Culture Moves Europe: Erste Ausschreibung offiziell eröffnet
Culture Moves Europe ist das neue, großangelegte Mobilitätsprogramm, das durch das „Creative Europe“ Programm der Europäischen Union finanziert und vom Goethe-Institut umgesetzt wird. Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, wird das Programm im Rahmen eines hybriden Events, das heute Nachmittag im Brüsseler Kulturzentrum La Bellone und online stattfindet, offiziell eröffnen. Begleitet wird sie von Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung, Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, sowie weiteren Vertreter*innen der europäischen Institutionen und des Kultur- und Kreativbereichs.
Die Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend Mariya Gabriel zum Start des Projekts: „Mit Culture Moves Europe ebnet die Europäische Kommission den Weg für die Zukunft des Kultur- und Kreativbereichs und bietet aufstrebenden Kunst- und Kulturschaffenden bessere Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten und ihre Beziehungen zu europäischen Partner*innen auszubauen. Sie erkennt an, wie Mobilität und Austausch unsere Gegenwart prägen und die Zukunft unserer miteinander verflochtenen Gesellschaften beeinflussen. Culture Moves Europe schlägt eine Brücke zwischen Mobilität, Nachhaltigkeit und Inklusion, wie sie auch durch den Europäischen Green Deal gefördert wird.“
Wer kann sich auf ein Mobilitätsstipendium bewerben?
Mit einem Budget von 21 Millionen Euro wird Culture Moves Europe von 2022 bis 2025 rund 7 000 Mobilitätsstipendien für Künstler*innen, Kulturschaffende und Gastorganisationen vergeben. Das Programm besteht aus zwei Aktionslinien: „Individuelle Mobilitäten“ für Einzelpersonen und Gruppen von bis zu fünf Personen, sowie Residenzen für Gastorganisationen. Die neue Ausschreibung für individuelle Mobilitäten richtet sich an die Bereiche Musik, literarische Übersetzung, Architektur, kulturelles Erbe, Design und Modedesign, bildende Kunst und darstellende Kunst.
Bewerben können sich Kunst- und Kulturschaffende mit legalem Wohnsitz in allen „Creative Europe“-Ländern. Dazu gehören neben den 27 EU-Mitgliedstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Georgien, Island, Kosovo (diese Bezeichnung berührt nicht die Standpunkte zum Status und steht im Einklang mit der Resolution 1244 (1999) des VN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovos), Liechtenstein, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, Tunesien und die Ukraine. Armenien befindet sich derzeit in Verhandlung über die Aufnahme in das „Creative Europe“ Programm. Obwohl Culture Moves Europe generell auf die Förderung von physischer Mobilität in Europa und darüber hinaus ausgerichtet ist, können Personen mit legalem Wohnsitz in der Ukraine sich ausnahmsweise für eine virtuelle Mobilität bewerben. Die laufende Ausschreibung für individuelle Mobilitäten bleibt bis zum 31. Mai 2023 durchgehend geöffnet. Um hohe Flexibilität für Kunst- und Kulturschaffende zu ermöglichen, werden Bewerbungen während dieses Zeitraums monatlich evaluiert.
Inklusive und nachhaltige Mobilität
Zugänglichkeit und Inklusion stellen zentrale Werte bei der Umsetzung von Culture Moves Europe dar: Das Programm will bei der Auswahl seiner Teilnehmer*innen aktiv auf Genderbalance und Ausgewogenheit in Bezug auf geografische Herkunft hinarbeiten. Es richtet sich insbesondere an Künstler*innen, die in kulturellen Mobilitätsprogrammen bisher unterrepräsentiert waren, inklusive aus dem ländlichen Raum sowie aus den überseeischen Ländern und Gebieten der EU-Mitgliedstaaten und den Regionen in äußerster Randlage der Europäischen Union. Für Menschen mit Behinderung sowie für Personen, die Kinder betreuen, gibt es besondere Zuschüsse; ebenso für Visagebühren. Darüber hinaus liegt ein spezieller Fokus auf der Förderung von aufstrebenden Kunst- und Kulturschaffenden.
Nicht zuletzt setzt sich Culture Moves Europe für Nachhaltigkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt ein. Flugreisen von unter 600 Kilometern werden nicht gefördert und Teilnehmer*innen werden u.a. durch zusätzliche finanzielle Anreize zur Nutzung umweltfreundlicher Reisemittel motiviert. Neben der allgemeinen Relevanz und Ausarbeitung der Projekte spielt auch Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Bewerbungen. Mit seinem verstärkten Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Inklusion sowie seinem Fokus auf aufstrebenden Kunst- und Kulturschaffenden verspricht Culture Moves Europe, eine Vorreiterrolle für die innovative Weiterentwicklung für Mobilitätsprogramme im kulturellen Bereich zu übernehmen.
Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, unterstreicht die Bedeutung von Culture Moves Europe gerade in schwierigen Zeiten: „Mit Culture Moves Europe startet die Europäische Kommission ein großes Mobilitätsprogramm für Kunst- und Kulturschaffende in Europa. Dass das Goethe-Institut es umsetzen darf, sehe ich als große Ehre: Schließlich haben vergleichbare Programme maßgeblich dazu beigetragen, seit dem Zweiten Weltkrieg ein Gefühl von Gemeinschaft in Europa zu entwickeln. Dies ist im Angesicht von neu erstarkendem Nationalismus heute wieder zentral. Dass die EU verstärkt Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturschaffende in den Blick nimmt, fördert Freiräume und stärkt offenen Austausch und Debatten. Dafür steht auch das Goethe-Institut und deshalb tragen wir gern mit unserem Netzwerk in ganz Europa zum Erfolg des Projekts bei.“
Weitere Informationen finden Sie unter: www.goethe.de/culturemoveseurope
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