Deutscher Pflegepreis 2022 geht an ALLE PFLEGEFACHPERSONEN UND HEBAMMEN
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR): „Die Leistungen der Pflegefachpersonen und Hebammen für unsere Gesellschaft sind beispielslos wertvoll. Sie sind das Bindeglied, welches unsere Gesellschaft zusammenhält, und sie sind ein wichtiges Glied der Teilhabe am Leben, vom Beginn des Lebens bis zu seinem Ende.
Alle Pflegefachpersonen und Hebammen haben es verdient, auf ihren Beruf stolz zu sein. Sie können so viel mehr, wenn es die rechtlichen Grundlagen dafür gäbe. In Deutschland aber dürfen sie ihre Kompetenzen nicht vollumfänglich ausüben. Das muss sich zwingend ändern, denn sonst werden wir unter den bereits bekannten ökonomischen und pandemischen Einflüssen diese wertvollen Kompetenzen in unserem deutschen Gesundheitssystem auf Dauer verlieren. Sie müssen diese Kompetenzen anwenden dürfen. Das müssen auch die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland miteinfordern.
Ich freue mich, mit der Vergabe des Deutschen Pflegepreises des Deutschen Pflegerats an ALLE PFLEGEFACHPERSONEN UND HEBAMMEN ein wichtiges Zeichen für die Bedeutung, die Dynamik und Leistungsfähigkeit der Profession Pflege und der Hebammen zu setzen. Jede einzelne von ihnen, jeder einzelne von ihnen und damit von uns ist eine absolut würdige Preisträgerin, ein absolut würdiger Preisträger. Sie alle werden zu Recht mit dem Deutschen Pflegepreis für ihre Leistungen und ihren Einsatz geehrt.
Dem Deutschen Pflegerat ist die diesjährige Preisvergabe ein Herzensanliegen. Damit ist eine große Dankbarkeit und Wertschätzung für alle Pflegefachpersonen und Hebammen verbunden. Aber auch Forderungen: Beide Professionen benötigen zusätzliche Kolleginnen und Kollegen, eine bessere Vergütung, bedarfsgerechte Aufgabenzuschnitte, Karrieremöglichkeiten und Selbstbestimmung in ihrem Beruf. Sie benötigen Respekt für ihre Leistungen und Arbeitsbedingungen, die sie unterstützen anstatt sie zu behindern und aufzureiben.“
In der Begründung zu den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger heißt es weiter:
Pflegefachpersonen und Hebammen leisten für die Versorgung der Bevölkerung einen unverzichtbaren Beitrag. Durch den seit Jahrzehnten in ihren Berufen anhaltenden Personalmangel und durch die unzureichenden Arbeitsbedingungen werden sie oft und vielerorts an ihre Belastungsgrenzen geführt.
Während der Corona-Pandemie wurden diese Belastungsgrenzen zusätzlich und anhaltend überschritten. Dennoch haben Pflegefachpersonen und Hebammen die pflegerische Versorgung in allen Settings aufrechterhalten – und das obwohl sie dabei ihre eigene Gesundheit gefährdet haben:
Beide Professionen versorgten an Covid-19 erkrankte Patient*innen, Bewohner*innen und Mütter; zu Beginn der Pandemie ohne ausreichende Schutzausrüstung. Sie begleiteten Patient*innen und Bewohner*innen, die nicht an Covid-19 erkrankt waren, über die lange Phase hinweg, in denen sie keinen Besuch erhalten konnten. Und sie begleiteten Sterbende, die ihre allerletzte Lebensphase ohne die ihnen vertrauten Angehörigen durchleben mussten.
Sie haben Hygienepläne aufgestellt und mussten von Patient*innen und Bewohner*innen deren Einhaltung einfordern – wie das Tragen von Masken oder Abstandsregeln. Sie mussten mit Ängsten, Wut und Verzweiflung von Patient*innen, Bewohner*innen und Besucher*innen umgehen, die diese Hygienemaßnahmen nicht akzeptieren konnten oder wollten bzw. aufgrund ihrer Erkrankung nicht verstanden haben.
Pflegefachpersonen und Hebammen mussten mit widersprüchlichen Corona-Maßnahmen zurechtkommen, ihren Dienst mit Maske verrichten und die zusätzlichen Personalausfälle kompensieren, die durch die stark angestiegenen Erkrankungen von Kollege*innen entstanden.
Wie wurde der Preis vergeben?
Die Preisverleihung zum Deutschen Pflegepreis fand am 06. Oktober 2022 auf dem Deutschen Pflegetag 2022 statt. Alle beim Deutschen Pflegetag 2022 anwesenden Pflegefachpersonen und Hebammen werden geehrt. Sie bekommen einen Button mit der Aufschrift „Deutscher Pflegepreis 2022“. Zusätzlich kann die Urkunde zur Preisverleihung auf der Homepage des Deutschen Pflegerats heruntergeladen und individualisiert werden.
Gleichzeitig mit der Verleihung des Deutschen Pflegepreises des Deutschen Pflegerats wurde der Deutsche Pflegeinnovationspreis der Sparkassen-Finanzgruppe, der Preis „Guter Arbeitsplatz“ der BGW sowie der Preis „Vielfalt und Respekt“ der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern vergeben. Mehr zum Deutschen Pflegepreis, seinen einzelnen Kategorien und zu seinen Preisträgerinnen und Preisträger finden Sie hier.
Hintergrund:
Der Deutsche Pflegepreis des Deutschen Pflegerats wird seit 1999 an Persönlichkeiten oder Institutionen vergeben, die sich durch ihr Wirken um die Pflege und das Hebammenwesen in Deutschland besonders verdient gemacht haben.
Der Preis ehrt ihre Arbeit und ist die höchste nationale Auszeichnung in der Pflege. Er setzt wichtige Akzente und würdigt Meilensteine zur Bewältigung der Herausforderungen in der Pflege und im Hebammenwesen.
Denn die Preisträgerinnen und Preisträger sind es, die mit ihrer Arbeit und ihrem Einsatz, zusammen mit hunderttausenden professionell Pflegenden, wesentlich für ein besseres Leben in unserem Land beitragen. Sie geben der Pflege und dem Hebammenwesen eine starke Stimme und sind Wegweiser zur Bewältigung der enormen Herausforderungen in diesen Bereichen.
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
Deutscher Pflegerat e.V. – DPR
Alt-Moabit 91
10559 Berlin
Telefon: +49 (30) 39877303
Telefax: +49 (30) 39877304
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