Krista Svalbonas – Displacement
Unter dem Titel „Displacement“ geht Svalbonas mit der Ausstellung im Foyer des Museums dem Thema Flucht und Vertreibung nach, wie es im Gefolge des Zweiten Weltkriegs massenhaft aufgetreten ist. Bei Ende des vom nationalsozialistischen Deutschland ausgehenden Krieges fanden sich hierzulande fast elf Millionen sogenannte Displaced Persons (DP) wieder. Viele Geflüchtete mussten teilweise mehrere Jahre hinweg in Camps leben.
Krista Svalbonas hat eine Reihe dieser ehemaligen DP-Camp-Gebäude überall in Deutschland aufgespürt und fotografiert, unter anderem auch im Augsburger Stadtteil Hochfeld.
Dort hatte die amerikanische Besatzungsmacht 1945 fast 670 Wohnungen räumen lassen und darin 5.000 Menschen aus dem Baltikum untergebracht. Die ursprünglichen Bewohnerinnen und Bewohner mussten das komplette Mobiliar zurücklassen und selbst bei Verwandten unterkommen. Im Jahr 1951 wurde das so genannte „Baltenlager“ schließlich aufgelöst.
Die jetzt neu entstandenen Bilder der früheren DP-Camps hat die Künstlerin ästhetisch bearbeitet und mit einer überraschenden zweiten inhaltlichen Ebene versehen.
tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr: „Krista Svalbonas hat die Aufnahmen mit einer abstrakt erscheinenden Struktur überzogen, die sich bei näherem Hinsehen als Schrift herauskristallisiert. Sie hat aus ihren Fotografien mit Hilfe eines Laser-Cutters textliche Passagen herausgebrannt.“ Diese stammen laut Murr aus schriftlichen Bittgesuchen, die hilfesuchend aus den DPCamps in die USA gelangt waren.
„Angesichts der jüngeren Fluchtbewegungen, die in Folge von Kriegen weltweit aufgetreten sind, erhält Krista Svalbonas Arbeit eine ungeahnte Aktualität“, so Murr.
Die Ausstellung „Krista Svalbonas – Displacement“ läuft von 25.11.2022 bis 02.04.2023 Der Eintritt ist frei.
Noch mehr Informationen rund um das Thema Migration in Augsburg bietet die neue App „Amigra“. Die Nutzung der App ist kostenlos; sie steht im App Store und bei Google Play gratis zum Download bereit.
Das Projekt „Amigra“ ist Teil von DIWA (Das inklusive Wir in Augsburg), das unter Federführung des städtischen Büros für gesellschaftliche Integration den gemeinschaftlichen Zusammenhalt in Augsburg fördert. Es wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU kofinanziert.
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