Bauen & Wohnen

„AKBW als Thinktank“

Die Landesvertreterversammlung der Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) bestätigte den amtierenden Präsidenten Markus Müller einstimmig für eine weitere Wahlperiode. 140 Delegierte des „Architekt:innenparlaments“ kamen dazu in Friedrichshafen zu ihrer 49. Jahrestagung zusammen. Müller startet in seine dritte und gemäß den Kammerstatuten letzte Amtszeit. „Ich bin den Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar für den Rückenwind, den ich nutzen will, die Architektenkammer als Diskursforum und Thinktank weiterzuentwickeln – auch und gerade mit einer BauAkademie (Baukulturzentrum) in der Landeshauptstadt.“ Diese sieht der Architekt und Stadtplaner aus Meckenbeuren als zentralen Ort für den Transfer aus Wissenschaft und Fachwelt in Richtung der Politik, Gesellschaft und Praxis des Bauens. Baden-Württemberg könne eine Vorreiterrolle einnehmen bei der Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit: demografischer Wandel, bezahlbarer Wohnraum, klimaschonendes Bauen, Digitalisierung sowie Veränderungen von innerörtlichem Einzelhandel. Müller adressierte an die Landesregierung die Forderung, die IBA’27 StadtRegion Stuttgart finanziell zu unterstützen: „Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass es das Land nicht schafft, bei 57,4 Milliarden Euro Landeshaushalt die notwendigen Mittel von 1,3 Million Euro für die IBA’27 – das Innovationsformat schlechthin – freizugeben.“ In seine bisherige Amtszeit fällt die Einrichtung des Strategiedialogs Bauen und Wohnen durch die Landesregierung, dessen Geschäftsstelle die AKBW in einer Bietergemeinschaft mit DGNB und Bauwirtschaft innehat.

Das Vizepräsidium stand ebenfalls zur Wahl: Die angestellte Architektin Sonja Schmuker, Stuttgart, löst die Fellbacher Baubürgermeisterin Beatrice Soltys ab, deren Amtszeit nach 12 Jahren endete. Eine Bestätigung im Amt erhielten Vizepräsident Stephan Weber, Architekt aus Heidelberg, sowie Vizepräsidentin Prof. Susanne Dürr, Architektin aus Karlsruhe. Darüber hinaus wählten die Delegierten als Vertreter:innen der drei Fachrichtungen den Stuttgarter Innenarchitekten René Damian Pier (zweite Amtszeit), neu den Stuttgarter Landschaftsarchitekten Hannes Bäuerle (ebenfalls Stuttgart) sowie den Tübinger Stadtplaner Albrecht Reuß. Die Interessensvertretung der Architekt:innen und Stadtplaner:innen im Praktikum übernimmt künftig die Stuttgarter Architektin Mirjam Schnapper. Für den Posten eines weiteren Vorstandsmitglieds fiel das Votum auf die Stuttgarter Stadtplanerin Sara Vian. Die neun übrigen Sitze im Landesvorstand sind bereits durch die im Oktober gewählten Vertreter aus den Kammerbezirken besetzt.

„Mit diesem hochkompetenten Team sehe ich uns für die großen Herausforderungen gut gerüstet“, kommentierte Präsident Markus Müller den Ausgang der Wahl. Die demokratische Legitimierung sei der notwendige starke Rückhalt für die Arbeit in den unterschiedlichsten Gremien.

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