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CITES-Konferenz entscheidet über das Schicksal bedrohter Arten

Am kommenden Montag beginnt die 19. Vertragsstaatenkonferenz (CoP) des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) in Panama City. Die Konferenz findet alle drei Jahre statt und wird zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in Lateinamerika abgehalten. Regierungsvertreter:innen aus 183 Mitgliedsländern und der EU werden dort über den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten entscheiden. Ein Schwerpunkt wird der Schutz gefährdeter Haie sein.

Expert:innen des IFAW (International Fund for Animal Welfare) werden vor Ort sein und Empfehlungen zum besseren Schutz von bedrohten Tierarten wie Elefanten, Nashörnern, Haien oder Glasfröschen aussprechen. Matt Collis, stellvertretender Vizepräsident für Naturschutz beim IFAW erklärt: „CITES ist eine wichtige Gelegenheit, die sich nur alle drei Jahre bietet, um einige der am stärksten bedrohten Tierarten der Welt zu schützen.“

Zentrales Thema der CoP19 sind mehrere Initiativen zum Schutz von Haien. Aktuell werden nur 25 % aller Haiarten von CITES erfasst. Die neuen Vorschläge sehen vor, dass der Handel mit fast allen Haiarten unter die Aufsicht und Kontrolle von CITES gestellt wird.

Ein von der Regierung Panamas eingebrachter Vorschlag, der bereits von 40 anderen Nationen unterstützt wird, fordert eine Regulierung des Handels mit Requiemhaien. Die meisten gehandelten Haie zählen zur Familie der Requiemhaie. Zu ihnen zählen der gefährdete Graue Riffhai sowie der Schwarzhai, der durch Überfischung und den Handel mit Flossen an den Rand der Ausrottung getrieben wurde. 

Weitere Vorschläge zielen darauf ab, ähnliche Schutzmaßnahmen für die Gruppe der kleinen Hammerhaie und Gitarrenfische – flachbrüstige Verwandte der Haie – zu implementieren. 

Jüngste Forschungsergebnisse unterstreichen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen: 37 % aller Haie und der eng verwandten Rochen sowie 70 % der Haiarten, die wegen ihrer Flossen gehandelt werden, sind vom Aussterben bedroht. Haie und Rochen sind nach Amphibien die am zweitstärksten bedrohte Wirbeltiergruppe auf der Erde.

Requiemhaie erfüllen wichtige Aufgaben in den Lebensgemeinschaften der Korallenriffe. Jüngste globale Erhebungen zeigen, dass Riffhaie in 20 % der Riffe praktisch ausgestorben sind, wodurch die Gesundheit dieser Ökosysteme, die schon durch die Folgen des Klimawandels stark geschädigt sind, weiter gefährdet wird.

"Der erschütternde Rückgang der weltweiten Haipopulationen, der auf den nicht nachhaltigen weltweiten Handel mit Haifischflossen zurückzuführen ist, droht diese ökologisch wichtigen Raubtiere zum Aussterben zu bringen", sagte Collis. "Der Vorschlag Panamas und anderer unterstützender Regierungen kann entscheidend sein, um das Überleben dieser Arten zu sichern.“

Ein weiteres wichtiges Thema bei der CoP19 ist Wildtierkriminalität. Sie ist eine der größten Bedrohungen für Wildtiere in artenreichen Regionen wie Lateinamerika. Illegaler Wildtierhandel, einschließlich Cyberkriminalität und der Umgang mit beschlagnahmten lebenden Tieren, stellen die Vollzugsbehörden vor besondere Herausforderungen. Der IFAW wird seine Expertise in diesem Bereich nutzen, um auf die Umsetzung bewährter Lösungsansätze zu drängen. 

Wie bei früheren CITES-Konferenzen wird der Handel mit Elefanten-Elfenbein und Nashorn-Horn erneut ein strittiges Thema sein. Auf dieser Konferenz wird ein Vorschlag Kenias zur Diskussion stehen, der die Einrichtung eines speziellen Fonds zum Schutz der Elefanten im Austausch gegen die Vernichtung von Elfenbeinbeständen vorsieht. Der IFAW begrüßt die Bemühungen Kenias, sich klar vom Elfenbeinhandel abzuwenden und nachhaltige Alternative zu fördern, die sowohl den Elefanten als auch den lokalen Gemeinschaften zugutekommen.

Die 19. CITES-Vertragsstaatenkonferenz läuft von Montag, den 14. November bis Freitag, den 25. November 2022.

Über IFAW – Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

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