Finanzen / Bilanzen

Keine Entwarnung

Das Statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse zur Entwicklung der deutschen Inflationsrate im November 2022 veröffentlicht. Die am deutschen Verbraucherpreisindex gemessene Inflationsrate ist diesen Berechnungen zufolge leicht von 10,4 Prozent im Oktober auf 10,0 Prozent im November gefallen. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Die Beruhigung der Energiepreise auf sehr hohem Niveau bremst die Inflation jetzt etwas ab. Für eine Entwarnung besteht dennoch nicht der geringste Anlass. Die Rückkehr zur Preisstabilität gemäß dem Zwei-Prozent-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank ist weit und breit nicht in Sicht. Die Inflationsdynamik hat neben der Energie längst fast alle anderen Güter und Dienstleistungen im Warenkorb erfasst. Auch wenn die aktuellen Lohnabschlüsse keinen vollen Ausgleich für die sehr hohe Inflation bieten, werden sie den Kostendruck der Unternehmen hoch halten und eine Rückkehr der Inflation in Richtung Zwei-Prozent-Marke im nächsten Jahr nicht erlauben.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.

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