Energie- / Umwelttechnik

Weißblech nun mit bis zu 69 Prozent weniger CO2

Nachhaltigkeit ist der Treiber in der Verpackungsbranche. Das liegt vor allem am gestiegenen Umweltbewusstsein der Verbraucher: Für 41 Prozent der Konsumenten in Deutschland hat die Nachhaltigkeit einer Verpackung nach einer repräsentativen YouGov-Befragung1 großen Einfluss auf die Kaufentscheidung. 72 Prozent der Verbraucher meinen sogar, dass die Umwelteigenschaften einer Verpackung zukünftig noch wichtiger werden. Diese Ansichten zeigen sich inzwischen ganz klar im Kaufverhalten: 45 Prozent der Konsumenten haben schon mal ein Produkt zurückgelegt, weil die Verpackung nicht recycelbar war.

Dr. Peter Biele, CEO der thyssenkrupp Rasselstein GmbH, Deutschlands einzigem Weißblechhersteller, sieht in diesen Umfrageergebnissen einen klaren Vorteil für Weißblechverpackungen: „Dosen, Kronkorken oder Drehverschlüsse verbleiben nach ihrer Entsorgung in der gelben Tonne in einem geschlossenen Materialkreislauf. Das heißt, sie werden nach dem Recycling zu einem neuen, hochwertigen Stahlprodukt weiterverarbeitet. Und das unendlich oft und ohne Downcycling, also ohne Minderung der Qualität. Aus der Dose von heute kann morgen eine Komponente für eine Windkraftanlage und übermorgen ein Fahrradteil werden“, so Biele. „Funktionierende Stoffkreisläufe sind für die Umwelt entscheidend. Denn ein Material, das nach seiner Nutzung hochwertig wiederverwertet und nicht neu erzeugt werden muss, spart Energie und Ressourcen.“

Jedes Stahlwerk ist auch immer ein Recyclingwerk. Das im Hochofen erzeugte Roheisen wird im Stahlwerk zusammen mit Weißblech- und Stahlschrott zu Rohstahl und danach zu einem neuen Stahlprodukt. Laut der aktuellen „Recycling-Bilanz für Verpackungen“ der GVM (Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung) wurde in Deutschland Weißblech aus privatem Endverbrauch im Jahre 2020 zu 91,4 Prozent stofflich wiederverwertet.

„Aber selbst bei Weißblech gibt es noch weiter Luft nach oben und in diese Richtung bewegen wir uns mit unserem Material jetzt“, verrät Biele.

Dosen, Kronkorken und Verschlüsse nun aus CO2-reduziertem Weißblech herstellbar

Denn thyssenkrupp Rasselstein hat für seine Kunden, die zum Beispiel Dosen, Kronkorken und Drehverschlüsse fertigen, jetzt Weißblech aus CO2-reduziertem bluemint® Steel im Portfolio.  Für bluemint® Steel werden im Prozess der Stahlerzeugung bei der thyssenkrupp Steel Europe AG alternative Einsatzstoffe als Eisenträger verwendet. Dies vermindert vor allem den Einsatz von Kohle für den Reduktionprozess im Hochofen. Ergebnis ist eine Reduzierung der CO2-Emissionen bei gleichbleibend hoher Qualität des Materials.

„Mit dem Einsatz von Weißblech aus bluemint® Steel kann bis zu 69 Prozent CO2 eingespart werden“, erklärt Biele die nachhaltige Innovation. „Die realen CO2-Einsparungen können Dosenherstellern und deren Kunden – zum Beispiel aus der Lebensmittelindustrie – helfen, ihr Scope-3 Ziel zu erreichen. Und das Ganze ohne Carbon Offsetting, sondern nur durch alternative Einsatzstoffe im Prozess der Stahlerzeugung.“

Nach einer Erhebung der Wirtschaftsvereinigung Stahl sanken die CO2-Emissionen je Tonne Stahlfertigerzeugnis in Deutschland seit 1960 schon um mehr als 60 Prozent. Aber für thyssenkrupp Steel Europe ist heute schon klar: bis 2045 – also in gut 20 Jahren – sollen die netto CO2-Emissionen des Unternehmens in der Stahlerzeugung sogar auf Null sinken. „Mit Auswirkungen dann natürlich auch auf Weißblech als Material für Verpackungen“, so Biele.

Erste Weißblechverpackungen aus bluemint® Steel auf dem Markt

Einer der ersten Abnehmer des aus bluemint® Steel hergestellten Weißblechs war das Schweizer Traditionsunternehmen Ricola. Der Kräuterbonbon-Hersteller bietet seine Kräuterbonbons inzwischen auch in CO2-reduzierten Weißblechdosen an. Und der Konfitüren-Hersteller Zentis setzt bei seinen PVC-freien Drehverschlüssen der NaturRein-Fruchtaufstriche jetzt ebenfalls auf CO2-reduziertes Weißblech aus bluemint® Steel als Einsatzmaterial.

Diese Weißblechverpackungen sind die ersten, aber sicher nicht die letzten Anwendungen des CO2-reduzierten Stahls. „In den kommenden Jahren werden wir darüber hinaus intensiv in Innovationen und Technologien investieren, die uns dem Ziel der Klimaneutralität und einem grünen Stahlprodukt Stück für Stück näherbringen“, so Biele. „Nun kommt es auf die Verbraucher an. Unser CO2-reduziertes Angebot ist im Markt erhältlich. Umso größer die Nachfrage nach den ersten darin verpackten Produkten ist, umso mehr Lebensmittel-, Getränke- oder Lackhersteller werden in der Zukunft in CO2-reduzierten Weißblechverpackungen abfüllen.“

Ein unendlich oft recycelbares Verpackungsmaterial im geschlossenen Stoffkreislauf, inzwischen und in der Zukunft immer häufiger CO2-reduziert hergestellt – das scheint auch nach den Wünschen der Verbraucher zu sein. Wenn das gleiche Produkt zum gleichen Preis in Weißblech oder in Plastik angeboten würde, so entscheiden sich schon heute 61 Prozent für Weißblech und nur 14 Prozent für Plastik, erhob YouGov.

Über thyssenkrupp Rasselstein

thyssenkrupp stellt den Verpackungsstahl der Zukunft her – effizient, prozessoptimiert, nachhaltig. rasselstein® steht für Materialgüten in Premium-Qualität, die in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden kontinuierlich weiterentwickelt werden.

www.thyssenkrupp-steel.com

 

1 Repräsentative YouGov-Befragung im Auftrag von weissblech-kommt-weiter.de, 2021

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