Den Krisen trotzen: Digitalisierung hat oberste Priorität
Der Zusammenbruch von Lieferketten, der Anstieg der Energie- und Materialkosten sowie ein branchenübergreifender Fachkräftemangel stellen deutsche Firmen aktuell vor schwerwiegende Herausforderungen. „Digitalisierung ist für die deutsche Wirtschaft längst keine Ja- oder Nein-Frage mehr“, beobachtet digitisation-Geschäftsführer Georg Ruppert. „Die entscheidende Frage ist mittlerweile, welche IT-Lösungen schnell und effizient zum Unternehmenserfolg beitragen können.“
Auf den ersten Blick zeichnet der Digitalisierungsindex des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für das vergangene Jahr mit einem Anstieg von 8 Prozentpunkten ein positives Bild. Nach wie vor weisen die Werte für unterschiedliche Branchen und Regionen jedoch starke Unterschiede auf. Deutliche Vorreiter sind weiterhin die IKT-Branche, gefolgt vom Fahrzeugbau und der Branchengruppe Elektrotechnik und Maschinenbau. Zu den Schlusslichtern gehören der Handel, die Branchengruppen Chemie/Pharma und Verkehr/Logistik sowie das Baugewerbe. Regional reicht das Spektrum von überdurchschnittlichen Werten in Baden-Württemberg und Bayern bis zum Schlusslicht Landesgruppe Ost, die jedoch einen leichten Anstieg verzeichnen konnte.
Die Corona-Pandemie, so die Studie, habe in erster Linie zu einem „Homeoffice-Schub” geführt, weit weniger zu Verbesserungen bei Produkten und Service-Leistungen oder gar organisatorischen Strukturen. „Übergeordnetes Ziel der Digitalisierung muss es sein, das Angebot und damit das Kundenerlebnis zu verbessern“, betont Ruppert. Dabei seien sowohl Schnelligkeit als auch Sicherheit gefragt – eine technologische Herausforderung zwar, die aber nicht allein an die IT-Abteilung delegiert werden könne. „Die angestrebten Verbesserungen wirken sich unweigerlich auf organisatorische, kulturelle und personelle Gewohnheiten aus“, weiß Ruppert aus Erfahrung. „Bei den Vorreitern ist das Thema Digitalisierung deshalb immer eindeutig Chefsache.“
Fachleute verstehen das Thema Digitalisierung deshalb auch nicht als eine zeitlich begrenzte Umstellung. Das Stichwort ‚Arbeitswelt 4.0’ beschreibt vielmehr einen langfristigen Transformationsprozess, der eng mit der Firmenstrategie verknüpft ist.
Methoden und Tools sind mittlerweile erprobt und systematische Vorgehensweisen haben sich bewährt. Ruppert: „Jede Firma hat sehr individuelle Bedürfnisse und Möglichkeiten, die Vorteile der Digitalisierung für sich zu erschließen. Dabei muss sie weder das Rad neu erfinden, noch ist sie auf sich allein gestellt. Neben dem brancheninternen Austausch kann es sich auch lohnen, auf spezialisierte Dienstleister zu setzen.“
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