Bauen & Wohnen

„ … bauen mit Steinen, die man hat“

Winfried Sziegoleit gehört zu den bedeutenden Leipziger Architekten der Gegenwart. Nach seinem Tod im Januar vergangenen Jahres ging der Nachlass des Gründungspräsidenten der Architektenkammer Sachsen an die Stiftung Sächsischer Architekten. Gemeinsam mit der Kulturstiftung Leipzig präsentiert die AKS nun im Rahmen eines Ehrenkolloquiums eine Ausstellung und Publikation über ihn. Die Ausstellung ist vom 7. Oktober bis 25. November, montags bis freitags 8:30 bis 16:00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung im Haus der Architekten, Goetheallee 37 in Dresden zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Winfried Sziegoleit war als erst 26-jähriger 1966 gemeinsam mit Manfred Fasold in einem offenen Wettbewerb für ein repräsentatives Dresdner Erstaufführungskino an der Prager Straße erfolgreich. Das auf der Grundlage dieses Entwurfs errichtete Rundkino gehört zu den beeindruckenden Leistungen der DDR-Moderne und steht heute unter Denkmalschutz. Ende 1968 wechselte Sziegoleit nach Leipzig und war dort mehr als ein Jahrzehnt wesentlich an der Entwurfsplanung des Neuen Gewandhauses beteiligt. Auf ihn geht die Anwendung des Scharounschen Konzeptes für den Großen Saal zurück und er gab der Fassade zum heutigen Augustusplatz, unter dem Eindruck vielfältiger Anregungen, letztlich. ihr heutiges Aussehen. Die Gaststätte im Wildpark Connewitz, der Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz oder aber die leider nicht mehr vorhandenen Wasserspiele in der Grimmaischen Straße sind gültige Beiträge zur Leipziger Baukultur. Als Gründungspräsident der Sächsischen Architektenkammer hatte er ab 1990 entscheidenden Anteil bei der Schaffung demokratischer Organisationsstrukturen seines Berufsstandes.

Zur Publikation

„ … bauen mit Steinen, die man hat“

Winfried Sziegoleit – ein Architekt in Sachsen

Hg. Kulturstiftung Leipzig mit Architektenkammer Sachsen, Leipzig 2022 erweitere Neuauflage, ISBN 978-3-95415-131-8, Preis: 14,50 €

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