14. September: Internationaler Tag der Tropenwälder
Ob Krieg, Waldbrände oder Energiekrise und Lieferengpässe: Die schlechten Nachrichten in Europa reißen nicht ab – Entwicklungen und Ereignisse, die uns sicher noch eine Weile begleiten werden, dominieren die Medien. Für den tropischen Regenwald scheint kein Platz zu sein in den Köpfen der Menschen. Dabei könnte er ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen so viele aktuelle Krisen sein.
So schnell schrumpft der tropische Regenwald – aktuelle Zahlen zur Zerstörung
Allein im Jahr 2021 gingen weltweit etwa 11,1 Millionen Hektar Tropenwald verloren: Eine Fläche, die der gesamten Waldfläche Deutschlands entspricht. 3,75 Millionen Hektar davon waren tropischer Primärregenwald. Also Regenwald, der bislang unberührt blieb und eine sehr hohe Artenvielfalt aufweist. 40 Prozent dieses weltweit zerstörten Primärregenwaldes gingen allein in den Wäldern Brasiliens verloren. Die Abholzung dort könnte dieses Jahr die Rekorde vom letzten Jahr noch einmal übersteigen: Allein zwischen Januar und Juni 2022 wurden im brasilianischen Amazonas-Regenwald 398.800 Hektar Wald vernichtet. Dabei ist die Hochsaison für Waldbrände dort in diesem Monat erst gestartet und wird sich noch bis in den September hineinziehen.
Der Tropenwald als unser Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise
Im Kampf gegen die Klimakrise und ihre Folgen nimmt der tropische Regenwald eine entscheidende Rolle ein. Rund 734 Tonnen Kohlendioxid sind pro Hektar tropischer Primärwald in Form von Kohlenstoff gespeichert. Im Gegensatz zu den Wäldern der gemäßigten Breiten ist in den Tropen der Großteil des Kohlenstoffes meist nicht im Waldboden, sondern in der oberirdischen Vegetation gebunden und wird bei der Rodung und Verbrennung des Regenwaldes freigesetzt. „Tropische Wälder sind ein wichtiger Verbündeter, wenn es um den Kampf gegen die Klimakrise geht und letztlich auch um ihre Folgen, die wir aktuell in Europa spüren“, so Dr. Elke Mannigel, Bereichsleitung Internationale Projekte bei OroVerde. Eine jüngst veröffentlichte Studie zeigt, dass es weltweit noch ein ungenutztes Potenzial gibt, rund 287 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Wäldern und Böden zu speichern. Etwa 70 Prozent hiervon liegen in den Wäldern der Tropen und Subtropen. Insbesondere dort ist effizienterer Schutz bestehender Wälder und eine bessere nachhaltige Nutzung der wirksamste Klimaschutz.
Seit mehr als 30 Jahren setzt sich die Tropenwaldstiftung OroVerde für weltweit intakte Tropenwälder ein. In Tropenwaldschutzprojekten verknüpft OroVerde Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit, damit Waldschutz und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen. In der Bildungsarbeit und durch Wissensvermittlung zeigt OroVerde, was Bürger*innen, Politik und Wirtschaft zum Schutz der Regenwälder beitragen können und stößt einen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft an. Durch Handlungsempfehlungen und Kampagnen nimmt OroVerde zudem Einfluss auf politische Rahmensetzungen und Gesetzgebungen zum Schutz der tropischen Wälder.
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