PGA Seniors Dieter Praun Trophy: Triumph für David Geall
„Diese 800-Kilometer-Reise werde ich nächstes Jahr sehr gerne wieder antreten“, so Champion David Geall, nachdem er sich den Siegerpokal der ersten PGA Seniors Dieter Praun Trophy gesichert hatte und die mit dem Namen und der Unterschrift des ehemaligen PGA Professionals versehene Trophäe stolz präsentierte. „Das Turnier war einfach ganz phantastisch hier im GC Schwanhof, und das alleine auch schon wegen des Hintergrunds, den diese Veranstaltung hat. Ich finde es großartig, einem Kollegen auf diese Weise zu gedenken, dabei alte Freunde und Kumpel wiederzusehen, und hier am Schwanhof auch noch einen wirklich tollen Platz spielen zu dürfen. Die Grüns waren phantastisch, ich hatte hier wirklich zwei ganz wunderschöne Tage und bin am Ende auch noch ganz vorne gelandet – darüber bin ich sehr glücklich.“
Mit Runden von 68 und 69 Schlägen distanzierte Geall letztlich seinen Landsmann Mark Stevenson (69+73) um fünf Schläge, wobei die Finalrunde deutlich spannender war, als das reine Endergebnis vermuten lässt: Mit jeweils 68 Schlägen hatten Geall und Andrew MacDonald die erste Turnierrunde absolviert und waren mit einem Schlag Vorsprung vor Mark Stevenson in den zweiten Durchgang des 36-Löcher-Events gestartet. Der erwischte mit Bogeys auf den Löchern 1 und 2 einen schlechten Auftakt, und in der Folge lieferten sich vor allem Geall und MacDonald einen abwechslungsreichen und konzentriert geführten Schlagabtausch auf hohem Niveau an der Spitze des Leaderboards.
Erst auf dem Weg zurück zum Clubhaus konnte sich Geall mit drei Birdies in Serie an den Löchern 11, 12 und 13 leicht absetzen, doch MacDonald blieb auch da noch in Reichweite – zumindest bis zur 17. Spielbahn: Da unterlief dem 61-Jährigen an diesem 424 Meter langen Par 5 eine Elf, die der mehrfache PGA Seniors-Champion später selbst völlig fassungslos und kopfschüttelnd so kommentierte: „Ich weiß noch immer nicht so ganz genau, was da passiert ist …“ In jedem Fall war damit das Turnier endgültig zu Gealls Gunsten entschieden, der zwei Tage lang exzellentes Golf gezeigt hatte und sich neben der Siegertrophäe 2000 Euro Preisgeld sicherte. „Ich habe ein paar sehr gute Drives rausgelassen, aber auch die Putts haben gut funktioniert. Dieses Turnier ist eine sehr gute Sache, und Hella kann wirklich stolz sein, dass so viele Professionals und ehemalige Kollegen von Dieter am Start gewesen sind“, so der Champion.
Kleiner Trost für Andrew MacDonald: Mit gesamt 1 über Par (68+77) war der Professional des GC Sonnenalp-Oberallgäu stärkster Spieler der Super-Seniors und holte sich damit den Sieg in der Ü60-Klasse, in welcher der US-Amerikaner Richard Volding vom GC Leverkusen (+3/73+74) und Antonio Postiglione (+5/76+73) vom Münchener GC die Plätze 2 und 3 belegten. Bei den Damen siegte Marion Bonn (Obernburg).
Hella Schoepe-Praun hatte das Turnier zum Andenken an ihren Bruder Dieter initiiert, der seit 1986 Mitglied der PGA of Germany gewesen war und im letzten Jahr in seiner Wahlheimat Mayotte überraschend im Alter von nur 57 Jahren verstarb. Dieter Praun begeisterte sich schon als Zehnjähriger für den Golfsport und absolvierte seine Ausbildung zum Golflehrer Mitte der 80er-Jahre bei John O’Flynn im bayerischen St. Eurach Land- und Golfclub. Dort unterrichtete er mehr als 20 Jahre lang, bevor er 2006 nach Mauritius auswanderte, wo er im Belle Mare Plage zunächst als Golflehrer, später als Sportdirektor arbeitete. „Er wollte eigentlich nur über den Winter für sechs Monate bleiben“, erzählte Hella Schoepe-Praun – am Ende wurden 15 Jahre daraus, mit der Zwischenstation Madagaskar und zuletzt dem Wohnsitz in Mayotte. Dort gibt es einen einzigen 9-Löcher-Platz, und Dieter Praun arbeitete als Englischlehrer für die französischsprachige Bevölkerung und brachte Kindern das Golfspiel nahe.
