„total zentral: die Leber!“: Leberzellkrebs – warum die Früherkennung wichtig ist
Leberzellkrebs tritt in den meisten Fällen nach einer langjährigen chronischen Lebererkrankung auf. Die Hauptursachen für ein HCC sind neben der chronischen Virushepatitis (B, C und D) unter anderem die Folgen einer unbehandelten nicht-alkoholischen Fettleberhepatitis (NASH) oder einer unbehandelten alkoholischen Fettleberhepatitis (ASH). Die steigende Zahl von Menschen, die nach einer chronischen Lebererkrankung an Leberzellkrebs erkranken, macht eine Aufklärung der Öffentlichkeit über Früherkennung und Prävention notwendig.
Neben dem Deutschen Lebertag, der in diesem Jahr am 20. November zum 23. Mal stattfindet, gibt es weitere Aktionstage, mit denen die wichtigen Themen Leber und Lebererkrankungen in den Fokus gerückt werden.
„Die Einführung des Einmalscreenings auf Virushepatitis B und C im Rahmen der ‘Gesundheitsuntersuchung‘, vormals ‘Check-up 35‘, ist ein wichtiger Schritt, um die Morbidität und Mortalität bei diesen Lebererkrankungen in der deutschen Bevölkerung zu senken. Jede Früherkennung der Virushepatitis B und C, die zu den Hauptursachen für die Entstehung eines Hepatozellulären Karzinoms (HCC) zählen, ist zugleich eine Krebsprävention. Leberzellkrebs gehört zu den Krebsarten mit der schlechtesten Prognose und ist weltweit die vierthäufigste Krebstodesursache. Leberzellkrebs kommt bei vergleichsweise jungen Menschen vor und ist somit die Krebsart mit den zweitmeisten verlorenen Lebensjahren. Zum Zeitpunkt der Diagnose können 80 Prozent der Fälle von Leberzellkrebs nicht mehr operiert werden“, erläutert Professor Dr. Peter R. Galle, Direktor der 1. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Lebererkrankungen und somit auch die Entstehung von Leberzellkrebs sind in vielen Fällen vermeidbar. Neben Virusinfektionen zählen Übergewicht, Bewegungsmangel sowie ungesunde Ernährung, Diabetes mellitus, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum zu den Risikofaktoren. Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten können geändert werden. Gegen die Hepatitis B, die chronisch werden und zum HCC führen kann, gibt es wirksame Impfungen. Aktuelle Studiendaten haben gezeigt, dass auch bei selteneren Erkrankungen wie beispielsweise akuter intermittierender Porphyrie und Morbus Gaucher ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines HCC vorliegen kann. In der kürzlich aktualisierten deutschen Leitlinie wird eine regelmäßige Früherkennung auch dieser Patientengruppen empfohlen: „Vor kurzem wurde die S3-Leitlinie zum Hepatozellulären Karzinom und zu biliären Karzinomen aktualisiert. Die überarbeitete Fassung enthält unter anderem neue Empfehlungen zu seltenen Erkrankungen als Risikofaktoren für Leberzellkrebs“, sagt Professor Galle und stellt fest: „Damit steht ein Instrument zur Verfügung, um die Diagnostik und Therapie des hepatozellulären Karzinoms zu verbessern und betroffenen Patienten angemessene, wissenschaftlich begründete und aktuelle Verfahren in der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation anzubieten.“
Mehr Infos zum 23. Deutschen Lebertag und alle bislang im Rahmen des diesjährigen Deutschen Lebertages veröffentlichten Presseinformationen unter: www.lebertag.org
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