Merlo: So war unsere bauma
Eine der Hauptaufgaben moderner Anbieter von Baumaschinen ist, Treibhausgas-Emissionen zu senken. Merlo S.p.A. (Cuneo, Italien) stellt sich ihr mit einer weiterentwickelten Stage-V-Integration sowie neuen vollelektrischen Teleskopladern und Raupen-Fahrzeugen. Merlo Deutschlands Geschäftsführer Henrich Clewing sagte über die Messe-Beteiligung: „Persönliche Kontakte und Messen sind ein wesentlicher Teil unseres Unternehmenskonzepts. In diesem Jahr konnten wir endlich Partner, Kunden und Interessenten wieder auf unseren deutschlandweiten Veranstaltungen begrüßen. Auch – und vielleicht gerade – in schwierigen Zeiten möchten Menschen sich treffen und austauschen. Viele besuchten uns im Münchener Freigelände. Die bauma verlief für uns insgesamt sehr positiv.“
Eines der auf dem Münchener Messestand viel beachteten Modelle war der trendige eWorker, ausgestellt als EW25.5-90 (2,5 t / 5 m / 90 PS). eWorker sind vollwertige Teleskopstapler, die zu 100 % elektrisch arbeiten. Die kompakten Geräte mit einem Eigengewicht von 4,9 t treibt ein Elektromotor mit 60 oder 90 PS emissionsfrei an. Die 48-V-Batterien haben eine Ideal-Laufzeit von bis zu 8 h. Sie benötigen rund 9 h, um vollständig aufzuladen. In einer ROPS-/FOPS-Kabine ist das Personal gut geschützt. Wie einen Gabelstapler lenkt es den eWorker über die Hinterräder mit einem maximalen Lenkeinschlag-Winkel von 85°. Am Geräteträger nehmen die Modelle verschiedene Werkzeuge auf. Der EW25.5-90 war auf der Messe mit einer eWorker-Hubarbeitsbühne, von der aus die Einheit auch verfahren werden kann. Der 1.100 x 700 mm große Arbeitskorb trägt zwei Personen und bis zu 200 kg.
Prototypen und Weiterentwicklungen stellte Merlo im wachstumsstärksten Teleskop-Segment, den Kompakten, aus. Neben dem klassischen 2,7t/6m-Gerät befanden sich neue 3t/7m-Prototypen namens TF 30.7 bzw. P 30.7. Sie werden mit einer Motorleistung von 75 oder 101 PS ausgestattet und bieten drei Kabinenvarianten (Niedrig, Standard, CS-Kabinenfederung). In der 2×2-Meter-Klasse hat Merlo mit dem P 30.10 eine Maschine mit zwei vorderen Abstützungen, die sich besonders in der Kombination mit Bühnen oder Winden bewährt.
Aus Merlos Ursprungsserie, den Panoramics, sahen die Besucher in München den modernisierten und bei deutschen Bauunternehmen sowie Vermietern beliebten P 40.14 (4t/14m). Der Hersteller plant an der Leistungsspitze der Serie Modelle namens „CS-Top“. Diese Panoramic-Geräte erhalten im Kern zusätzlich die gefederte Kabine und einen Flow-Sharing-Steuerblock, der mit bis zu 145 l/min arbeiten kann. Präsentiert hatte Merlo als Vorschau der neuen Reihe den leistungsstarken Vertreter P 50.18 CS-TOP mit 5 t Tragkraft und 18 m Hubhöhe. Er war ausgerüstet mit der nach vorn zu öffnenden Dachdeckerbühne.
Ein 5-Tonnen-Upgrade soll es ab 2024 auch in der 415° drehbaren Roto-Reihe der Italiener geben. Aktuell heben diese Rotoren bis zu 4 t und erreichen maximal 16 bzw. 18 m. Über ein 250 kg schweres Gegengewicht am Heck wird eine weitere Tonne Tragfähigkeit möglich. Ausgestellt hatte Merlo einen Prototyp mit der Bezeichnung „Roto 50.18S“. Weitere Updates der gesamten Roto Palette werden folgen.
An den auf der bauma gezeigten Rotoren mit endlos drehbarem Oberwagen fielen die Hubarbeitsbühnen auf. „Space 11“ verlängert den Ausleger um 11 m und gestattet am Merlo Roto Bühnenarbeiten unterflur. Neu war der Prototyp einer schwenkbaren und von 3,4 bis auf 5,5 m ausschiebbaren Plattform.
Aus der vielseitigen Multifarmer-Produktlinie war auf der bauma der MF 34.7 CS-140-CVTRONIC zu sehen (3,4 t, 7 m, 140 PS). Vorn sind die 3,4 oder 4,4 t hebenden Multifarmer ein vollwertiger Teleskoplader mit 7 bzw. 9 m langem Ausleger. Am Heck haben die Teleskop-Traktoren einen Kraftheber und die Drei-Punkt-Aufnahme.
Aus seinen weiteren Produktionsstrecken brachte Merlo u.a. Vertreter der Cingo-Raupen-Fahrzeuge nach München, darunter eine vollelektrisch angetriebene Prototyp-Ausführung mit dem Namen M600TD-e.
Merlo folgt kontinuierlich seinem Investitionsplan in Schlüsselfaktoren wie nachhaltigere und effizientere Prozesse bei der Herstellung. Publikumswirksam zeigte es sich in München an der eigenen Produktlinie für den 100% elektrischen eWorker. Merlos Mitarbeiterzahl stieg parallel zu den Ambitionen auf mittlerweile 1.568, ein Plus von 34 % innerhalb der letzten fünf Jahre. 2021 verkaufte das Unternehmen weltweit 7.200 Teleskoplader. Produktions-Tendenz steigend.
Merlo Deutschland präsentierte sich den Besuchern bei der coronabedingten bauma-Verschiebung Ende Oktober mit einem großen Team. Neben Fachgesprächen über die bekannten und neuen Technologien standen Service-Fragen erwartungsgemäß hoch im Kurs. In ihrem 30. Firmenjahr punkten die in Bremen ansässigen Teleskoplader-Spezialisten mit dem zentralen Ersatzteillager, einem deutschlandweiten Händler- und Service-Partner-Netz, ihrem Schulungsangebot und einer praxisorientieren Produktberatung.
Spezialist für Teleskopmaschinen
Die Merlo Deutschland GmbH (Bremen) vertreibt seit 1992 Teleskopmaschinen der italienischen Merlo S.p.A. Der Teleskop-Pionier liefert über 60 Modelle, viele davon mit prämierten Innovationen. Alle zeichnet der hohe Sicherheitsstandard aus. Ein 50-köpfiges Team individualisiert in Deutschland die Produkte und bietet Dienstleistungen für den Markt. In Bremen kombiniert es Grundgeräte, Ausstattungsoptionen und Anbauwerkzeuge. Aus Serienprodukten werden Spezialmaschinen für die Landwirtschaft, die Vermietung, das Bauwesen, die Industrie und viele Branchen mehr. Neben der Fach- und Verkaufsberatung unterstützt Merlo Deutschland bundesweit ein dichtes Netz an Händlern und Servicepartnern. Es ist angebunden an eine schnelle Ersatzteil-Versorgung. Die Merlo-Akademie schult Händlerverkäufer für eine professionelle Berater-Tätigkeit. Sie trainiert Technikpersonal und ermöglicht es Anwendern, Fahrpraxis zu erlangen sowie an zertifizierten Bedienerkursen teilzunehmen. Bisher verkaufte das Unternehmen rund 18.000 Teleskopmaschinen.
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