Aon-Studie: Betriebsrente hoch attraktiv für junge Arbeitnehmer
Eine repräsentative Umfrage des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon verdeutlicht das Potenzial der bAV beim Recruiting. Im Juni 2022 wurden rund 1.000 Arbeitnehmer im Alter zwischen 18 und 35 Jahren aus privatwirtschaftlichen Unternehmen aller Größen befragt. Ziel war es, Erkenntnisse zu den Erwartungen von jüngeren Arbeitnehmern zu gewinnen – sowohl an ihre Arbeitgeber als auch an die bAV. Über drei Viertel der Befragten (77 %) gab an, dass das Angebot einer Betriebsrente für sie sehr wichtig bzw. eher wichtig sei. Im Vergleich zu anderen Benefits nimmt die bAV eindeutig einen vorderen Rang ein.
Die Umfrage zeigt allerdings auch, dass ein großer Teil der jungen Arbeitnehmer die bAV-Angebote nicht kennt bzw. glaubt, dass solche nicht existieren, obwohl z.B. jeder Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet ist, eine bAV im Rahmen einer Entgeltumwandlung anzubieten. In Großunternehmen (über 5.000 Mitarbeiter) ist der Anteil der Nichtwissenden im Vergleich zu einer Umfrage aus dem Jahr 2018 sogar gewachsen – von 20,9 % auf 29,5 %. Eine der wichtigsten Aufgaben rund um die bAV ist es also, die Belegschaft darüber zu informieren.
„Es ist höchste Zeit für eine strukturierte bAV-Kommunikation entlang des gesamten Employee Life Cycle. Sie sollte bereits in der Assessment-Phase und beim Onboarding beginnen“, empfiehlt Angelika Brandl, Partner bei Aon. „Arbeitgeber sollten überlegen, wie sie Informationen zur bAV niederschwellig zugänglich machen. Attraktive bAV-Angebote dürfen Arbeitnehmern nicht aufgrund unzureichender Information entgehen, sie sind ein immens wichtiges Thema für sie.“
Jüngere Arbeitnehmer haben diesbezüglich übrigens klare Erwartungen. Der weitaus größte Teil von ihnen (über 80 %) wünscht sich zum Thema Altersversorgung mehr Aufklärung, Information und Unterstützung vom Arbeitgeber. Dabei ist selbst für Digital Natives – insbesondere bei der Erstinformation – das persönliche Beratungsgespräch am wichtigsten. Ergänzend finden auch digitale Kommunikationskanäle wie beispielsweise Intranettexte oder Videotutorials zur Selbstinformation Anklang. Im weiteren Verlauf wünschen sich dann 80 % ein Web-Portal oder eine App, über die der Stand der Betriebsrente und Hochrechnungen laufend abrufbar sind. „Ein Mix aus persönlicher Beratung und leicht zugänglichen, digitalen Kommunikationsmitteln ist ein guter Weg, um alle Arbeitnehmer zu erreichen“, empfiehlt Angelika Brandl.
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