Klimaanpassung im Industriegebiet
Gewerbegebiete gelten als Klimakiller. Nicht nur, weil dort mitunter energieintensiv gearbeitet und produziert wird, sondern auch, weil dort in der Regel besonders viele Flächen durch Stellplätze, Lagerhallen und andere Gebäude versiegelt werden. Zu den Folgen gehören zum Beispiel eine große Hochwassergefahr bei Starkregen und gesundheitliche Belastungen für die Menschen, die im Sommer in Gewerbegebieten mit vielen Hitzeereignissen konfrontiert sein können.
Der Verein Innovation-Academy in Freiburg will mit seinem umweltpädagogischen Projekt „Klimax-Parcours“ zeigen, dass es auch anders gehen kann. Der Gewerbepark Breisgau als interkommunales Gewerbegebiet im Markgräflerland eignet sich hierfür besonders gut, denn die Hälfte seiner Fläche steht schon jetzt unter Naturschutz. Wo unter der Woche Umsatz gemacht wird, kommen am Wochenende die Erholungsuchenden zum Ausflug hin. Das macht den Gewerbepark schon jetzt zum Vorzeigeprojekt, dessen besonderen Charakter der „Klimax-Parcours“ künftig noch weiter über die Grenzen Südbadens hinaus kommunizieren will.
„Schon heute kommen internationale Besuchergruppen in den Gewerbepark, um beispielsweise die vorbildhafte Arbeit in der Restmüll- und Energieerzeugungsanlage TREA zu besichtigen“, so Verbandsdirektor Markus Riesterer vom Zweckverband Gewerbepark Breisgau. „Und da macht die Zusammenarbeit mit der Innovation-Academy natürlich jede Menge Sinn“, schlussfolgert Riesterer, der auch Geschäftsführer des Gewerbeparks Breisgau ist. Ziel des Projekts „Klimax-Parcours“ ist es, im Gewerbepark Wege zur Klimaanpassung zu entwickeln, zu erproben und bekannt zu machen. Klimaanpassung bedeutet dabei, dass Mittel und Wege gefunden werden müssen, um den Klimawandel nicht nur zu bekämpfen, sondern sich auch besser mit ihm zu arrangieren. Es ist absehbar, dass die Pariser Klimaziele von 2015 nur langsam und ungenügend von der Weltgemeinschaft verfolgt und umgesetzt werden.
„Deshalb erscheint es umso wichtiger, sich rechtzeitig auf Dürreperioden vorzubereiten, damit zum Beispiel über Zisternen in niederschlagsreichen Zeiten Regenwasser gesammelt wird, um Toiletten zu betreiben und im Sommer Bäume zu bewässern “, berichtet der Landschaftsplaner und Leiter der Innovation-Academy, Hans-Jörg Schwander. „Ich setze auf die Menschen vor Ort, um weitere Potenziale zur Klimaanpassung zu nutzen wie begrünte Fassaden, Gründächer, Blumenwiesen, Solaranlagen und nicht zuletzt ein verändertes Mobilitätsverhalten“, so Schwander.
Durch eine umweltpädagogische Fortbildung sollen im Rahmen des Projekts Beschäftigte und Azubis im Gewerbepark zudem befähigt werden, die erprobten Maßnahmen als „Parcours-Guides“ an Besucher zu vermitteln und das südbadische Modell in andere Gewerbegebiete im Land zu transportieren. „Solche Projektanträge werden grundsätzlich gerne vom badenova Innovationsfonds gefördert“, weiß Joachim Schuster, Bürgermeister der Stadt Neuenburg am Rhein, die Gesellschafterin der badenova ist, und Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung, „denn sie bringen den Klimaschutz nicht nur vor Ort weiter, sondern sind auch Multiplikatoren mit einem hervorragenden Nutzen-Kosten-Verhältnis!“ Im Fall des „Klimax-Parcours“ bedeutet dies, dass die Fördersumme von rund 29.000 Euro durch den badenova Innovationsfonds etwa 44 Prozent der Projektkosten deckt. Den Förderscheck hat Schuster stellvertretend für die anderen Mitglieder des Zweckverbandes heute zusammen mit Riesterer an den Projektleiter Schwander von Innovation-Academy übergeben. Dieser erhielt darüber hinaus den von den badenova-Gesellschafterkommunen vergebenen „Klimaheldenpreis“.
Der Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der badenova hat es sich zum Ziel gemacht, neuen Projekten für mehr Umweltschutz finanziell auf die Sprünge zu helfen. Seit seinem Start im Jahr 2001 hat der Innovationsfonds dafür weit mehr als 30 Millionen Euro in über 300 Umweltprojekte gesteckt. Dabei stand und steht stets die Innovationskraft der Projekte im Mittelpunkt, nicht primär die Frage des Ertrags, der sich damit künftig einmal erwirtschaften lässt. Finanziert wird der Fonds durch eine dreiprozentige Abgabe aus den Gewinnausschüttungen der badenova an ihre mehr als 90 Eigentümerkommunen. Das macht den Fonds einzigartig in der deutschen Energiewirtschaft. Bewerbungen neuer Projektideen sind ausdrücklich erwünscht!
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