Cyberangriffe auf Polen offenbar weitreichender als bisher bekannt
Der EU-Quelle zufolge wurden wiederholt E-Mails unter Missbrauch des Namens einer polnischen Diplomatin der Ständigen Vertretung Warschaus bei der EU versendet, um einen Cyberangriff durchzuführen und mutmaßlich Systeme im diplomatischen Apparat der EU zu infiltrieren. Die Ständige Vertretung Polens in Brüssel rief die übrigen Mitgliedsstaaten zu erhöhter Vorsicht und zur eingehenden Prüfung des E-Mail-Verkehrs auf.
Wie Telepolis weiter berichtet, seien im jüngsten Fall die fingierten E-Mails mit dem Namen einer Diplomatin, aber von einem externen Account in mehreren Wellen und an einen immer größeren Adressatenkreis versendet worden. Dabei seien auch weitere Links eingefügt worden, über die womöglich Schadsoftware hätte heruntergeladen werden können. Der Fall wird von polnischen Sicherheitsbehörden derzeit geprüft, zumal in einem zweiten Fall auch das Außenministerium in Warschau betroffen sei.
Bei sogenannten Spear-Phishing-Angriffen werden Empfänger gezielt mit detaillierten E-Mail-Nachrichten angegriffen. Dies setzt voraus, dass die Absender das Angriffsziel vorab auskundschaften und Details recherchieren, um den Nachrichten eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass die Parlamente in Polen und der Slowakei zum Ziel von Cyberangriffen geworden seien. Dabei seien die Attacken aus mehreren
Richtungen erfolgt, "auch aus der Russischen Föderation", zitierte die Agentur einen Sprecher des polnischen Senats.
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