morgen auf meinen Besuch warte. Ich danke den Mechanikern, die sehr hart gearbeitet haben, um Kalles und Jonnes Auto zu reparieren“, freut sich Teamgründer Akio Toyoda. „Dank der Unterstützung und Zusammenarbeit vieler Parteien wie der FIA, des WRC-Promotors und des Veranstalters konnten wir den WRC-Fans demonstrieren, wie ein Wasserstoffmotor klingt. Motorsport ist wirklich ein Sport. Ich glaube, dass die Menschen begeistert sind, weil Sport unsere fünf Sinne anregt. Deshalb möchte ich die Vibrationen und den Sound der Motoren im Motorsport beibehalten. Auch wenn wir versuchen, CO2-neutral zu werden, wollen wir den Nervenkitzel spüren. Es war toll, dass wir dieses Gefühl in Europa teilen konnten.“
„Zwei Autos auf dem Podium zu haben, ist ein gutes Ergebnis am Ende des Wochenendes. Wir hatten hier den Speed, waren konkurrenzfähiger als im letzten Jahr und das Auto lief gut – nur ein paar Dinge liefen nicht nach unseren Vorstellungen“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Elfyn ist dem Sieg immer nähergekommen, es war ein gutes Wochenende für ihn. Auch Esapekka ist absolut perfekt gefahren: genau das, was wir von ihm wollten – er hat uns in der Herstellerwertung wirklich geholfen. Und Kalle hat nach der Enttäuschung vom Freitag gezeigt, was für ein starker Fahrer er ist. Der Sieg in der Power Stage beschert ihm eine gute Position in der Meisterschaft.“
Weiter geht es mit der Akropolis-Rallye in Griechenland (8. bis 11. September), die 2021 nach acht Jahren Pause in den WRC-Kalender zurückgekehrt ist. Sie ist für ihre felsigen Bergstraßen und hohen Temperaturen bekannt, die eine Herausforderung für Autos, Reifen und Fahrer gleichermaßen darstellen.
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