Hier schlummert Sparpotenzial
Kassensturz machen und Ausgaben prüfen
Laufende Kosten zu reduzieren, ist in den aktuellen Zeiten für viele Verbraucher:innen wichtiger denn je. Anett Fajerski von der VZB rät hierzu in einem ersten Schritt zu einer klassischen Übersicht über monatliche Ausgaben. Dabei empfiehlt sie einen besonderen Blick auf Ausgaben im Finanz- und Versicherungsbereich, denn hier verberge sich viel Sparpotenzial.
Versicherungsbedarf überprüfen und Verträge anpassen
„Oftmals fließt monatlich Geld in zu teure oder gar unnötige Versicherungen“, so die Verbraucherberaterin. Daher lohne es sich, die Versicherungsverträge zu überprüfen und vorrangig nur die größten finanziellen Risiken abzusichern.
Sparen lässt sich häufig bei der Kfz-Versicherung. Einen unabhängigen Vergleich der Tarife bietet die Stiftung Warentest an. Der Wechsel zu einem anderen Anbieter ist in der Regel zum Jahresende möglich. Stichtag für den Eingang der Kündigung beim Versicherer ist der 30. November. Doch nicht immer ist ein Wechsel notwendig: „Wer grundsätzlich mit seinem Anbieter zufrieden ist, kann zunächst auch bei diesem nach einem günstigeren Angebot fragen“, rät Anett Fajerski. Dabei empfiehlt sie, Verträge auf Aktualität zu überprüfen. Wer sein Auto beispielsweise wegen zahlreicher im Homeoffice verbrachter Tage weniger als früher nutzt, kann durch eine Reduzierung der im Versicherungs-Vertrag genannten Kilometerleistung einiges an Geld einsparen.
Sparpläne aussetzen
Sparbeiträge für Fondssparpläne können Verbraucher:innen problemlos aussetzen und bei Verbesserung der finanziellen Situation wieder aufnehmen. Auch Kapitallebens- und Rentenversicherungen können Versicherte in der Regel eine Zeit lang beitragsfrei stellen.
Liquiditätsreserve aufbauen
Auch wenn der Sparplan warten muss: Eine Reserve von zwei bis drei Netto-Monatsgehältern auf einem Spar- oder Tagesgeldkonto anzulegen, ist eine sinnvolle Vorsorge für Notfälle. „Dabei geht es nicht um den Zinsertrag, sondern darum, dass das Geld sicher angelegt und jederzeit verfügbar ist“, erklärt die Expertin der VZB.
Vorsicht beim Umschulden von Krediten
Oftmals reicht das Einkommen nicht aus, um allen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Dann sind Verbraucher:innen verzweifelt und suchen im Internet nach weiteren Krediten. Das Netz ist voll mit vermeintlich günstigen Angeboten ohne Schufa-Abfrage. „Vor solchen Angeboten warnen wir ausdrücklich“, sagt Fajerski. Ihre Erfahrung zeigt: In der Regel erhalten die Kund:innen keinen Kredit, sondern stattdessen gleich eine Mahnung für eine vermeintliche Finanzierungsvermittlung. Oder die Anbieter verbinden den Kredit mit einer teuren Restkreditversicherung, die die monatliche Rückzahlungsrate unnötig erhöht. Grundsätzlich rät die Verbraucherberaterin dazu, sich nicht zu scheuen und Hilfe bei einer anerkannten Schuldnerberatungsstelle einzuholen.
Für individuelle Fragen rund um die Themen Sparen und Altersvorsorge, Versicherungen, Kredite und weiteres mehr können Verbraucher:innen die Beratung der Verbraucherzentrale Brandenburg in Anspruch nehmen:
- Vor-Ort- oder Telefonische Beratung, Terminvereinbarung erforderlich unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/terminbuchung,
- E-Mailberatung auf www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/emailberatung
Die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. (VZB) ist die wichtigste Interessenvertretung der Brandenburger Verbraucher:innen gegenüber Wirtschaft und Politik. Sie bietet unabhängige Verbraucherberatung, -information und -bildung zu zahlreichen Themen: Markt & Recht, Reise & Freizeit, Finanzen & Versicherungen, Lebensmittel & Ernährung, Digitales & Telekommunikation, Energie, Bauen & Wohnen. Zudem berät sie zu deutsch-polnischem Verbraucherrecht.
Darüber hinaus mahnt die VZB Unternehmen ab, die zu Ungunsten von Verbraucher:innen gegen geltendes Recht verstoßen und klärt die Öffentlichkeit über Verbraucherrechte, Abzockmaschen und Spartipps auf.
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