Ein Jahr Bayerischer Streuobstpakt: LBV und Bund deutscher Baumschulen, Landesverband Bayern ziehen positive Bilanz
Um das Ziel zu erreichen, den derzeitigen Streuobstbestand zu erhalten und eine Million weitere Streuobstbäume zu pflanzen, werden qualitativ hochwertige, hochstämmige Jungbäume in höherer Anzahl als bisher benötigt. Johannes Schmitt, stellvertretender Vorsitzender des BdB Bayern und Inhaber der Obstbaumschule J. Schmitt, zeigt sich zuversichtlich: "Unsere Mitgliedsbetriebe konnten die Produktion von qualitativ hochwertigen Streuobstbäumen vergrößern. Dieses Jahr haben bayerische Baumschulen begonnen ca. 50.000 Bäume mehr heranzuziehen als im Vorjahr und im nächsten Jahr werden es mindestens 65.000 mehr sein. In unseren Baumschulen werden jetzt die Streuobstbäume von Morgen großgezogen. Diese werden zwar dieses oder nächstes Jahr noch nicht zur Verfügung stehen, aber die ersten Schritte sind gemacht, um deutlich mehr Streuobstbäume in die Fläche zu bringen."
Der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer sagt: "Wichtig ist, dass die Umsetzung des Streuobstpaktes nicht in Vergessenheit gerät, sondern alle Akteure daran arbeiten, dass die gesteckten Ziele auch erreicht werden. Seit der Unterzeichnung des Streuobstpaktes wurden schon deutliche Fortschritte erzielt, die eine erfolgreiche Umsetzung ermöglichen werden." Es werden bereits landwirtschaftliche und naturschutzfachliche Förderprogramme zu Streuobst aneinander angeglichen und Förderlücken geschlossen. Insgesamt wurden 26 Streuobstmanager*innen an den höheren und unteren Naturschutzbehörden eingestellt, um vor Ort Aktivitäten rund um Streuobst zu koordinieren und voranzubringen.
Der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer betont jedoch: "Die Mittel, die im Streuobstpakt festgelegt sind, müssen im kommenden Haushalt ersichtlich sein und zielorientiert eingesetzt werden. Streuobstwiesen müssen vorausschauend angelegt werden und die langfristige Sicherung und Nutzung der Flächen muss schon im Voraus mitgedacht werden."
Damit die Anlage einer Streuobstwiese erfolgreich wird, müssen die Streuobstbäume bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. Wichtig sind zum Beispiel eine stark wachsende Unterlage, Virusfreiheit der Pflanzen, und eine Sorte, die an die standörtlichen Bedingungen wie insbesondere die Wasserverfügbarkeit angepasst ist. Eine Liste von Baumschulen, die in Bayern hochstämmige Obstbäume anbieten, finden sich beim bundesweiten Partner NABU unter www.streuobst.de.
Hintergrundinformationen
Das Volksbegehren Artenvielfalt – "Rettet die Bienen!" hat den ökologischen Wert von Streuobstwiesen wieder mehr in das Bewusstsein von Bevölkerung und Politik gerückt. Um Streuobstbäume besser zu schützen, wurde unter entscheidendem Mitwirken des LBV der Bayerische Streuobstpakt auf den Weg gebracht. Der Streuobstpakt, den die Bayerische Staatsregierung und mehrere Verbände aus Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft im Oktober 2021 unterzeichnet haben, soll den Erhalt, die Pflege und die Anlage der Streuobstbestände in Bayern sichern. Bis 2035 stehen somit 670 Millionen Euro für den Erhalt der Streuobstwiesen und für eine Million zusätzliche Obstbäume im Freistaat zur Verfügung. Der LBV setzt sich aktiv für eine erfolgreiche Umsetzung des Streuobstpaktes ein.
Weitere Informationen zu Streuobstwiesen unter www.lbv.de/streuobst.
1909 gegründet ist der LBV der älteste Naturschutzverband in Bayern und zählt aktuell über 110.000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Der LBV setzt sich durch fachlich fundierte Natur- und Artenschutzprojekte sowie Umweltbildungsmaßnahmen für den Erhalt einer vielfältigen Natur und Vogelwelt im Freistaat ein. Mehr Infos: www.lbv.de/ueber-uns.
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