Höhenverstellbares Mobiliar und Ganzkörperfön
- Die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik investiert knapp eine Viertelmillionen Euro in ihre Patientenzimmer für Menschen mit Conterganschädigung.
- Vorstand und Geschäftsstelle der Conterganstiftung besichtigten am Freitag gemeinsam mit Vertreter:innen der Betroffenen die neuen Zimmer im Contergan-Schwerpunktzentrum der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik.
Als spezialisiertes Zentrum bietet die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik neben ambulanten Maßnahmen auch eine stationäre Reha für Menschen mit Conterganschädigungen an. Diese sollen sich während ihres Aufenthaltes wohl fühlen und barrierefrei agieren können. Das betrifft insbesondere auch die Zimmer, in denen sie während ihrer Reha wohnen, wie Prof. Dr. Klaus M. Peters, orthopädischer Chefarzt und ärztlicher Leiter des medizinischen Zentrums erklärt: „In all den Jahren haben wir in vielerlei Hinsicht von unseren Patientinnen und Patienten gelernt und unsere Ausstattung immer wieder entsprechend angepasst. Wir haben zum Beispiel höhenverstellbare Waschbecken in den Bädern installiert, damit alle gleich gut an Wasser und Seife gelangen.“ Nun sei es aber an der Zeit gewesen, die Zimmer vollständig zu modernisieren und dabei gleich alles Nötige zu berücksichtigen.
Auf verschiedene Bedürfnisse vorbereitet sein
Die Patientinnen und Patienten finden jetzt neben dem verstellbaren Waschtisch auch ein anpassbares Dusch-WC sowie einen Ganzkörperfön im Badezimmer vor. Im Zimmer lassen sich der Schreibtisch ebenso wie das Bett elektrisch verstellen und in der Höhe anpassen, die Tür lässt sich mittels Fernbedienung öffnen. Thomas Stein, Wohnumfeldberater und Mitarbeiter des Interessenverbandes Contergangeschädigter NRW e.V. hatte die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik bei ihrem Vorhaben beraten und Tipps zur barrierefreien Einrichtung gegeben. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur beschreibt die Herausforderungen: „Die Schädigungsform Conterganbetroffener Menschen ist sehr individuell ausgeprägt. Hierdurch sind die körperlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse jedes Einzelnen auch sehr unterschiedlich. Daher ist es wichtig, veränderbare Gegebenheiten zu ermöglichen, um eine möglichst gute Nutzerfreundlichkeit zu gewährleisten.“
Heilende Architektur
Sonst übliche Klinik-Fertigmöbel und -modelle kamen daher für die Architekten der Dr. Becker Klinikgruppe nicht infrage. In Zusammenarbeit mit dem Interessenverband Contergangeschädigter NRW e.V. erarbeiteten sie individuelle Lösungen für die vier Zimmer. Dabei haben die Architekten der Dr. Becker Bauplanung nach dem Prinzip der „healing architecture“ geplant, in dem die individuellen Erfordernisse der Indikation klar in den Vordergrund gestellt wurden und bei der Gestaltung darauf geachtet wurde, dass ein angenehmes Wohnambiente entsteht.
Förderung aus Mitteln der Conterganstiftung
Gefördert wurde der Umbau zu 80% aus Mitteln der Conterganstiftung im Rahmen des Projektes ‚MuNiMedSchmeCon: Multidisziplinäre nicht-medikamentöse Schmerztherapie für Menschen mit Conterganschädigung‘. „Mit der Förderung wird das seit 2017 bestehende Contergan-Schwerpunktzentrum der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik als Multidisziplinäres medizinisches Kompetenzzentrum für Menschen mit Conterganschädigung unterstützt“, so der Vorsitzende des Vorstands der Conterganstiftung Dieter Hackler. „Viele Betroffene lassen sich seit Jahren in Nümbrecht behandeln und vertrauen Prof. Peters und seinem Team.“ Im Alter seien für viele der Contergan-Betroffenen die Beschwerden noch schlimmer geworden. „Es ist wichtig, dass sie gute therapeutische Angebote für ihre individuellen Bedürfnisse im Land finden“, so Dieter Hackler weiter.
Am Freitag präsentierten Prof. Dr. Klaus Peters zusammen mit Bastian Liebsch, Geschäftsführer der Dr. Becker Klinikgruppe, der Conterganstiftung und den Vertreter:innen der Betroffenen die fertig sanierten Zimmer.
Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik: Contergan-Kompetenzzentrum
Die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik ist seit über 25 Jahren auf Rehabilitationsmaßnahmen in den Bereichen Neurologie, Orthopädie und Osteologie spezialisiert. Seit 21 Jahren werden unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus M. Peters Menschen mit Conterganschädigung sowohl ambulant als auch stationär behandelt. Neben einer Spezialsprechstunde für Betroffene führt die Klinik sowohl stationäre Rehabilitationsmaßnahmen als auch Anschlussheilbehandlungen nach operativen Eingriffen bei Menschen mit Conterganschädigung durch. Contergan-Patient:innen werden in der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik führend von den Therapeut:innen des Kompetenzteams Contergan betreut. www.dbkg.de/rhein-sieg-klinik
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