Gasalarm bei Diabetikern
Bilden sich zu viele Gase im Darm, sind Völlegefühl und ein Blähbauch die Folge. Gehen die Gase wie Kohlendioxid, Stickstoff, Methan, Wasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff nicht ab, steigt der Druck auf die Darmwand und kann zu starken Bauchschmerzen und Krämpfen führen. Medizinisch ist dann von Meteorismus die Rede. Treten diese Gase jedoch übermäßig häufig aus, wird dies als Blähungen oder Pups, in der Fachsprache als Flatus, Flatulenz und Darmwind bezeichnet. Blähungen haben nahezu so viele Begrifflichkeiten wie Ursachen, die sich oft nicht eindeutig ausmachen lassen. Dass das zugrundeliegende Problem jedoch gefunden und behandelt werden muss zeigt sich dann, wenn beim unkontrollierbaren, leisen oder geräuschvollen Abgang von geruchsvollen Darmwinden gesellschaftliche Zusammenkünfte aus Angst gemieden werden – spätestens dann ist die Lebensqualität der Betroffenen deutlich eingeschränkt!
Diabetes mellitus: Blähungen häufig!
Obwohl Blähungen bei Diabetikern auch durch besondere Ernährungsgewohnheiten, Nebenwirkungen von DiabetesMedikamenten wie Metformin oder eine beschleunigte oder verlangsamte Magenentleerung hervorgerufen werden können, ist bei etwa 51% der Typ 1 Diabetiker und bei 32% der Typ 2 Diabetiker die Ursache in einer exokrinen Pankreasinsuffizienz zu finden. „Da Diabetes und eine exokrine Pankreasinsuffizienz so häufig zusammen auftreten, sollte bei allen Diabetiker:innen mit Verdauungsproblemen eine eingeschränkte Bildung der Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse abgeklärt werden“, so Simon-Wagner. „Eine vermehrte Gasbildung nach dem Essen tritt bei 60% meiner Patient:innen mit Diabetes und EPI am häufigsten auf und ist damit verbreiteter als Durchfälle und Bauchschmerzen.“
Verdauungsenzyme lindern Blähungen
Bestätigt eine Stuhluntersuchung einen Verdauungsenzymmangel, muss dem Körper das zugeführt werden, was er selbst nicht mehr ausreichend bilden kann: Verdauungsenzyme in Enzympräparaten aus der Apotheke, zu deren Erstattung die Krankenkasse oder der/die Therapeut:in Rückfragen beantworten. Diese werden z.B. aus Reispilzkulturen (Rizoenzyme in NORTASE®) gewonnen. Zu jeder Mahlzeit eingenommen helfen diese dabei, die Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate aus dem Speisebrei aufzuspalten, damit diese zur Energiegewinnung und für den Muskelaufbau genutzt werden können. Die vegetarischen Enzyme sind besonders effektiv, da sie im Gegensatz zu Verdauungsenzymen tierischer Herkunft (Pankreatine) bereits früh im Magen und auch im Dünndarm wirken. Werden die Blähungen – auch bei Nicht-Diabetiker:innen – durch eine EPI verursacht, müssen diese nicht in Kauf genommen werden. „Eine Enzymersatztherapie ist eine effektive Möglichkeit, Darmwinde, aber auch die anderen EPI-Symptome wie Durchfälle und Oberbauchschmerzen zu reduzieren“, so die Erfahrung von Simon-Wagner, „zudem hilft sie dabei, Blutzuckerentgleisungen zu minimieren.“
Warum treten Blähungen bei Diabetes mellitus häufig auf?
1. Weil bei 30-60% der langjährigen Diabetiker:innen eine gestörte Magenfunktion (diabetische Gastropathie) mit beschleunigter oder verlangsamter Magenentleerung vorliegt.
2. Da eine kohlehydrat- und ballaststoffarme Kost zugunsten eines hohen Eiweißanteils die Menge gasbildender Darmbakterien erhöhen kann.
3. Weil Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Isomalt, Xylit oder Fruktose in Diätprodukten zu Blähungen und Durchfall führen können.
4. Da Diabetes-Medikamente wie Metformin häufig Magen-DarmStörungen als Nebenwirkungen haben.
5. Weil rund 2,7 Mio. Diabetiker:innen zusätzlich einen Bauchspeicheldrüsen-bedingten Verdauungsenzymmangel aufweisen: Die Hälfte der Typ 1 Diabetiker:innen, jeder 3. mit Typ 2 Diabetes und bis zu 80% der Typ 3c Patient:innen.
–> Bei einer EPI verhilft die Einnahme von Verdauungsenzymen (z.B. Rizoenzyme in NORTASE®) die Blähungen sowie Durchfall und Krämpfe effektiv zu lindern
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