Bildung & Karriere

Ausbildungsbotschafter auf Mission „Aufklärung“

56 Ausbildungsbotschafter gibt es in der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald aktuell. Sie alle verbindet eines: Überzeugung von ihrem Beruf. Dazu kommt die Liebe zum Handwerk. Als Ausbildungsbotschafter erzählen sie in Schulen davon. Und das kommt an. Sie selbst sind jung und kennen die Sicht von Jugendlichen kurz vor dem Schulabschluss. Sie wissen, was Berufsorientierung bedeutet und wie orientierungslos sie manchmal macht. Und sie wollen helfen – mit ihren Erfahrungen und ihren ganz persönlichen Geschichten.

Leicht ist es sicher nicht, sich vor eine Klasse zu stellen und einfach loszulegen. Da gehört durchaus Mut dazu. Deshalb bekommen die Ausbildungsbotschafter selbst erst eine Schulung, bevor sie „losgelassen“ werden. Nicht, um ihnen irgendetwas in den Mund zu legen, sondern einfach, um sie auf die ungewohnte Situation vorzubereiten. Ben-Jona Derlin ist in der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald für Schulung und Koordination der Ausbildungsbotschafter verantwortlich. Er weiß, dass seine Schützlinge eine ganz besondere Leidenschaft zu ihrem Handwerk beseelt. „Die meisten entwickeln während ihrer Tätigkeit als Botschafter geradezu ein Verantwortungsbewusstsein für ihren Beruf und möchten gerne für ihn werben“, sagt er. „Sie sehen den Bedarf und freuen sich total, wenn sie konkretes Interesse geweckt haben.“

Diese Begeisterung ist genauso spürbar wie der Wille, echte Aufklärungsarbeit zu leisten. „Viele junge Leute wissen überhaupt nicht, welche Berufe es im Handwerk gibt“, hört man von den Ausbildungsbotschaftern immer wieder. Nach wie vor werden damit häufig die Bauberufe und mit ihnen schwere körperliche Arbeit, Dreck und Grobes verbunden. Doch ganz davon abgesehen, dass gerade der Bau mitunter hochtechnisch ist, gibt es noch so viel anderes im Handwerk zu entdecken: Filigranes wie der Goldschmied, Medizinisches wie der Orthopädietechniker, Kreatives wie der Friseur. Zudem hat das Handwerk Berufe, die nicht erst seit Fridays for Future junge Themen ansprechen, weil sie mit hochaktuellen Anforderungen agieren: Energie, Klima, Umwelt sind im Handwerk zuhause. Dass Klimaziele mit dem Einsatz von Handwerkern Form annehmen können, begeistert gerade die Ausbildungsbotschafter, die in solchen Berufen, beispielsweise Sanitär – Heizung – Klima, ihre Lehre machen.

Seit Juni 2015 sind Ausbildungsbotschafter im Gebiet der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald im Einsatz. Zwischenzeitlich waren schon 70 Handwerks-Azubis im Auftrag der Nachwuchswerbung und einer besseren Unterstützung während der Berufsorientierung unterwegs. „Die Pandemie hat das Ganze leider ein wenig ausgebremst“, sagt Ben-Jona Derlin.

Doch seine Zielsetzung ist klar: „Wir wollen diese Zahl auf jeden Fall wieder erreichen.“ Zu tun gibt es schließlich genug: 30 Schuleinsätze pro Jahr sind bei der landesweiten Initiative mindestens nachzuweisen. Das bedeutet: Es müssen 30 Klassen und fünf Elternabende besucht werden. Mit Stand August liegt man schon darüber. Bis dato gab es in diesem Jahr bereits 38 Einsätze. Und bis Ende 2022 sollen noch so einige hinzukommen. Dabei werden sämtliche Schularten einbezogen, von der Hauptschule bis hin zu Gymnasien. Auch Schul-Sonderformen sind dabei.

Eine große Bandbreite decken die 56 Ausbildungsbotschafter der Kammer auch mit ihren Berufen ab. Unter ihnen gibt es Kraftfahrzeugmechatroniker, Straßenbauer, Schonsteinfeger, Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Dachdecker, Hörakustiker, Maler und Lackierer, Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker, Maurer, Tischler und noch einige mehr. Von A wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bis Z wie Zahntechniker sind die aktuellen Ausbildungsbotschafter mit insgesamt 24 verschiedenen Berufen vertreten.

Dass sie in junger Sprache frei kommunizieren, nahbar sind und eine unverfälschte Sicht weitergeben, macht ihre Glaubwürdigkeit aus. Authentizität steht an erster Stelle – wie auch bei der von der Handwerkskammer Mannheim initiierten regionalen Ausbildungskampagne „Das isses!“, die ebenfalls „echte“ Auszubildende auf TikTok zu Wort kommen lässt.  Informationsvermittlung soll so durch Ausbildungsbotschafter und Kampagne greifbarer werden und bei Schülern gehört werden. Gerade in Zeiten, wo die Lage am Ausbildungsmarkt schwierig ist und unzählige Stellen auch aktuell noch unbesetzt sind. Die Gründe dafür reichen vom demografischen Wandel über falsche Vorstellungen von Handwerksberufen bis hin zur Orientierungslosigkeit junger Leute nach der Schule. „Es gibt Jugendliche, in denen steckt der größte Zimmerer der Welt und sie werden es nie erfahren“, sagt Ben-Jona Derlin. „Man muss einfach hören, dass Arbeit, in der man talentiert ist, Spaß macht. Genau das können unsere Ausbildungsbotschafter zeigen.“

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