Bildung & Karriere

Unsichtbare Welten entdecken

Vieles bleibt für das bloße Auge unsichtbar: Röntgenstrahlen, Radioaktivität, Infrarot- und Schallwellen, aber auch Gedanken und das, was sich weit unter unseren Füßen befindet. All diesen Phänomenen widmet sich die Mitmach-Ausstellung „Unsichtbare Welten“ der Reiss-Engelhorn-Museen im Mannheimer Museum Weltkulturen. Die von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Ausstellung ist noch bis zum 30. Juli 2023 zu sehen. Geeignet ist sie besonders für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Aber auch Erwachsene können hier ihren Forschergeist entdecken.

Die „Unsichtbaren Welten“ sind ein echter Ausflugstipp für die Ferien, denn sie stillen das Reisefieber ins Unbekannte. Der Besuch führt weit ins Weltall hinaus und bis in die kleinsten Atome hinein. Er umspannt unsere Erde, führt Millionen Jahre zurück und Millionen Jahre voraus. Sogar das Feld der Kriminaltechnik wird inspiziert. Im violetten Pavillon gilt es hierzu ein kniffliges Rätsel zu knacken: Die Seiltänzerin des Zirkus ist vom Seil gestürzt. Unfall oder Absicht? Auf die Spur bringen sichtbar gemachte Finger- und Fußabdrücke, eine Seilprobe und die eigene Kombinationsfähigkeit.

Insgesamt acht Pavillons füllen den Ausstellungsraum. Jeder davon widmet sich einem spannenden Thema: Ursprung, Leben, Wellen, Gedanken, Geheimnis, Erde, Gehirn und Kosmos. Wie üblich bei den Mitmach-Ausstellungen werden Kinder und Jugendliche selbst zu Forschenden und gehen spielerisch den Phänomenen auf den Grund. Wie funktioniert das Gehirn? Wie entdeckt man Fossilien? Wie sieht ein Schmetterlingsflügel unter dem Mikroskop aus? Oder wie entstehen eigentlich Erdbeben? All diese Fragen werden beantwortet.

Museumspädagogin Kristin Mues ist selbst ein großer Fan der Ausstellung. „Hier entdeckt ihr Superkräfte“, beginnt sie ihre Führung. Diese Superkräfte sind manchmal ein bisschen versteckt. Zum Beispiel im Bauplan des Lebens: die so genannte DNA (Desoxyribonukleinsäure) ähnelt einem langen, sehr dünnen Faden und befindet sich in jeder einzelnen Zelle eines Lebewesens. Darin ist abgespeichert, wie das Lebewesen aufgebaut ist und wie es funktioniert. „Wie bei einem Bauplan“, erklärt Kristin Mues, „in dem steht, wo Badezimmer, Küche und Wohnzimmer liegen, welche Farbe sie haben und wie groß sie sind.“ Ausprobieren lässt sich das am Beispiel eines Kaninchens in der Computeranimation. Ob Fellfarbe, Ohrenlänge oder Körpergröße, alles ist genetisch bestimmt und lässt sich spielerisch erkunden. Ebenso spannend ist es, in die Rolle einer nur mit Schallwellen nach Motten jagenden Fledermaus zu schlüpfen. Wie das geht, sei hier nicht verraten, nur so viel: Es gibt schon regelrechte Wettbewerbe in Familien und Freundeskreisen, wer die meisten der Flattergeister in einer Minute fängt.

„Die Welt der unsichtbaren Dinge lässt uns eintauchen in einen Kosmos des Wissens“, freut sich die Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, Beate Spiegel. Unbekannte Welten verstehen zu wollen sei die Triebkraft aller Naturwissenschaften. Ihr gefällt besonders, dass Nachhaltigkeit beim Projekt großgeschrieben wird. Die Pavillons sind aus umweltfreundlichen Materialien gefertigt und alles ist leicht zu transportieren, so dass die Elemente der Ausstellung problemlos auf Reisen gehen können. Nun sind sie aber erst einmal bis Mitte des nächsten Jahres in Mannheim zu sehen. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Über Klaus Tschira Stiftung gGmbH

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP- Mitgründer Klaus Tschira (1940-2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de

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