Finanzen / Bilanzen

Ärmere Haushalte spenden mehr als reiche Haushalte

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) haben in einer Kooperation eine neue Spendenstudie auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) erstellt. Sie ist heute als DIW Wochenbericht 46 / 2022 erschienen.

In den Jahren der Pandemie zeigt sich ein starkes Spendenwachstum. „Wenn wir die Zahlen des SOEP fortschreiben mit unserem Spenden-Index, der das Spendenvolumen der 30 größten Spendenorganisationen mit DZI Spenden-Siegel umfasst, wird im Jahr 2021 ein Spendenvolumen von 12,9 Milliarden Euro erreicht“, berichtet Karsten Schulz-Sandhof, Studienautor von Seiten des DZI. „Und die große Solidarität der Bevölkerung in Deutschland zeigt sich mit dem rekordverdächtigen Betrag für die Ukraine auch in diesem Jahr wieder.“ Nach einer aktuellen Umfrage des DZI belaufen sich die Spenden für die Nothilfe Ukraine Mitte Oktober auf inzwischen 862 Millionen Euro.

Die erstmalige Einbeziehung von Hochvermögenden in die SOEP-Spendenfrage zeigt, dass die einkommensstärksten zehn Prozent der Haushalte im Jahr 2019 37 Prozent des gesamten Spendenvolumens aufbringen. Relativ zum Einkommen aber war das unterste Einkommensdezil mit 1,9 Prozent doppelt so spendabel wie das oberste Dezil mit 0,9 Prozent. „Dies ist bemerkenswert, da gerade in den beiden unteren Einkommensdezilen nur wenig Rücklagen vorhanden sind. Zu befürchten ist aber, dass angesichts der aktuell hohen Inflation künftig Spenden aus diesen Einkommensdezilen reduziert oder ganz ausbleiben werden“, gibt Studienautor und SOEP-Experte Jürgen Schupp zu bedenken.

Das SOEP-Spendenvolumen fällt doppelt so hoch aus wie das der „Bilanz des Helfens“, veröffentlicht von GfK und Deutschem Spendenrat e.V. Die Gründe für den eklatanten Unterschied analysiert der DIW Wochenbericht. Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass im SOEP, anders als in der „Bilanz des Helfens“ auch Spenden von mehr als 2.500 Euro berücksichtigt werden können.

Link zum DIW Wochenbericht 46 / 2022

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