Studie zum Weltspartag: Junge Sparerinnen und Sparer haben Rendite im Blick, ältere Liquidität
- Risikobereitschaft ist unter jungen Menschen höher als unter älteren
- Bekanntheit von Fondssparplänen und das Wissen darüber steigen
Die Rekord-Inflationsrate sowie steigende Zinsen beeinflussen bei vielen Sparerinnen und Sparern Entscheidungen rund um das Thema Geldanlage. Welche Aspekte sie dabei besonders im Fokus haben, hat das Anlegerbarometer von Union Investment aus Anlass des Weltspartages unter die Lupe genommen.
Für die meisten steht die Sicherheit ihrer Geldanlage in diesen Zeiten im Fokus. Vier von zehn Befragten (40 Prozent) geben an, auf jeden Fall mindestens den eingezahlten Betrag zurück bekommen zu wollen. Dieser Aspekt hat damit im Vergleich zum Vorquartal (37 Prozent) an Bedeutung zugenommen. Überdurchschnittlich wichtig ist dieser Gesichtspunkt den Befragten im Alter zwischen 30 und 39 Jahren (46 Prozent), wohingegen die Bedeutung unter den 20- bis 29-Jährigen und 50- bis 59-Jährigen niedriger ist (jeweils 35 Prozent).
Als weiteres wichtiges Kriterium bei ihrer Geldanlage nennen die Befragten die Erzielung einer Rendite, auch wenn dieser Aspekt in den letzten drei Monaten etwas an Relevanz verloren hat (aktuell 27 Prozent, Vorquartal 31 Prozent). Insbesondere den jungen Sparerinnen und Sparern zwischen 20 und 29 Jahren ist dies überdurchschnittlich wichtig (34 Prozent).
Die jederzeitige Verfügbarkeit der Geldanlage ist mit 18 Prozent der Nennungen gegenüber 16 Prozent im Vorquartal etwa gleich geblieben. Bei den Älteren möchte ein Viertel der 50- bis 59-Jährigen flexibel über die Geldanlage verfügen können (25 Prozent).
Risikobereitschaft ist unter jungen Menschen höher als unter älteren
Die Bereitschaft, für eine angemessene Rendite zwischenzeitlich Kursverluste in Kauf zu nehmen bleibt weiterhin auf einem stabilen Niveau: 60 Prozent der Befragten zeigen sich bei Turbulenzen gelassen, wenn sie langfristig einen Mehrertrag erzielen können (Vorquartal 62 Prozent). Gerade jüngere Menschen zeigen sich chancenorientiert: Unter den 20- bis 29-Jährigen liegt der Anteil derer, die sich entsprechend äußern bei 68 Prozent. In der Generation zwischen 50 und 59 Jahren sind mit 56 Prozent weniger Befragte bereit, Kursverluste hinzunehmen.
Der Anteil der Befragten, die angeben, man erziele mit Fondssparplänen die höchsten Erträge, steigt seit 2019 kontinuierlich an: von 77 Prozent im ersten Quartal 2019 auf aktuell 86 Prozent. Bei dieser Aussage sind sich alle Altersgruppen einig. So kontinuierlich diese Zahl gestiegen ist, ist eine andere gesunken. Immer weniger Befragte geben an, dass man mit regelmäßigen Einzahlungen auf das Sparbuch oder Tagesgeldkonto die höchsten Erträge erzielt: im aktuellen Quartal beträgt dieser Anteil nur noch sehr geringe drei Prozent (10 Prozent im Vorquartal).
Bekanntheit von Fondssparplänen und das Wissen darüber steigen
Acht von zehn Befragen (81 Prozent) haben schon einmal etwas über Fondssparpläne gehört, gesehen oder gelesen. Unter den 20- bis 29-Jährigen sind es jedoch mit 72 Prozent etwas weniger. Unter ihnen kennen sich die jüngeren Befragten nach eigener Einschätzung ganz gut damit aus, wie Fondssparpläne funktionieren: 47 Prozent im Alter zwischen 20 und 29 Jahren geben an, relativ genau zu wissen, wie diese Geldanlage funktioniert. Zum Vergleich: Unter denen zwischen 50 und 59 Jahren sagen dies nur 34 Prozent.
Zur Studie
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im August 2022 im Auftrag von Union Investment 1.010 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.
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