Erstmals seit nach 30 Jahren: Nachwuchs bei den Weißschwanz-Stachelschweinen im Tierpark Hellabrunn
Beim Jungtiercheck durch die Tierärzte rund um Dr. Christine Gohl und die Tierpfleger zeigte sich: Der Nachwuchs ist ein Männchen, 4,9 Kilo schwer und verfügt mit seinen vier Monaten über ein sehr gut entwickeltes Stachelkleid. Stachelschweine leben in ihrem natürlichen Lebensraum monogam als feste Paare zusammen. Etwa 100 Tage nach der Paarung bringt das Weibchen ein bis vier Junge zur Welt. Stachelschweinjungtiere werden in den ersten 60 Tagen von der Mutter gesäugt und ab dem vierten Monat langsam entwöhnt.
Jungtiere wiegen bei der Geburt nur etwa 350 Gramm, sind aber mit geöffneten Augen, ausgebildeten Zähnen und bereits kurzen, wenn auch weichen Stacheln sehr gut entwickelt. Bis zum sechsten Monat werden junge Stachelschweine bei der Nahrungssuche von den Eltern begleitet. Um es zu schützen, nehmen es die Eltern bei Ausflügen einfach zwischen sich. Im Alter von etwa einem Jahr, werden die Tiere geschlechtsreif.
Kurator und Zoologischer Leiter Carsten Zehrer, zeigt sich nach der Untersuchung sehr zufrieden: „Junge Stachelschweine sind sehr empfindlich am Bauch, weswegen wir mit der ersten Untersuchung gewartet haben. Umso mehr freuen sich jetzt alle, dass das erste Jungtier seit mehr als 30 Jahren, gesund ist und sehr aktiv die Anlage erkundet. Die Elterntiere kümmern sich beide vorbildlich um den Nachwuchs, sei es bei Klettertouren auf den Baumstämmen oder ersten Ausflügen zu der bereitgestellten Futterauswahl. Dabei hat vor allem das junge Männchen immer stolz die Stacheln aufgestellt, unsere adulten Tiere sind natürlich entspannter“.
Die zu Stacheln umgestalteten Haare der Stachelschweine sind die verschiedenartigsten im Tierreich. Neben dem dicken Fell, bedecken die schwarz-weißen Stacheln die hintere, obere Hälfte des Körpers. Man unterscheidet Stacheln, Spieße, Borsten, Borstenstacheln und Rasselbecher – alle in unterschiedlicher Länge, Funktion und verschiedenen Eigenschaften. Einerseits zur Verteidigung, erfüllen die hohlen Rasselbecher die Aufgabe, Feinde zu verscheuchen.
Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor, war bei der Untersuchung dabei: „Der erste Nachwuchs nach etwa 30 Jahren ist für uns was ganz Besonderes, umso neugieriger waren wir jetzt, was die Untersuchung zeigen wird. Dabei ist für uns, neben der Gesundheit des Jungtiers, auch wichtig, dass unsere Tierpfleger keine Bekanntschaft mit den Stacheln der Eltern machen, die jetzt kurz zum ersten Mal von ihrem Nachwuchs getrennt waren. Weißschwanz-Stachelschweine gelten als „nicht gefährdet“, trotzdem möchten wir unseren Besuchern vermitteln, was diese Tiere so besonders macht und das ihre Habitate auch ohne akute Gefährdung unseren Schutz brauchen“.
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