OXXYNOVA muss zum Jahresende DMT-Produktion einstellen
Bereits in den kommenden Tagen soll mit den Arbeitnehmervertretern über einen Interessenausgleich und Sozialplan der zeitnahe Übergang des weit überwiegenden Teils der 140-köpfigen Be-legschaft in eine Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft verhandelt werden.
„Die Entscheidung, die Schließung der DMT-Produktion einzuleiten, ist uns mit all ihren Konsequenzen nicht leichtgefallen. Sie ist jedoch angesichts der eingetretenen Situation unumgänglich“, teilt der Geschäftsführer, Dr. Klaus Puell, mit.
Zum Hintergrund der schwerwiegenden Entscheidung: Bereits im Jahr 2021 waren Rohstoffe knapp. Seit Beginn des 3. Quartals 2021 kletterten auch die Energiepreise in bislang ungeahnte Höhen. Für das Geschäftsjahr 2022 hatte OXXYNOVA sich noch bis Mitte 2021 zu weiten Teilen mit Energiebändern eindecken können.
Jedoch weitete Russland am 24. Februar 2022 den Angriffskrieg auf die Ukraine disruptiv weiter aus. Die Preise für Gas und Strom schossen im Verlauf des Jahres weit über alle Erfahrungswerte hinaus.
Als sich im Herbst 2022 eine Lösung für den Energiepreisdeckel abzeichnete, hatte sich die Geschäftsführung bereits externe Beraterexpertise gesichert, um mit ausreichenden Ressourcen die politischen Entscheidungen zu einem Energiepreisdeckel so gründlich wie nötig und so zügig wie möglich bewerten und planen zu können. Gemeinsam mit den Führungsverantwortlichen der OXXYNOVA wurde zwischenzeitlich unter Berücksichtigung des geplanten und der bisher kalkulierbaren Ausgestaltungsdetails des Energiepreisdeckels das 2023er Budget für die Produkte er-rechnet. Ende Oktober 2022 wurden die Kunden über die neuen, notwendigen Preise und Mindestabnahmemengen informiert. Generelle Rückmeldung aus dem Kreis der Kunden aus Deutschland und Europa: Die für die Kostendeckung notwendigen Preiserhöhungen übersteigen bei vielen deren Schmerzgrenzen.
„Letztendlich konnte die zwingend erforderliche Planungssicherheit für das anstehende Geschäftsjahr 2023 von den großen Kunden nicht gegeben werden. Selbst wenn wir die für unsere Produktionsanlage technisch notwendige Mindestauslastung erreichen würden, wären wir ohne umfassende Preisanpassung im kommenden Jahr bereits planmäßig mit einem für ein kleines mittelständisches Unternehmen nicht tragfähigen und nicht auffangbaren Jahresverlust konfrontiert. Hinzu kommen erhebliche Unsicherheiten und damit Risiken auf der Beschaffungsseite“, erläutert der Geschäftsführer den Verlauf der Verhandlungen in den vergangenen Tagen und Wochen. „Unsere Geschäftspartner sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert wie wir selbst“.
Den Standby-Modus für den Standort Steyerberg begründet der Geschäftsführer mit den Zukunftsprojekten, die bei OXXYNOVA bereits entwickelt werden: „Mit der anerkannten Innovationskraft kann die OXXYNOVA hoffentlich zukünftig eine Rolle im Geschäftsfeld des Recyclings, der Aufbereitung von chemischen Stoff- und Abfallströmen und der Kreislaufwirtschaft sowie bei den Zukunftsthemen Wasserstoff und der Herstellung von Biokraftstoffen spielen. Wir hoffen, in absehbarer Zeit in anderer Weise wieder Teil der Wertschöpfungsketten zu werden, mit neuen Ideen und neuen Konzepten an unserem einzigartigen Standort“.
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