„Neues Denken im Lesermarkt“: die neue Ausgabe der PRINT&more ist da
„Wir stehen vor der größten Herausforderung des publizistischen Ökosystems der deutschen Verlage seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Sieben Jahrzehnte später ist das Überleben der freien Presse, die unsere Demokratie auf ihrem Weg in Freiheit, Sicherheit und Wohlstand begleitet hat, nicht mehr selbstverständlich“, beschreibt Philipp Welte in seinem exklusiven Gastbeitrag (S. 24) die aktuellen Herausforderungen für unsere Branche.
Mit einem ähnlichen Tenor formulierte es Bauer-CEO Ingo Klinge beim MVFP Distribution Summit: „Um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten und aus dieser Transformation gestärkt hervorzugehen, müssen wir Verlage radikal umdenken. Und wir werden das für die Zukunft noch konsequenter tun müssen.“ Er appellierte: „Gemeinsam müssen wir umdenken, ich würde sogar sagen, neu anfangen. Wir brauchen in Zukunft mehr Gemeinsamkeit, mehr Geschlossenheit“ (S. 36). Das gelte im Besonderen für das Vertriebssystem, denn der Pressevertrieb steht angesichts von Konsumzurückhaltung und rasant steigenden Energie- und Logistikkosten vor enormen Herausforderungen. Wie die Zeitschriftenverlage der Publikumsmedien, das Grosso und der Handel in Zukunft den Vertrieb mit rund 3,5 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr gestalten wollen, stand im Mittelpunkt des Distribution Summit. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Vertriebspreises FUTURUM dokumentieren mit ihren Verdiensten die Kreativität, das Innovationspotenzial und die Veränderungsbereitschaft in der Vertriebsbranche (S. 40).
Wie man das Angebot der Verlage erfolgreich am POS inszenieren kann, zeigen „Deutschlands beste Presseregale“ (S. 50). Eine exklusive Preview der neuen Studie von MVFP und KPMG, die im November vorgestellt wird, zeigt ein aktuelles Trendthema: Personalisierung (S. 44). Personalisierte Angebote eröffnen für die Verlagsbranche wichtige Wachstumschancen im Digitalgeschäft. Ein Thema, das sich auch durch den Distribution Summit zog und das dem „Alleskönner Newsletter“ (S. 46) weitere Wertschöpfungspotenziale bietet.
Der Bedarf an verlässlichen Online-Informationen und das Bewusstsein für die Qualität von digitalen oder gedruckten Medien steigen messbar. Dem stehen europäische Pläne wie der European Media Freedom Act (S. 21) oder das EU-Gesetz über digitale Dienste (S. 22) gegenüber, mit dem Brüssel die „Plattformgiganten zum Oberzensor der freien Presse“ ernennt: „Der Digital Services Act, den die EU-Kommission als Sensation anpreist, gibt Plattformen das Recht, legale Presse zu unterdrücken. Wissen die EU-Staatschefs, was sie da beschließen?“, kommentiert Prof. Dr. Christoph Fiedler in seinem Beitrag (S. 32).
Die deutsche Zeitschriftenbranche ist einzigartig und höchst vielfältig. Das bestätigt die 20-seitige News-Strecke mit zahlreichen Meldungen aus dem letzten Quartal. Die Verlage kennen die Bedürfnisse und Interessen ihrer Leserschaft sehr genau und adressieren diese modern auf allen Kanälen. Auch für die junge Zielgruppe: Zwei aktuelle Studien zur Mediennutzung von Kindern belegen eine hohe Relevanz von Zeitschriften und Comics in der Altersklasse von drei bis 13 Jahren (S. 54). „Am Kiosk“ steht in diesem Heft Blue Ocean-Chefredakteur Simon Peter: Er berichtet über sein Lieblingsmagazin „Neue Narrative“, das seiner Meinung nach Alles hat, was Print sein muss, mit echtem Interesse an Thema und Leserschaft.
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