„Ein Haus als Kraftwerk der Kreativität“– Axel-Springer-Neubau in Berlin Symbol für Medienwandel und Zusammenarbeit
Gestartet wurde das anspruchsvolle Projekt mit einem Planungswettbewerb, an dem 18 Architekturbüros teilgenommen hatten. Die Entscheidung fiel dann im Frühjahr 2014 zugunsten des Entwurfs von Rem Koolhaas vom niederländischen Büro „Office for Metropolitan Architecture“ (OMA).
Der kubusförmige Axel-Springer-Neubau in Berlin erstreckt sich mit rund 9.100 m² bebauter Fläche über das Lindenpark-Gelände, im Herzen des ehemaligen Zeitungsviertels. Er ergänzt den Axel-Springer-Kiez, das Ensemble der verschiedenen Räumlichkeiten am Hauptsitz des Medien- und Technologieunternehmens. Der Neubau befindet sich auf dem ehemaligen Verlauf der innerdeutschen Grenze, der sich symbolisch quer durch das Gebäude zieht. Das Zusammenrücken der Bereiche und Marken im Neubau ermöglicht eine bessere Vernetzung und einen besseren Wissensaustausch untereinander. Die außergewöhnliche Architektur steht nicht nur für die Zukunft des Arbeitens, sie ist auch Symbol für die digitale und kulturelle Transformation von Axel Springer.
Begrünte Eventflächen auf dem Dach des Bürogebäudes
Getönte Glasflächen prägen die Fassade des lichtdurchfluteten Bürogebäudes. Gleichzeitig bietet die genutzte Dachfläche einen attraktiven Raum für Events aller Art. Durch die Begrünung wird die Dachfläche zur grünen Oase mitten in der Stadt. Unter dieser Vorgabe entstand ein attraktiver Dachgarten, der den mehr als 5.500 Mitarbeitenden im Axel-Springer-Kiez die Möglichkeit bietet, ihre Mittagspause oder Afterwork-Veranstaltungen im Grünen zu verbringen. Hierzu wurden verschiedene Eventflächen realisiert. Lange Wege zwischen den Grünanlagen laden zu Spaziergängen ein – oder zum Besuch der nach dem Architekten Rem Koolhaas benannten „REM“, dem auf drei Container verteilten, gastronomischen Angebot.
Herausforderung für die ausführenden Betriebe
Die herausragende Architektur forderte die ausführenden Betriebe. So war eine der Herausforderungen für den Garten- und Landschaftsbau-Betrieb Hildebrandt aus Hamburg: Es mussten verschiedene Begrünungssysteme geplant und eingebaut werden. Dies erfolgte u. a. mit unterschiedlichen, den jeweiligen Bedingungen angepassten Drainageplatten, variierenden Substratarten und -höhen sowie einer vielfältigen Vegetation.
Das 55 m hohe Gebäude stellte die Verantwortlichen für die Dachbegrünung aber vor die größte Herausforderung: Als die Dachbegrünung aufgebracht werden konnte, waren die Baukrane bereits abgebaut und die schräg angelegte Glasfassade eingebaut. Also gab es keine Möglichkeit, das Material von außen nach oben zu befördern.
Die erschwerten Förderwege führten durch das Gebäude-Innere und einen Versorgungsschacht auf dem Dach. So wurden beispielsweise die ca. 1270 m³ Substrat mithilfe eines ausgeklügelten Systems über Schläuche durch das Treppenhaus nach oben geblasen. Aber auch alle anderen Begrünungsmaterialien fanden ihren Weg durch das Gebäude.
Die Dachfläche fällt nach außen zur Befahranlage hin schräg ab. Die Schräge ist mithilfe der Optigrün-Systemlösung Schrägdach mit Schubsicherung und extensiver Begrünung ausgeführt. In der Mitte des Daches befinden sich die Optigrün-Systemlösungen Gartendach und Landschaftsdach zum Teil mit Substrathöhen über 40 cm für intensive Dachbegrünungen, welche auch die Bepflanzung mit Bäumen ermöglicht. Die hierbei eingesetzten Drän- und Wasserspeicherelemente Optigrün FKD 60BO verfügen über einen hohen Wasserspeicher, vermeiden Staunässe durch den schnellen Abfluss von Überschusswasser und sorgen so für die Bewässerung der Vegetation. Die ebenfalls verlegten Dränelemente Optigrün FKD 10 sorgen für eine hohe Dränleistung unter den begehbaren Verkehrswegen und -flächen.
Die Mitarbeiter des Medien- und Technologieunternehmens nutzen den Dachgarten bereits ausgiebig und genießen die grüne Oase in der Stadt. Gerade bei den extremen Temperaturen im Sommer bietet die Dachbegrünung eine angenehme Umgebung. Durch die Verdunstung über die Begrünung werden die Temperaturen auf dem Gebäude und in dessen Umfeld reduziert. Gleichzeitig bindet die Begrünung CO2 und Feinstaub. Und die inzwischen gut angewachsene Dachbegrünung bietet auch Flora und Fauna ein zusätzliches Habitat.
Bautafel:
Bauherr: Axel Springer SE
Planung: Office for Metropolitan Architecture OMA, Rotterdam, Architekt Rem Koolhaas
Grünplanung: Wiggenhorn & Van den Hövel, Hamburg
Ausführung GaLa Bau: Klaus Hildebrandt GmbH, Hamburg
GU: Ed. Züblin AG
Optigrün international AG
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