Ziel erreicht: René Rast macht im DTM-Titelkampf Boden gut
Bei strömendem Regen und extrem schwierigen Bedingungen war Rast am Sonntag im Qualifying erneut der schnellste Audi-Pilot – allerdings nur auf Platz zehn. Im Rennen lag er dank eines späten Reifenwechsels zeitweise auf Rang sechs. Kurz vor dem Ziel wurde er dann aber von mehreren Fahrern überholt, die auf der abtrocknenden Strecke auf Slicks gewechselt hatten. Als Zehnter holte Rast noch einen Punkt.
Ricardo Feller zeigte in beiden Qualifyings eine starke Leistung und stand in der Startaufstellung an beiden Tagen jeweils direkt neben René Rast. Nach einer Berührung in der Startrunde am Samstag und fehlendem Grip am Sonntag blieb der Schweizer jedoch in beiden Rennen ohne Punkte.
Kelvin van der Linde fuhr am Samstag von Startplatz 14 bis auf Platz acht nach vorn. Das Rennen am Sonntag endete für den bei Kempten lebenden Südafrikaner nach einer Berührung und einem daraus resultierenden Reifenschaden vorzeitig.
Stimmen nach den DTM-Rennen auf dem Red Bull Ring
Thomas Biermaier (Teamchef): „Wir wollten an diesem Wochenende den Rückstand nach vorne verkürzen, um in Hockenheim um die Meisterschaft kämpfen zu können. Das ist uns gelungen. Der Samstag lief überraschend positiv: Wir hatten nicht damit gerechnet, auf dem Red Bull Ring aufs Podium zu kommen. Man hat erneut gesehen, wie wichtig das Qualifying für uns ist. Wenn wir einigermaßen weit vorne starten, dann können wir auch ums Podium kämpfen. Das war am Sonntag nicht der Fall – leider hat der Gamble mit den Reifen am Ende nichts gebracht.“
Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #3): „Positiv war, dass ich am Samstag von einer schwierigen Ausgangsposition aus weit nach vorn gekommen bin. Am Sonntag lief es leider nicht so gut. Wir hatten für die Bedingungen nicht die richtige Strategie. Trotzdem Danke an das Team für die harte Arbeit an diesem Wochenende. Ich freue mich schon jetzt auf das große Finale in Hockenheim.“
Ricardo Feller (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #7): „Für mich war es ein durchwachsenes Wochenende. Das Qualifying am Samstag war echt gut. Leider hatte ich in der ersten Runde Kontakt, danach lief es aufgrund von Schäden am Auto nicht mehr gut. Auch am Sonntag bin ich aus der Top zehn gestartet, allerdings hatte ich im Rennen im Regen keine Performance und wir sind nach hinten durchgereicht worden. Wir müssen das analysieren und beim nächsten Mal besser machen.“
René Rast (ABT Audi R8 LMS GT3 evo II #33): „Ich glaube, das Wochenende war nicht so verkehrt für uns. Wir sind mit über 30 Punkten Rückstand angereist und fahren mit nur noch zwölf Punkten Rückstand nach Hockenheim. Wenn mir das vor dem Wochenende jemand angeboten hätte, hätte ich es sofort unterschrieben. Deshalb können wir zufrieden sein, auch wenn am Sonntag mit etwas mehr Risiko vielleicht noch etwas mehr drin gewesen wäre. Aber dieses Risiko konnten wir in unserer Situation nicht eingehen. Nun liegt der volle Fokus auf Hockenheim. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch dort ein gutes Wochenende haben werden.“
ABT Sportsline ist der weltgrößte Veredler für Fahrzeuge aus dem VW-Konzern und insbesondere Audi. Das Spektrum reicht dabei vom Motor über Karosserieanbauteile, Fahrwerke und Interieurs bis hin zur umfangreichen Kollektion von Leichtmetallrädern. Im Rahmen des Programms ABT Individual können sogar exklusive Einzellösungen umgesetzt werden. Daneben betreibt das Allgäuer Unternehmen Motorsport auf internationalem Top-Niveau: etwa als Privatteam bei der DTM oder mit dem erfolgreichen Engagement in der Formel E. Der Einstieg in die Elektro-Rennserie erfolgte bereits 2014 und wurde 2017 mit dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt. Aber auch sonst spielt das Thema Elektromobilität im Unternehmen eine immer größere Rolle. So baut die hauseigene ABT e-Line GmbH, deren Wurzeln bereits über ein Jahrzehnt zurückreichen, aktuell den VW T6.1 für Volkswagen Nutzfahrzeuge in einen Elektrotransporter um.
Technikaffin seit 1896
Die Wurzeln von ABT Sportsline reichen bis zu einer Pferdeschmiede zurück, die 1896 in Kempten gegründet wurde. Ihr innovativstes Produkt: Eine Kutsche, die sich im Winter dank eines cleveren Klappmechanismus auch als Schlitten nützlich machte. Bald rückten auch Motofahrzeuge ins Visier: Ab circa 1920 verkaufte und reparierte AUTO-ABT die Vorgängermarken der heutigen Audi AG – eine Weichenstellung, die das Unternehmen noch heute prägt. 1950 bestritt Gründerenkel Johann Abt sein erstes Autorennen und legte den Grundstein für die Motorsportaktivitäten des eigenen Hauses. Aber auch im Alltag schätzt er schnelle Autos. Deshalb gründete er 1967 ABT Tuning, veredelte 1978 den ersten VW Golf und bringt bereits 1980 das erste Chiptuning auf den Markt. Dann geht es Schlag auf Schlag. Und 1991 wird schließlich der neue repräsentative Firmensitz in der heutigen Johann-Abt-Straße eröffnet, der 2014 um ein beeindruckendes Motorsport-Zentrum erweitert wird, und auch ein eigenes Museum beherbergt.
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