Eine Handvoll Wissen reicht aus: Stillen ist weit mehr als „Ernährung“
- Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Baby
- Körpereigenes Oxytocin als Schmerz- und Angstvertreibungsmittel für Mutter und Kind
- Muttermilch optimal für die Bedürfnisse des Babys
- Frühgeborene profitieren besonders
Stillen fördert das Liebeshormon Oxytocin bei Mutter und Kind, was Stress reduziert und Frauen die Mutterschaft erleichtert. Keine Frau muss jedoch diese Hintergründe kennen – eine Handvoll Wissen reicht bereits aus, um erfolgreich zu stillen. Auch die Hamburger Asklepios Kliniken mit ihren vier Geburtshilfen unterstützen die weltweite Kampagne „Weltstillwoche“ der WHO für die natürliche Ernährung von Säuglingen in allen Reifestadien nach der Geburt. „Schon in der Schwangerschaft beginnt der Bindungsaufbau zwischen Mutter und Baby. Stillen ist ein natürlicher und einfacher Weg, diese Bindung zu fördern“, erklärt Britta Sengelmann, Hebamme und Stillberaterin in der Asklepios Klinik Wandsbek. Das Stillen sei damit nicht nur Nahrung für den Körper, sondern auch Nahrung für die Seele. Als von der Natur vorgesehene, normale Ernährung für Säuglinge ist die Muttermilch perfekt an deren Bedarf angepasst. „Ein bunter Cocktail für das Leben, der alle Nährstoffe in optimaler Menge enthält, um ein solides Fundament für die Gesundheit aufzubauen: nachhaltig und kostenlos“, motiviert Sengelmann die Mütter, sich für das Stillen zu entscheiden.
Die WHO empfiehlt, Neugeborene ein halbes Jahr zu stillen und dann mit Beikost zu beginnen – aus guten Gründen:
· Muttermilch stärkt die Abwehrkräfte des Kindes.
· Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko, am plötzlichen Kindstod zu versterben.
· Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko, später übergewichtig zu werden.
· Sie erkranken seltener an Mittelohrentzündungen, Magen-Darm- und Atemwegsinfekten.
· Frauen, die gestillt haben, haben ein geringeres Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
· Stillen fördert die Ausschüttung des Hormons Oxytocin – nicht nur für die Milchbildung, sondern auch für Selbstbewusstsein und Entspannung der Frau sowie für das „Verlieben ins Baby“ zuständig.
Stillen auch bei Frühgeborenen wichtig
„Frühgeborene haben erhöhte Risiken für verschiedene Erkrankungen, zum Beispiel des Darms. Die einzigartige Zusammensetzung der Muttermilch kann das frühgeborene Kind vor diesen Erkrankungen schützen“, erklärt die Still- und Laktationsberaterin Janina Tönnes aus der Abteilung für Neonatologie der Asklepios Klinik Nord in Heidberg, wo sie ein besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse von Frühgeborenen legt. „Gleichzeitig fördert das Stillen – so wie der direkte Hautkontakt – die Entwicklung des Kindes. Auch diese Aspekte machen das Stillen oder die Stillvorbereitung bei Frühgeborenen besonders wichtig“, so Tönnes. „Ausgiebiger Haut-zu-Hautkontakt sowie frühe und häufige Brustmassage, Handgewinnung und das Anlegen des Kindes an die Brust erhöhen die Ausschüttung von Oxytocin, was wiederum die Milchbildung anregt und auch für das spätere Stillen eines frühgeborenen Kindes entscheidend sind.“
Geburtshilfen und Neugeborenenstationen der Hamburger Asklepios Kliniken
Vier Hamburger Asklepios Kliniken verfügen über Abteilungen für Geburtshilfe beziehungsweise Perinatalzentren: die Asklepios Kliniken Altona, Barmbek, Nord (Heidberg) und Wandsbek. In allen vier Kliniken unterstützen Stillberaterinnen junge Mütter. Die Asklepios Klinik Nord – Heidberg ist darüber hinaus bereits seit 2002 als babyfreundliches Krankenhaus (früher „stillfreundliches Krankenhaus“) zertifiziert.
Hintergrund zur Weltstillwoche
Die Weltstillwoche ist eine gemeinsame Kampagne aller stillfördernden Organisationen weltweit. Sie informiert unter Beteiligung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) über das Stillen als natürliche Ernährung für Säuglinge und seine zahlreichen positiven Effekte für Mutter und Kind. So möchte sie Müttern Mut zum Stillen machen. In Deutschland findet sie stets in der 40. Kalenderwoche eines Jahres statt – 40 deshalb, weil eine normale Schwangerschaft ca. 40 Wochen dauert.
Experteninterview zum Thema Stillen mit Prof. Dr. Holger Maul, Chefarzt der Geburtshilfen in den Asklepios Kliniken Barmbek und Wandsbek
https://www.youtube.com/watch?v=c4ChYTBuQww&t=2s
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