DEBUT-Liederabend: „Musik fängt da an, wo Worte enden“
Die Stärkung des Lied-Segments, bei der Ausbildung oft stiefmütterlich behandelt, ist Herzensangelegenheit von Clarry Bartha, die als Künstlerische Leiterin bei DEBUT maßgeblich zum Aufblühen des noch immer zarten Pflänzchen Lied beigetragen hat.
Überraschender Sonderpreis
Als sie 2012 zu DEBUT kam, gewann der türkische Bariton Kartal Karagedik den ersten und damals einzigen Liedpreis. Durchaus angemessen zu ihrem zehnjährigen Wirken wurden jetzt die für den Liederabend 2022 nominierten sechs Sängerinnen und ein Sänger nicht nur mit zwei ausgelobten Preisen bedacht. Jury und Publikum überraschte Dr. Manfred Wittenstein als Initiator des Wettbewerbs kurz nach seinem 80. Geburtstag mit einem dritten Preis für die Künstler. In ihrer Begrüßungsansprache war es Clarry Bartha ein besonderes Anliegen, nicht nur Dr. Wittenstein persönlich, der Wittenstein SE und allen treuen Partnern und Sponsoren, sondern auch dem gesamten Organisationskomitee und Helfern für ihre tatkräftige Unterstützung zu danken. Den Sängerinnen und dem Bariton wünschte Bartha viel Glück: „Musik fängt da an, wo Worte enden“.
Reizvolle Vergleiche, gesteigerte Intensität
Im Mittelpunkt des Abends standen zwei Kompositionen der renommierten italienischen Komponistin Lucia Ronchetti. Die von der Jury für den Liederabend nominierten sechs Sängerinnen nebst einem Bariton hatten jeweils eine Arie aus Ronchettis jüngster Oper „Inferno“ nach Dante Alighieris „La Divina Commedia“ zu singen. Die Sopranistinnen Sarah Yang, Caterina Marchesini, Lubov Karetnikova und Inna Husieva sowie die Mezzosopranistinnen Sarah Richmond und Marlen Bieber interpretierten die Arie der Francesca „E caddi come corpo morto cade“ im reizvollen Vergleich mit völlig unterschiedlicher Mimik und emotionaler Gestik. Vor allem die ungewohnten Klänge des von Florian Schmidt-Bartha gespielten Cellos, das im Dialog mit Francesca den verlorenen Geliebten Paolo verkörperte, erhöhten von Sängerin zu Sängerin die Intensität der gemeinsamen Erinnerungen und die Empfindungen von grenzenloser Sehnsucht und tiefer Trauer. So war es kein Nachteil, dass die spätere Gewinnerin Inna Husieva aus der Ukraine mit ihrem Auftritt den Schlusspunkt setzte. Ihr Auftakt mit dem Lied „Kling!… Meine Seele gibt reinen Ton“ von Richard Strauss nach einem Gedicht von Karl Friedrich Henckel spiegelte zugleich die hohe Qualität der sängerischen Leistungen aller Mitbewerberinnen. Inna Husieva erhielt den von der Sparkasse Tauberfranken gestifteten Liedpreis für die beste Darstellung einer zeitgenössischen Arie im Wert von 3.500 Euro, den Vorstandsvorsitzender Peter Vogel überreichte.
„Der Erlkönig“ mit starker Bühnenpräsenz
Ohne Vergleichbarkeit hatte es der Bariton Geng Lee schwerer, weil er als einziger Mann die Arie des Ulysses „Infin che´l mar fu sovra noi richiuso“ zu singen und szenisch zu gestalten hatte. Im Original wurde die Arie eines überheblichen Mannes, der seine Talente – Dantes Warnung zum Trotz – missbraucht, für einen Tenor geschrieben. Trotzdem gelang es dem 1994 in Shenzhen in China geborenen Geng Lee, mit Schuberts Vertonung von Goethes Gedicht „Der Erlkönig“, nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum mit starker Bühnenpräsenz zu überraschen, zu überzeugen und schließlich mitzureißen. Für das beste Lied erhielt er den von der SV Versicherung Team Brunner gestifteten Liedpreis im Wert von 3.500 Euro. Dr. Manfred Wittenstein freute sich, den spontan von ihm eingebrachten Sonderpreis im Wert von erneut 3.500 Euro nach der Entscheidung der Jury zwischen den deutschen Bewerberinnen Sarah Yang und Marlen Bieber aufteilen zu können. Beide glänzten mit Liedern von Bellini und Hindemiths „Abendständchen“ und Franz Schuberts „Die junge Nonne“. Am Flügel begleiteten Doriana Tchakarova, Michael Schütze und Eberhard Leuser die sieben Bewerber, die sie schon in der Wettbewerbswoche intensiv betreut hatten.
Exklusives Kammerkonzert
Ein weiterer Höhepunkt des Liederabends war ein kleines Kammerkonzert mit Florian Glemser und Florian Schmidt-Bartha. Die zwei international erfahrenen jungen Musiker der Region stellten sich als „Pausenfüller bis zur Entscheidung der Jury“ vor. Damit stellten sie ironisch ihr „Licht unter den Scheffel“. Denn mit Ludwig van Beethovens „Sieben Variationen“ über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus Mozarts „Die Zauberflöte“ für Klavier und Violoncello und Rachmaninovs wortlos sprechendem Gesang „Vocalise“ hatten sie zwei herrliche Musikstücke voller witziger und spritziger Dialoge gewählt, die mit Debussys ersten beiden Sätzen der „Sonate für Violoncello & Klavier“ gekrönt wurden.
Info: Für das Galakonzert am 24. September um 19:30 Uhr in der TauberPhilharmonie Weikersheim können noch Karten über www.reservix.de gebucht werden. Restkarten sind noch an der Abendkasse zu erwerben.
Alle Informationen zum Wettbewerb sowie Text- und Bildmaterial in printfähiger Qualität unter www.debut.de.
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