Insgesamt 70 Senior Professionals der PGA of Germany folgten der Einladung zur PGA Seniors Dieter Praun Trophy 2022 und sorgten für eine würdige Erinnerung an den Kollegen und für ein starkes Spielerfeld auf der phantastischen Golfanlage des GC Schwanhof in Luhe-Wildenau. „Mit dem Turnier zu seinem Andenken ist es Dieter Praun damit posthum gelungen, alte Weggefährten und Berufskollegen zusammenzubringen. Ihm zu Ehren und zum Andenken, und natürlich zum freundschaftlichen Kräftevergleich auf dem Platz. Mit 70 Teilnehmern war die Premiere des Gedenkturniers stark besetzt, und es freut mich sehr, dass so viele Professionals der Einladung von Hella Schoepe-Praun gefolgt sind“, so Rainer Goldrian, der Geschäftsführer der PGA of Germany, bei der Siegerehrung. Und die Turnier-Initiatorin Hella Schoepe-Praun bestätigte: „Dieter hätte dieser Tag zweifellos sehr gut gefallen! Er war ein sehr geselliger Mensch, und jemand, der das Leben geliebt hat. Dass die Resonanz mit 70 Teilnehmern so groß sein würde, damit hätte ich nie gerechnet, das freut mich ungemein! Alle, die ihn kannten, haben sehr schöne Geschichten über ihn erzählt, und das war für mich auch der Sinn der Sache, ihn in dieser PGA Community weiterhin existieren zu lassen. Er ist zwar nicht mehr da, aber er ist auch nicht ganz weg. Jetzt gibt es ihn halt als Turnier.“
Und das auch noch in den kommenden Jahren: Auch 2023 und 2024 wird es eine Dieter Praun Trophy für die Senioren der PGA of Germany geben, das steht bereits fest, denn 2024, zum 60. Geburtstag des Verstorbenen, ist der Höhepunkt der Gedenk-Trophy geplant. Detlef Hennings, Geschäftsführer des Golfclub Schwanhof und damit Gastgeber der Turnier-Premiere, kann sich „sehr gut vorstellen“, dass das Event auch im kommendem Sommer am Schwanhof stattfindet, und Gründerin Hella Schoepe-Praun, die den ganzen Tag über liebe Worte und Piccolos verteilte und viele Hände schüttelte, schließt auch nicht aus, dass dieses Turnier sogar zu einem Fixpunkt im Jahreskalender der PGA of Germany werden könnte: „Wenn die Resonanz so gut bleibt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es dieses Turnier auch über die zunächst angedachten drei Jahre hinaus geben wird. Es wird dann einfach ein schönes Turnier der Senioren sein.“ Das war dieses Turnier ohne Zweifel schon bei seiner absolut gelungenen Premiere. <
Stimmen zur Premiere der PGA Seniors Dieter Praun Trophy:
Hella Schoepe-Praun: „Das wäre heute ein Tag ganz nach dem Geschmack von Dieter gewesen, und liebend gerne hätte er diesen wunderschönen Golfplatz heute auch selbst gespielt. Wie er abgeschnitten hätte, das weiß ich nicht, vielleicht mit einer 72 oder 74. Mein Bruder hatte immer das Problem: Mit Scorekarte in der Tasche hat er mindestens fünf Schläge mehr gebraucht. Ohne Scorekarte war der Didi immer für eine 66 gut, mit, waren es so fünf, sechs Schläge mehr. Ich gehe aber davon aus, dass er heute ganz nahe bei uns dabei war, und dass unter anderem auch das Wetter sein Werk war. Da muss er schon ein bisschen mitgemischt haben da oben, bei diesem traumhaften Golftag im GC Schwanhof mit all seinen ehemaligen Kollegen.“
Andrew Clark: „Dieses Turnier war eine perfekte Veranstaltung und eine wunderbare Idee – das zeigt auch schon die Resonanz mit 70 Teilnehmern! Wir alle freuen uns doch sehr, alte Freunde zu treffen, und dabei auch noch einen so wunderschönen Golfplatz mit wirklich genialen Grüns spielen zu dürfen. Das Ergebnis steht hier nicht im Vordergrund, doch wir haben auch sehr gutes Golf gesehen! Die Idee des Gedenkturniers für Dieter Praun finde ich ganz hervorragend, und ich werde das weiterhin unterstützen.“
Antonio Postiglione: „Es hat großen Spaß gemacht, mal selbst wieder an einem Wettkampf teilzunehmen! Ich habe 15 Jahre ausgesetzt, und ich glaube, ich werde jetzt wieder öfter spielen. Fürs erste Mal war das okay, aber ich muss wieder etwas Wettspielerfahrung sammeln. Die Idee des Gedenkturniers für Dieter finde ich sehr gut; ich kannte ihn gut, wir sind uns immer wieder mal begegnet. Er hat damals in St. Eurach unterrichtet, und ich habe dort trainiert, als ich noch Playing Pro war. Lieber hätte ich ihn bei einem anderen Anlass getroffen, aber es ist schön, auf diese Weise an ihn zu erinnern.“
Martin Westphal: „Ein wirklich sensationelles Turnier! Das Feld war mit 70 Teilnehmern sehr groß, das hätte ich nie gedacht, und der Platz war auch ganz hervorragend. Solche Grüns hätte ich gerne bei mir auf der Anlage! Mit Dieter habe ich früher viele Turniere gespielt, wir haben fast zeitgleich unsere Ausbildung begonnen. Leider haben wir uns später aus den Augen verloren, aber ich weiß, dass Dieter schon damals seiner Zeit voraus war: Er hat nicht den normalen Unterrichtsstiefel gemacht, sondern sich immer individuell orientiert. Er war ein Suchender, und er hat immer sehr viele starke Dinge gefunden. Er ist leider viel zu früh von uns gegangen. Im nächsten Jahr werde ich aber bei der PGA Seniors Dieter Praun Trophy jedenfalls wieder dabei sein.“
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