Von der Jugend zu den Legenden
Den Organisatoren der Revival-Veranstaltung bot sich von der Bühne im südlichen Hafen von Schilksee ein beeindruckendes Bild. Es war ein würdiger Rahmen mit vielen Inhalten, eine Show durch die Moderator Ralf Abratis mit passenden Fragen führte. Berndt unterstrich die Besonderheit der Verbindung zwischen der Gemeinsamen Internationen Deutschen Jugendmeisterschaft und der Revival-Veranstaltung. „Es verbindet die Jugend, die Zukunft mit der Historie, den Legenden des Segelsports“, so Berndt. Und mit der Bezeichnung Legenden wählte Berndt die richtige Bezeichnung für die Starter im Revivalteil der Gesamtveranstaltung. Zahlreiche Weltmeister, Olympiateilnehmer und Olympia-Weltmeister sind bis Sonntag am Start. Und natürlich zog Berndt den Bogen von den Spielen 1972 über die Revival-Regatten bis zu möglichen Olympischen Spielen in Deutschland und Kiel.
Wie Berndt sprachen sich auch Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und DSV-Präsidentin Mona Küppers für Olympische Spiele in Deutschland und Olympischen Segelspiele in Kiel aus. Küppers hatte gerade erst vor drei Wochen auf der Trave gesegelt und richtig Respekt vor dem Segelsport entwickelt. Beim Rotspon Cup hatte Sütterlin-Waack im Duell mit Lübecks Bürgermeister den 12er gesteuert. „Es war eine mächtige Herausforderung und meine Hochachtung vor der seglerischen Leistung ist gestiegen. Es herrschte schon eine steife Brise“, gab sie zu. Neben dem Segelsport sei es das Ziel, im Sportland Schleswig-Holstein Breitensport und große Sport-Veranstaltungen zu fördern. Und da gehört der Segelsport natürlich ganz sicher dazu.
Mona Küppers, die durch ihren Mann Ulrich Küppers erst nach 1972 zum Segelsport kam, ist inzwischen erfahrene und begeisterte Fahrtenseglerin und auch die höchste Repräsentantin des deutschen Segelsports. „Natürlich würde sich der DSV über olympische Segelregatten in Deutschland freuen. Ein großes Anliegen ist es aber auch, Segeln wieder zum paralympischen Status zu verhelfen“, so Küppers.
Danach kam Ullrich Libor sportlich, ohne die Treppe zu nutzen, auf die Bühne. Der FD-Bronze-Gewinner von 1972 tritt auch in diesem Jahr bei der Revival-Veranstaltung an und erinnert sich gern an die Spiele 1972. „Es war einmalig. Wir kamen tanzend in den Olympia-Hafen. Es war fröhlich und locker. Ich habe so etwas nie wieder erlebt“, so Libor.
Der 82-Jährige sprach danach für die 376 Aktiven, die in den ehemaligen olympischen Bootsklassen beim Revival antreten, den sportlichen Eid. „Es ist mir eine Ehre“, freute sich Libor, der nur eine Vorbereitungs-Regatta für den Wiedereinstieg in den sportlichen FD hatte. Neben Libor ist Heinz Laprell (1972: Elfter in der Tempest) nach 50 Jahren wieder am Start, das allerdings im Drachen.
Von den 1972 olympischen Bootsklassen sind bis Sonntag die Drachen, Flying Dutchman, Stare und Tempest in Kiel am Start. Dabei segeln die Tempest zugleich um den WM-Titel, die FD um den Internationalen Deutschen Meistertitel und die Stare um die North European Championship. Insgesamt stehen 28 Wettfahrten auf dem Programm.
Der Regatta-Plan: 50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:
Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).
- Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
- Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
- Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
- Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
- Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen
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