Eskalation von Angriffen in der Ukraine: CARE warnt vor einem dramatischen Anstieg des humanitären Bedarfs bei winterlichen Temperaturen
„Wir hatten keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung und der Luftalarm zwang uns in den dunklen Schutzraum, wo es besonders kalt war“, beschreibt Marten Mylius, Nothilfekoordinator von CARE Deutschland, die aktuelle Situation in Lviv. „Der Wintereinbruch macht uns große Sorgen. Bereits diese Woche soll es in Kyiv schneien und in den kommenden Wochen werden hier zweistellige Minusgrade erwartet. Alle fragen sich, wie sie die nächsten Monate überstehen sollen.“
Rund 17,7 Millionen Menschen in der Ukraine sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über sechs Millionen Menschen befinden sich innerhalb des Landes auf der Flucht. CARE sorgt sich insbesondere um die Situation von Frauen und Mädchen. Im Konflikt steigt ihr Risiko, geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt zu sein. Die Formen von Ausbeutung und Missbrauch, die ihnen drohen, sind vielfältig. Auch die unterbrochene Gesundheitsversorgung stellt eine große Herausforderung dar, vor allem für schwangere und stillende Frauen, die dringend auf verlässliche Gesundheitsdienste angewiesen sind.
„Die Schäden an der Infrastruktur sind kritisch. Obwohl unsere Hilfe durch die Luftalarme teilweise behindert wird, tun wir gemeinsam mit unseren Partnern alles, um die Menschen weiterhin mit Wintervorräten wie Kleidung, Decken und Heizmaterial zu unterstützen. Ukrainische Familien brauchen dringend Unterstützung, um den Winter zu überstehen. Dazu gehört auch die Instandsetzung von Gemeinschaftsunterkünften. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass der Schutz und die Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie die Versorgung im Fall von Übergriffen ein Schwerpunkt der Winterhilfsmaßnahmen sind“, erklärt Fabrice Martin, CARE-Länderdirektor in der Ukraine.
CARE und seine Partner unterstützen Familien in der Ukraine mit lebenswichtigen Hilfsgütern, damit sie den harten Winter überstehen: Die Helferinnen verteilen warme Kleidung, Decken und Heizgeräte. Es werden notwendige Reparaturen durchgeführt, um die Kälte aus Privathäusern und Gemeindezentren, die als Notunterkünfte dienen, fernzuhalten: kaputte Fenster und Türen werden ersetzt, beschädigte Dächer und Heizungssysteme repariert und Wände isoliert. Doch all diese Bemühungen werden nichts bewirken, wenn die Angriffe anhalten. Deshalb appellieren wir an alle Konfliktparteien, ihrer Verpflichtung aus dem humanitären Völkerrecht nachzukommen, Zivilistinnen und zivile Infrastrukturen zu schützen.
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