Premiere am 4. Dezember: Mozarts MITRIDATE, RE DI PONTO in einer Inszenierung von Satoshi Miyagi und unter der musikalischen Leitung von Marc Minkowski – mit Pene Pati in der Titelpartie
Satoshi Miyagi gibt mit der Produktion, die ursprünglich für die Saison 2020/21 geplant war, sein Hausdebüt an der Staatsoper. Für das Bühnenbild zeichnet sich Junpei Piz verantwortlich, die Kostüme entwirft Kayo Takahashi Deschene und das Wanddesign gestaltet Eri Fukazawa. Die Choreographie stammt von Yu Otagaki.
Das Regieteam lässt das Geschehen um den pontischen König Mithridates VI. (ca. 132 bis 63 v. Chr.), der in einer Reihe von Kriegen gegen das Römische Reich kämpfte, vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Japan und den USA im Zweiten Weltkrieg spielen, ohne jedoch eindeutige Parallelen herzustellen. Die Botschaft, dass Frieden und Versöhnung an die Stelle von Rache treten soll, steht im Mittelpunkt seiner Regiearbeit, die er aus dem Geist des japanischen Kabuki-Theaters heraus entwickelt hat. Stilelemente fernöstlicher Theaterkulturen fließen mit ein und geben Mozarts Opera seria ein außergewöhnliches Gepräge, sowohl in der optischen Anmutung als auch in der Personenführung und -charakerisierung.
Auf seiner ersten Italienreise erhielt der 14-jährige Wolfgang Amadeus Mozart den Auftrag, für das Teatro Regio Ducale in Mailand eine Opera seria zu schreiben. Ende 1770 kam MITRIDATE, RE DI PONTO dort auf die Bühne, ein großer Erfolg für den jungen Komponisten, der erstmals mit einem großen, ambitionierten Bühnenwerk auf sich aufmerksam machte. An der Staatsoper Unter den Linden, die auf eine lange und vielfältige Mozart-Tradition verweisen kann, wird das Werk nun zum ersten Mal gezeigt.
Zum Ensemble gehören Pene Pati (Mitridate), Ana María Labin (Aspasia), Angela Brower (Sifare), Paul-Antoine Bénos-Dijan (Farnace), Sarah Aristidou (Ismene), Sahy Ratia (Marzio) und Adriana Bignagni Lesca (Arbate).
Marc Minkowski gründete 1982 Les Musiciens du Louvre. Dabei setzte er sich zunächst mit der französischen Barockmusik sowie mit Händel auseinander und erweiterte dann das Repertoire mit Werken von Mozart, Rossini, Offenbach, Bizet und Wagner. Darüber hinaus gründete er 2011 das Festival Ré majeure. 2016 wurde er zum Generalintendanten der Opéra National de Bordeaux ernannt und von 2013 bis 2017 war er außerdem künstlerischer Leiter der Mozartwoche Salzburg. Marc Minkowski dirigiert regelmäßig an den renommiertesten Opernhäusern Europas und steht am Pult bedeutender Klangkörper. An der Staatsoper gastierte er zuletzt beim IV. Abonnementkonzert der Staatskapelle Berlin mit Robert Schumanns Oratorium »Das Paradies und die Peri« im Februar vergangenen Jahres.
Der 1959 in Tokio geborene Satoshi Miyagi studierte an der Universität seiner Heimatstadt Kunstwissenschaften bei Yushi Odashima, Moriaki Watanabe und Hachiro Hidaka. 1990 gründete er die Theatergruppe Ku Naʼuka und begann in Übersee zu inszenieren. In seiner Kunst bringt er oft zeitgenössische Textinterpretationen mit physischen Techniken und Mustern des asiatischen Theaters zusammen. Diese Kunst findet weltweit Anerkennung; Satoshi Miyagi gewann sowohl den 3. Asahi Performing Arts Award als auch den 2. Asahi Beer Art Award. Seit Satoshi Miyagi für das Shizuoka Performing Arts Center (SPAC) arbeitet, hat er viele eigene Werke auf die Bühne gebracht, u.a. MEDEA, MAHABHARATA und PEER GYNT. Von der Idee getrieben, das Theater zu einem Fenster der Welt zu machen, hat er zudem ein neues SPAC-Projekt für die Jugend Shizuokas gestartet. 2014 fand seine Version von MAHABHARATA auf dem Festival d’Avignon große Resonanz. Infolgedessen durfte dort als erste auf einer asiatischen – buddhistischen – Konzeption fußende Version von ANTIGONE zur Eröffnung des Festivals 2017 im Palais des papes, aufgeführt werden. 2018 wurde Satoshi Miyagi mit dem 68. Art Encouragement Preis sowie mit dem »Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres« des französischen Kulturministeriums ausgezeichnet.
Die BAROCKTAGE finden 2022 vom 2. bis 11. Dezember statt und richten den Fokus auf die Musik Italiens sowie die Komponisten Vivaldi und Mozart. Mit dem programmatischen Fokus auf Vivaldi, nicht nur im Konzert, sondern auch im Musiktheater, setzen die BAROCKTAGE ihre Tradition fort, unbekanntere Facetten der Alten Musik zu beleuchten – nachdem sie sich in den vergangenen Ausgaben Rameau, Scarlatti und Campra gewidmet haben. Neben den drei Musiktheaterproduktionen von Vivaldis IL GIUSTINO, Mozarts MITRIDATE, RE DI PONTO und Monteverdis L’INCORONAZIONE DI POPPEA stehen ein Round Table sowie neun Konzerte auf dem Festivalprogramm. Ein weiteres Highlight des zehntägigen Festivals ist das Konzert von Marc Minkowski und Les Musiciens du Louvre am 10. Dezember im Großen Saal der Staatsoper, bei dem Mozarts Requiem in d-Moll KV 626 sowie dessen Ave Verum KV 618 auf dem Programm stehen.
Zur Vorbereitung auf die Premiere findet am Sonntag, dem 27. November um 11 Uhr im Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden eine Einführungsmatinee mit der Musikwissenschaftlerin und Mozart-Expertin Prof. Dr. Silke Leopold statt. Die kostenlosen Einlasskarten sind online unter www.staatsoper-berlin.de erhältlich.
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MITRIDATE, RE DI PONTO
DRAMMA PER MUSICA IN DREI AKTEN (1770)
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart
Text von Vittorio Amedeo Cigna-Santi nach Jean Racine
Premiere am 4. Dezember 2022
Weitere Vorstellungen: 7., 9., 11. Dezember
Vorwort jeweils 45 Minuten vor Beginn.
Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.
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