Nasse Straßen, erste Schneeflocken, neblige Nächte: Fahrsicherheit in der dunklen Jahreszeit
Achtung bei Laub und Wild auf der Straße
Herbstlaub und feuchte Straßen ergeben eine rutschige Mischung. Durch den fehlenden Fahrbahnkontakt bekommen die Reifen weniger Halt und auch Assistenzsysteme wie ABS gelangen an ihre Grenzen. Daher gilt: langsam und vorausschauend fahren sowie genügend Abstand zum vorderen Wagen halten. Weiches Lenken und vorsichtiges Bremsen vermeiden zudem, dass das Fahrzeug ins Schleudern gerät. Besonders gefährlich sind Kurven, in denen sich häufig Feuchtigkeit und Laub sammeln. Außerdem herrscht im Herbst und Winter häufig eine schlechtere Sicht, was auch die Gefahr für Wildunfälle erhöht. Rehe, Wildschweine und Füchse flitzen vor allem in der Dämmerung umher. Bei Fehlreaktionen rutscht das Auto schnell auf die Gegenfahrbahn oder in ein Hindernis. Das Gebot lautet Bremsen, Lenkrad gut festhalten und in der Spur bleiben.
Richtig reagieren bei Aquaplaning und Blitzeis
Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, die Fahrweise an die Wetterverhältnisse anzupassen. Bei Schnee und Eis planen Reisende daher besser längere Fahrzeiten und Staus ein. Überhöhte Geschwindigkeit steht auf Platz eins der Unfallursachen in der dunklen Jahreszeit. Auf nassen Fahrbahnen verlängert sich der Bremsweg – er entspricht dann ungefähr der Kilometerzahl auf dem Tacho in Metern. Daher gilt es bei Regen umso mehr, angezeigte Geschwindigkeitsbegrenzungen sowie den empfohlenen Abstand einzuhalten. Eine Faustregel lautet „Zwei-Sekunden-Regel“. Sobald das vorausfahrende Auto einen bestimmten Punkt passiert, zählen Reisende langsam bis zwei. Passieren sie diese Stelle selbst früher, reicht der Abstand nicht aus.
Bei Starkregen steigt die Gefahr für sogenanntes Aquaplaning. Die Reifen verlieren durch die Nässe an Haftung, die Lenkung wird unkontrollierbarer, das Fahrzeug gerät ins Schleudern. Einhergehend mit starken Regenfällen verschlechtert sich zudem oft die Sicht. Besonders verhängnisvoll sind Kurven, Senken und Spurrinnen – aber auch Überholmanöver. Schilder mit dem Zusatz „bei Nässe“ oder „Rutschgefahr“ warnen bereits vorab. Fahrerinnen und Fahrer merken an bestimmten Zeichen, dass ihr Fahrzeug rutscht. Dazu zählt Rauschen im Radkasten, ein Schlag am Lenkrad mit danach leichtgängigerer Lenkung oder ansteigende Drehzahl der Reifen. Jetzt heißt es den Fuß vom Gas nehmen, auskuppeln, sanft bremsen und in die gewünschte Fahrtrichtung lenken. Je besser sich Fahrende daran halten, umso schneller finden die Reifen wieder Halt. Noch ein Trick: mit getretener Kupplung über die Wasserfläche gleiten bis die Räder wieder direkten Kontakt zur Straße haben. Automatik-Fahrerinnen und -Fahrer stellen demnach auf „neutral (N)“. Auf glatten Straßen hilft das Fahren in niedrigen Gängen, möchten Reisende besser vorankommen. Eine gelegentliche Bremsprobe auf freier Strecke gibt zudem ein Gefühl für die Straßenverhältnisse. Beim Anfahren empfiehlt sich der zweite Gang und langsames Gas geben. Ein heftiger Tritt auf die Bremse hilft, das Fahrzeug wieder zu kontrollieren, wenn es in einer Kurve ausschert.
Das richtige Schuhwerk fürs Auto: Winterreifen und Schneeketten
Als eine Grundvoraussetzung für das sichere Fahren in der kalten Jahreszeit gelten die richtigen Reifen. Laut Straßenverkehrsordnung sind sie den Wetterverhältnissen anzupassen – ansonsten droht eine Strafe. Daher gilt die Faustregel „von O bis O“: Zwischen Ostern und Oktober kommen die Sommerreifen zum Einsatz. Spätestens im November empfiehlt sich jedoch, nach einem Check der Profiltiefe, die Winterreifen aufzuziehen. Diese greifen bei Glätte, Nässe und Schnee durch ihr Material und Profil besser, um so Unfällen vorzubeugen. Für Autofahrerinnen und -fahrer heißt es zur Sicherheit im Herbst und Winter regelmäßig den Reifendruck zu kontrollieren. Denn zu niedriger Druck begünstigt Aquaplaning. In besonders hohen Lagen ziehen Reisende mit dem Auto für zusätzlichen Halt Schneeketten auf. Achtung: In bestimmten Bergregionen besteht sogar eine Pflicht. Nämlich dort, wo ein Schild mit blauem Hintergrund und dem Symbol eines Rads mit Ketten am Straßenrand steht. Grundsätzlich gilt, Schneeketten nur auf Winterreifen zu montieren. Erlaubt sind dann maximal 50 Stundenkilometer. Welcher Kettentyp der richtige ist, erfahren Fahrerinnen und Fahrer anhand des Fahrzeugmodells,-antriebs und der Reifengröße. Aktuelle Tests stehen im Internet zur Verfügung. Auch das Aufziehen bedeutet beim ersten Mal eine Challenge. Anfängerinnen und Anfänger empfiehlt sich daher eine vorherige Übung sowie gute Vorbereitung durch das Einpacken von Handschuhen und Taschenlampe. Beim Fahren mit Ketten um die Reifen bleibt weiterhin Vorsicht geboten. Denn die Lenkung geht strenger und der Bremsweg verlängert sich. Straßenbelag und Ketten zuliebe kommen diese sofort wieder ab, wenn kein Schnee mehr den Weg bedeckt.
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