TU Ilmenau öffnete hybriden Hörsaal zur „Angewandten Galvanotechnik“
Das Modul am Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik der Technischen Universität Ilmenau wurde von erfahrenen Vertretern aus der Industrie vorgetragen. Drei der zehn Referenten präsentierten ihre Vorlesung online. Die Schwerpunkte des Blockseminars waren:
- Planung/Projektierung
- Substrat
- Schichtbildung
- Qualitätsprüfung
- Abwasserbehandlung
- Recht & Zukunft
Dr. Daniel Meyer, DGO, behandelte im Schwerpunkt Planung/Projektierung die Funktionalisierung von Oberflächen und die Besonderheiten der galvanotechnisch geeigneten Konstruktion von Bauteilen. Im Schwerpunkt Substrat ging er auf die Substratauswahl ein. Direkt daran knüpfte Marc Longerich, SurTec Deutschland GmbH, mit der Substratbeschaffenheit und Vorbehandlung an.
Zur Thematik Schichtbildung vermittelte Dr. Dirk Rohde, Atotech Deutschland GmbH, den Hörern die Prozesse für galvanische und chemische Beschichtungen sowie die Kupferbeschichtung für Halbleiteranwendungen.
Techniken wie Gestell, Band und Trommel erklärte Dr. Martin Metzner, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, die Kunststoffgalvanisierung übernahm Andreas Baumbach, SAXONIA Galvanik GmbH, und Versiegelungen und Topcoats Dr. Ralph Blittersdorf, Zeschky Galvanik GmbH & Co. KG.
Die Qualitätsprüfung mit Prozessüberwachung, Reklamationsmanagement und den Verlauf von der Erstbemusterung zur Serie erklärte Dr. Christoph Baumer, TU Ilmenau.
Dr. Cay-Uwe Pinnow, HELMUT FISCHER GMBH, ging im Rahmen der Qualitätsprüfung auf die Schichtdickenmessung/Schichtzusammensetzung mit Röntgenfluoreszenz ein.
Die Abwasserbehandlung in der Galvanotechnik wurde den Zuhörern durch Herbert Hauser, Hauser+Walz GmbH, präsentiert, der die einzelnen Prozessschritte ausführlich erklärte.
Dr. Matthias Zimmer, ZVO-Ressortleiter Umwelt- und Chemikalienpolitik, schloss die Veranstaltung mit seinem Beitrag über Regularien wie REACH und die sich daraus ergebenden Zukunftsperspektiven für die Galvanobranche ab.
Im Rahmen des Moduls absolvieren die Studierenden mehrere Praktikumsversuche, wie Potenzialmessung an Mehrfach-Nickelschichten (abgeschieden aus Elektrolyten mit unterschiedlichen Elektrolytzusätzen), Bauteilbeschichtungen mittels Trommel und Gestell mit anschließendem NSS-Korrosionstest. Weitere Schwerpunkte der praktischen Arbeiten sind die anodische Oxidation verschiedener Aluminiumlegierungen sowie digitale Simulationen galvanischer Prozesse.
Das Feedback der Studierenden und Gäste war durchweg positiv. Insbesondere der hohe Praxisbezug durch die zahlreichen Beispiele aus der Tätigkeit der Referenten wurden gelobt. Dank des Hybridformats konnten wieder viele Gasthörer aus der Industrie teilnehmen.
Die nächste Blockveranstaltung wird im Juli 2023 ebenfalls im Hybridformat an der TU Ilmenau stattfinden.
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