Deutsche 15er-Rugbyfrauen unterliegen Finnland deutlich
„Das Ergebnis ist definitiv zu deutlich ausgefallen”, fand dann auch Nationaltrainer Dirk Frase.
“Wir sind eigentlich gut reingekommen, sind auch verdient in Führung gegangen, aber scheinbar hatten wir unsere Mittel nach knapp 30 Minuten aufgebraucht, während Finnland es mit ihrer sehr körperlichen Art sehr gut gemacht hat, und dann hat es sich halt gedreht.
Unsere Mädels haben zwar bis zum Schluss gekämpft und alles versucht, aber es hat nicht mehr gereicht. Aber auf diese ersten 30 Minuten müssen wir für das nächste Spiel in Hürth aufbauen.”
“Das war trotz der hohen Niederlage eine engagierte Leistung des Teams, dass sich im Vergleich zum letzten Spiel in Portugal vor allem technisch verbessert gezeigt hat, allerdings im Spielverlauf den Finninnen vor allem körperlich klar unterlegen war. Wir schauen jetzt nach vorn zum Spiel in Hürth, wo wir dann den ersten Sieg holen wollen.”
Die Zuschauer in Helsinki sahen von Beginn an eine durchaus attraktive und von beiden Seiten temporeiche Partie. Beide Teams spielten gut nach vorn und brachten sich auch mehrfach in gute Position, belohnten sich aber noch nicht mit Punkten. Mit dem weiteren Spielverlauf verlagerte sich das Geschehen aber vermehrt in die finnische Hälfte, und in der 22. Minute war es Lara Burger, die den Ball zum ersten Mal über die Mallinie trug zur bis dahin durchaus verdienten 5:0-Führung. Doch nach einem starken Durchbruch kam Finnland in der nächsten Aktion schnell in Richtung des deutschen Malfelds, wo Sarianna Haavisto für den umgehenden Ausgleich sorgte (25.).
Der Versuch brachte Finnland mehr Rückenwind im Spiel. Die Gastgeberinnen jetzt mit mehr Druck, sie stoppten auch die deutschen Ballvorträge früh. Und so gelang Emmi Ovaskainen auch die Führung, die sich bereits etwas angedeutet hatte (34.). Und keine fünf Minuten später legte Finnland direkt mit einem Stürmerversuch nach, der diesmal auch erhöht wurde.
Rugby Deutschland kam in der Schlussphase der ersten Hälfte zwar auch noch mal nahe ans gegnerische Malfeld heran, aber bekam dort im Ruck einen Straftritt gegen sich, der zugleich die Halbzeitpause startete.
Finnland hielt auch nach dem Seitenwechsel den Druck hoch und drängte das deutsche Team tief in dessen Hälfte. Die Folge: Anna Soiluva schlüpfte viel zu leicht an drei, vier Gegnerinnen vorbei zum erhöhten Versuch (46.), und nur vier Minuten später war es wieder Soiluva, die nicht aufgehalten werden konnte und die den Vorsprung der Finninnen auf 29:5 ausbaute.
Deutschlands Verteidigung war in dieser Phase überhaupt nicht auf der Höhe.
Selbst in längeren Ballbesitzphasen hatte man im zweiten Durchgang über weite Strecken große Schwierigkeiten, aus der eigenen Hälfte zu kommen oder sogar durchzubrechen, wurde stattdessen von der guten finnischen Defensive sogar mehrfach weiter nach hinten und zum Befreiungskick gezwungen. Dazu musste die deutsche Verteidigung hart arbeiten, um den nächsten finnischen Versuch zu verhindern.
Dass das nicht lange gutgehen kann, ist klar. Aber immerhin dauerte es bis zur 73. Minute, bis Finnland das nächste Mal ablegen konnte. Allerdings gelang dann auch gleich zwei Minuten später ein weiterer Versuch – erhöht zum deutlichen 43:5. Deutschland hatte zwar in der zweiten Halbzeit viel Ballbesitz, den allerdings fast ausschließlich in der eigenen Hälfte, so dass das Phönix- Team nicht mehr in die Position kam, um zumindest noch etwas am Ergebnis beschönigen zu können.
Punkte:
0:5 (22.) – Versuch Lara Burger
5:5 (25.) – Versuch Sarianna Haavisto
10:5 (34.) – Versuch Emmi Ovaskainen
17:5 (39.) – Versuch FIN & Erhöhung Anna Soiluva
24:5 (46.) – Versuch & Erhöhung Anna Soiluva
29:5 (50.) – Versuch Anna Soiluva
36:5 (73.) – Versuch Kati Heikonnen & Erhöhung Anna Soiluva
43:5 (75.) – Versuch und Erhöhung Anna Soiluva
Startaufstellung Deutschland:
1 Pia Erhart – 2 Michelle Henninger – 3 Mareike Bier – 4 Luise Lauter – 5 Vivian Gresser – 6 Amelie Harris – 7 Muriel Weigel – 8 Melissa Paul – 9 Clara Tauschek – 10 Lara Bürger – 11 Maike Drewenskus – 12 Mette Zimmat – 13 Johanna Hacker – 14 Steffi Gruber – 15 Laura Schwinn
16 Maike Hedderich – 17 Tina Schucker – 18 Selina Meißner – 19 Ronja Stauch – 20 Sophia Terwiel – 21 Vivian Bahlmann – 22 Sophie Hacker – 23 Kristina Reinbold
Schiedsrichterin: Hana Radochiva (CZE)
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