Credendo erwartet negative Auswirkungen auf viele Branchen durch Einbruch in der chinesischen Immobilienbranche
Der Rückgang der Mittel für Immobilienentwickler hat seinen Ursprung in dem Ziel der Regierung, den chinesischen Bausektor – der traditionell zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums angeregt wird – wieder ins Gleichgewicht zu bringen und ihn nachhaltig aufzustellen. Tatsächlich drängt die Regierung den Bausektor seit 2020, als die berühmte Politik der „drei roten Linien“ eingeführt wurde, zum Schuldenabbau. Kurzfristig erwartet Credendo als Hauptfolge eine Zunahme der Insolvenzen auf dem Immobilienmarkt. Mittel- und langfristig sieht der Kreditversicherer jedoch eine Konsolidierung, was das zweite Ziel der Regierung ist, denn das aktuelle Immobilienangebot ist deutlich größer als die erwartete Nachfrage. Tatsächlich hängen zwei Damoklesschwerter über Chinas Bauindustrie: Verlangsamung des Bevölkerungswachstums und Urbanisierung. Diese Faktoren dürften die Branche noch einige Jahre lang belasten. Diese Verlangsamung zeigt sich bereits am Rückgang der Investitionen von Januar 2022 bis August 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr aufgetreten ist.
Credendo sieht das Risiko hauptsächlich bei Bauträgern, die vor finanziellen Herausforderungen stehen. Es wird Gewinner und Verlierer geben, da stärkere Unternehmen leichter Zugang zu Krediten haben als schwächere. Dies wird auch zu einer geringeren Nachfrage bei Bauunternehmen und schließlich zu Insolvenzen führen. In der Folge werden die Auswirkungen für den chinesischen Stahlsektor angesichts der geringeren Nachfrage aus dem Bausektor und des bestehenden Überangebots dramatisch sein. „Fast ein Drittel der chinesischen Stahlwerke könnte in einer Krise, die voraussichtlich fünf Jahre andauern wird, in Konkurs gehen“, sagte Li Ganpo, Gründer und Vorsitzender der Hebei Jingye Group.
Auf Länderebene beeinträchtigt die Immobilienkrise weiterhin die Wirtschaftstätigkeit. Da die schwächelnden Immobilien- und Bausektoren mehr als 20 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachen, erwartet der Internationale Währungsfond (IWF), dass sie zusammen mit der fortgesetzten Null-Covid-Politik dieses Jahr das reale BIP-Wachstum auf rund 3,2 % einbrechen lassen werden. Trotz einer prognostizierten Erholung des BIP-Wachstums von 4,4 % im Jahr 2023 wird die Abkühlung und Konsolidierung des Sektors wahrscheinlich weiterhin das Verbrauchervertrauen und die Finanzen der Kommunalverwaltungen beeinträchtigen. Die Auswirkungen sind auch weltweit spürbar, da China etwa 30 % des globalen BIP-Wachstums ausmacht und damit zur anhaltenden starken globalen Verlangsamung beiträgt. Obwohl die asiatischen Länder logischerweise über verschiedene Kanäle von der Konjunkturabschwächung in China betroffen sind, werden Rohstoffexporteure auf der ganzen Welt, insbesondere lateinamerikanische Hersteller von Metall- und Bergbauprodukten, ebenfalls stark von der schwächeren chinesischen Nachfrage getroffen. Credendo erwartet, dass diese Abwärtsrisiken kurzfristig bestehen bleiben, da die Finanz- und Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung die Situation nicht wesentlich verbessern dürften.
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