Ländliche Räume: Impulsgeber und Innovationstreiber
Die Impulse und Visionen von rund 30 mitwirkenden Expertinnen und Experten aus Kultur, Politik, Verwaltung, Forschung, Stadt- und Regionalentwicklung machten deutlich, welch hohen gesellschaftlichen Stellenwert ländliche Räume einnehmen, deren Möglichkeiten und Potentiale gerade die Kulturschaffenden selbst längst erkannt haben. An beiden Konferenztagen kamen online und vor Ort rund 280 Teilnehmende zusammen. Im Zentrum der Konferenz stand die Frage, wie kulturelle Infrastrukturen in ländlichen Räumen gestärkt werden können und welche kulturpolitische Setzung notwendig ist. In Diskussionsrunden, Impulsvorträgen und praxisorientierten Themenräumen wurden Beispiele guter Praxis aus NRW und ganz Deutschland, aber auch Bedarfe und Visionen für Kulturorte und Kulturschaffende in ländlichen Räumen zusammengetragen und auf dieser Grundlage diskutiert, wie die Zukunft ländlicher Räume in kultureller Hinsicht aussehen kann.
Deutlich wurde auch, dass Kultur in ländlichen Räumen gerade hinsichtlich ihrer mannigfaltigen Bedeutung für die Gesellschaft mehr als nur eine reine Daseinsberechtigung besitzt, sondern sich viel mehr vor den vermeintlichen „Hochkulturen“ der Städte längst nicht mehr verstecken muss. Dabei sind vor allem branchenübergreifende Allianzen und interkommunale Kooperationen, Wissenstransfer, der Aus- und Aufbau von Netzwerken sowie regionalen Kulturknotenpunkten notwendig, um die kulturelle Infrastrukturen in ländlichen Räumen zu stärken. Kulturorte in ländlichen Räumen müssen künftig stärker als Zukunftsorte mit Strahlkraft verstanden werden, als Innovationstreiber, Impulsgeber und Mitgestalter in gesellschaftspolitischen Fragen. Gerade aus den Diskussionsrunden und Impulsvorträgen kristallisierte sich zudem heraus, dass Wissenstransfer nicht nur von Stadt zu Land gedacht werden darf, sondern dass zahlreiche innovative Konzepte und dynamische Impulse existieren, die vom Land in die Stadt wirken können.
„Der Diskurs während der Konferenz hat deutlich gemacht, dass Vernetzung, Wissenstransfer und Mut für Neues an erster Stelle stehen, gerade mit Blick auf begrenzte Ressourcen oder große gesamtgesellschaftliche Herausforderungen, wie wir sie gerade im Zusammenhang mit der Energiekrise erleben“, fasst LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger zusammen. „Für Offenheit und zukunftsweisende Allianzen steht auch unsere Partnerschaft mit dem Deutschen Kulturrat. Mit der gemeinsamen Tagung haben wir gezeigt, wie fruchtbar Kooperationen sind, die über Verbands- und Ländergrenzen hinausgehen und ausgetretene Pfade verlassen. Begegnung und Austausch sind Katalysatoren für eine starke Kulturlandschaft, ob in Stadt oder Land – durch die Bündelung unserer Expertisen und Netzwerke konnten wir dieses wichtige Thema differenziert betrachten, einem überregionalen Publikum präsentierten und ein stückweit zum geforderten Wissenstransfer beitragen“, so die LWL-Kulturdezernentin.
„Die Konferenz hat uns einen ehrlichen Einblick in die Situation der kulturellen Infrastrukturen in ländlichen Räumen geliefert und davon ausgehend Visionen und Bedarfe definiert, die in den nächsten Jahren kulturpolitisch bearbeitet werden müssen. Als Spitzenverband der Bundeskulturverbände werden wir die formulierten Erkenntnisse in enger Kooperation mit unseren kommunalen und regionalen Partnern in praktische Politik umsetzen. Für uns sind die ländlichen Räume kulturelle Innovationstreiber und Impulsgeber“, sagt Olaf Zimmermann, Geschäftsführer der Deutschen Kulturrates.
In diesem Sinne, so betonten Frau Dr. Rüschoff-Parzinger und Herr Zimmermann in ihrem gemeinsamen Resümee zum Ende der Konferenz, wolle man die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Landschaftsverband und dem Deutschen Kulturrat in Zukunft weiter fortsetzen, um die Aufgaben und Zukunftsthemen gemeinschaftlich anzugehen.
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