„Moin Bauwende!“: Neuberufener HSB-Professor will Bewusstsein für nachhaltiges Bauen fördern
Das Bauwesen ist Teil eines Wirtschaftszweigs, der weltweit für rund 60 Prozent des Ressourcenverbrauchs und 50 Prozent des Abfallaufkommens verantwortlich ist. Das geht aus einem aktuellen Positionspapier der Architektenkammer Bremen und Ingenieurkammer Bremen hervor. Demnach verursacht der Bereich weltweit mehr als 50 Prozent aller Emissionen klimaschädlicher Gase. „Die Entwicklung nachhaltiger Konzepte im Bauwesen ist deshalb alternativlos“, sagt Felipe Riola Parada. Ziel müsse die Verwendung von viel weniger Ressourcen und das Verursachen von viel weniger Emissionen als üblich sein, um die gleiche oder sogar verbesserte Leistung zu erreichen. „Und zwar ohne Kompromisse bei Komfort und Sicherheit eingehen zu müssen“, so der Wissenschaftler der Fakultät 2 – Architektur, Bau und Umwelt der HSB. Der Einsatz von Holz – einem natürlichen, nachwachsenden und wiederverwertbaren Material mit CO2-Speicherkapazität und einer geringen Ressourcenintensität bei der Herstellung – könne zum Beispiel eine nachhaltige und robuste Leistung gegenüber statischen Erdbeben- und Brandschutzanforderungen bieten, ist Professor Felipe Riola Parada überzeugt.
Ganzheitliches und interdisziplinäres Arbeiten in Lehre und Forschung
„Mir ist es ein besonderes Anliegen, bei den Studierenden das Bewusstsein für nachhaltiges Bauen mit ganzheitlichen und interdisziplinären Ansätzen zu fördern. Ich freue mich zudem auf die Entwicklung von Lehr- und Forschungsinfrastrukturen mit meinen Kolleg:innen an der HSB sowie mit anderen Hochschulen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland", so der Wissenschaftler.
„Ich begrüße Professor Felipe Riola Parada ganz herzlich an unserer Hochschule “, sagt die Rektorin Professorin Karin Luckey. „Nachhaltigkeit im Bauwesen ist ein drängendes Thema unserer Zeit. Mit Felipe Riola Parada haben wir hierfür einen Professor mit ausgewiesener fachlicher und internationaler Expertise gewonnen, der die angewandte Forschung und praxisorientierte Lehre der HSB bereichern wird.“
Internationale Stationen im Wissenschaftsbereich und in der Praxis
Bis der gebürtige Spanier Anfang Oktober 2022 an die HSB kam, hatte er bereits mehrere internationale Stationen im Wissenschaftsbereich und in der Praxis: So studierte Felipe Riola Parada an der Universidade da Coruña Architektur und Tragwerksplanung sowie an der Universidade de Santigago de Compostela Postgraduate Studies Holzbau. Nach seinem Studium war er mehrere Jahre als Architekt und Tragwerksplaner beziehungsweise Statiker in Spanien tätig.
Im Jahr 2017 wurde Felipe Riola Parada an der TU Wien promoviert, an der er als Postdoc mehrere Jahre tätig war. Ab 2021 arbeitete der Wissenschaftler in Spanien unter anderem als Professor am Institute for Advance Architecture of Catalonien. Vor der HSB war er zuvor zwei Jahre als Universitätsprofessor für Tragwerklehre und Statik der Tragwerke an der Bergischen Universität Wuppertal tätig.
In Bremen wird man Felipe Riola-Parada vielleicht auch bei dem einen oder anderen Lauf sehen. „Ich trainiere seit Jahren, den Halbmarathon in 1:30 Stunden zu laufen. Vielleicht erreiche ich mein Ziel in Bremen“, sagt er lachend. Auch das Wandern und die Musik liegen dem Wissenschaftler in seiner Freizeit am Herzen.
Weitere Informationen:
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