Medien

Bürger fordern im Schnitt 648 Euro von der Regierung

Aufgrund der massiv ansteigenden Energiepreise geraten viele Haushalte unter finanziellen Druck – der Staat versucht mit Entlastungsmaßnahmen zu helfen. Eine neue Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit dem SINUS-Institut zeigt, wie viel Geld sich die Bürger von der Regierung wünschen.

Drei Pakete wurden bereits geschnürt, in Kürze soll eine Energiepreisbremse folgen: Die Regierung versucht mit verschiedenen Maßnahmen, die Bürger von den hohen Preisen für Strom und Gas zu entlasten. Wie schwierig es für die Regierung werden dürfte, den Ansprüchen der Bürger hinsichtlich der Entlastungen gerecht zu werden, zeigt eine neue repräsentative Befragung des IW in Zusammenarbeit mit dem SINUS-Institut. Die Online-Befragung von rund 2.000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren fand Anfang bis Mitte September statt. 58 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, nur Menschen und Haushalte mit einem niedrigen Einkommen finanziell zu unterstützen. Haushalte, deren verfügbares Einkommen unter 1.500 Euro im Monat liegt, stimmten dieser Aussage mit 75 Prozent besonders häufig zu. 

Die Mitte fordert am meisten

Die Befragten sollten ebenfalls angeben, wie hoch ein einmaliger staatlicher Zuschuss für Energie für den eigenen Haushalt ausfallen sollte. Im Schnitt gaben die Befragten 648 Euro an – würde die Regierung alle 40,7 Millionen Haushalte um diesen Betrag entlasten, würde die Maßnahme knapp 26 Milliarden Euro kosten. Auffällig ist, dass Haushalte mit einem bedarfsgewichteten Einkommen zwischen 1.250 und 3.000 Euro mit 700 Euro weitaus mehr forderten als Haushalte mit niedrigerem Einkommen. Haushalte, die weniger als 1.250 Euro netto zur Verfügung haben, forderten im Schnitt lediglich 550 Euro.

Erwartungen in Krisenzeiten

Die Befragung macht deutlich, dass die Mitte der Gesellschaft hohe Erwartungen an die Regierung hat. „Die Milieus der Mitte nehmen einen besonders hohen Druck wahr und fühlen sich vergessen von der Politik“, sagt Tim Gensheimer vom SINUS-Institut. „Diese Bevölkerungsgruppen erwarten in Krisenzeiten zum einen Führung und Fürsorge, aber auch Orientierung und Planungssicherheit für die Zukunft.“ IW-Verteilungsforscherin Judith Niehues ergänzt: „Es bleibt abzuwarten, ob die neu beschlossene Energiepreisbremse ein Gefühl der Fürsorge vermittelt und den finanziellen Druck abmildert.“ Fest stehe aber, dass der Staat die Kosten der Krise nicht für alle kompensieren kann.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Konrad-Adenauer-Ufer 21
50668 Köln
Telefon: +49 (221) 4981-1
Telefax: +49 (221) 4981-533
http://www.iwkoeln.de

Ansprechpartner:
Dr. Matthias Diermeier
Leiter des Clusters Demokratie, Gesellschaft, Marktwirtschaft
Telefon: +49 (221) 4981-605
E-Mail: diermeier@iwkoeln.de
Dr. Judith Niehues
Telefon: +49 (221) 4981-768
Fax: +49 (221) 4981-99768
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel