Medizin für Mannheim: Rückenschmerzen
Gelegentliche Beschwerden im Rücken, Nacken oder der Schulter treten oft nach einer Fehlbelastung auf, ohne dass eine spezielle Erkrankung vorliegt. Sie verschwinden nach einiger Zeit meist von selbst wieder. Sind die Rückenschmerzen aber sehr stark, bzw. strahlen die Schmerzen von der Wirbelsäule in Arme oder Beine aus, muss eine weitergehende Diagnostik erfolgen: „Derartige Beschwerden können Symptome eines Bandscheibenvorfalls, einer Verengung des Spinalkanals – einer sogenannten Spinalkanalstenose – oder eines Wirbelgleitens sein“, erläutert Professor Dr. med. Nima Etminan, Direktor der Neurochirurgischen Klinik der UMM. Sofern keine Lähmungen vorliegen, werden diese Symptome meistens zunächst konservativ behandelt.
„Die akuten Schmerzen können wir nach gezielten Untersuchungen mit speziellen manualtherapeutischen Behandlungen und Mobilisationstechniken lindern“, berichtet Carina Müller, Leiterin des DC Therapie am Universitätsklinikum Mannheim, und ergänzt: „Um zu verhindern, dass die Schmerzen wieder auftreten, genügt eine rein passive Behandlung nicht – für den Therapieerfolg ist ein individuelles aktives Training unbedingt erforderlich.“
Wenn die Beschwerden anhalten oder sich verschlechtern, übernimmt ein hochspezialisiertes Team der Neurochirurgischen Klinik der UMM die operative Behandlung der Erkrankung. „Mit modernsten Operationsverfahren können wir heute viele Eingriffe minimal-invasiv und mikrochirurgisch durchführen“, betont der Leitende Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik, Dr. med. Jason Perrin. „Mit speziellen Mikroskopen, Navigationsverfahren und robotisch-gestützten Operationsmethoden reicht uns dazu heute ein wenige Zentimeter langer Schnitt. So können wir Gewebe und Muskeln schonen und unsere Patienten sind schneller wieder auf den Beinen.“ „Das hat sich insbesondere bei Stabilisierungs- und Aufrichtungs-Operationen an der Wirbelsäule maßgeblich verändert“, ergänzt Oberarzt Dr. med. Frederik Enders. Die beiden erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen demonstrieren am Vortragsabend moderne Technologien und Verfahren für schonende Operationen an der Wirbelsäule.
Den meisten Rückenschmerz-Patienten kann mit modernen mikrochirurgischen Verfahren Erleichterung verschafft werden. Wo das nicht möglich ist, kann der Schmerz durch Neuromodulation ‚ausgeschaltet‘ werden: „Dazu platzieren wir minimal-invasiv Elektroden in der Nähe des Rückenmarks, die schwache elektrische Impulse abgeben“, erläutert Dr. med. Steffen Brenner, Facharzt an der Neurochirurgischen Klinik. „Diese Impulse überlagern die bisherige Weiterleitung der Schmerzsignale und reduzieren so die Beschwerden erheblich.“
Zum Abschluss des Vortragsabends erläutert Carina Müller, wie Physiotherapie nach einer Rückenoperation zur weiteren Genesung beiträgt.
Wegen Corona-Vorsichtsmaßnahmen können nur bis zu 40 Zuschauer vor Ort im historischen Großen Hörsaal 01 teilnehmen, die kostenfreien Tickets für den Hörsaal können bestellt werden unter www.medizin-fuer-mannheim.de. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, findet dort einen Link zum ebenfalls kostenfreien Livestream.
„Medizin für Mannheim“ ist eine Veranstaltung der Universitätsmedizin Mannheim in Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie, dem Mannheimer Morgen und dem Rhein-Neckar Fernsehen.
Medizin für Mannheim: Rückenschmerzen
Dienstag, 25. Oktober, 18:30 Uhr,
im Großen Hörsaal 01 der UMM (Haus 6, Ebene 4)
und als Livestream auf Youtube
Begrüßung
Prof. Dr. med. Nima Etminan,
Direktor Neurochirurgische Klinik
Konservative Therapie bei Rückenschmerzen
Carina Müller, M.Sc., Leitung DC Therapie
Mikrochirurgische und minimalinvasive Behandlungen | OP-Demonstration: Aktuelle Technologien und Verfahren | Stabilisierungs- und Aufrichtungs-Operationen
Dr. med. Jason Perrin und Dr. med. Frederik Enders, Neurochirurgische Klinik
Neuromodulation gegen Rückenschmerzen (Schmerzstimulator)
Dr. med. Steffen Brenner,
Neurochirurgische Klinik
Physiotherapie nach Rückenoperationen
Carina Müller, M.Sc., Leitung DC Therapie
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