Salon Arsenalna Салон Арсенальна: Neue ukrainisch-deutsche Reihe für Literatur, Musik und Zusammenkommen im SchauSpielHaus
Ute Hannig, eine der Initiator*innen, zu der neuen Reihe:
»Salon Arsenalna« soll eine Reihe werden, in der wir gemeinsam mit ukrainischen Musiker*innen, Schauspieler*innen und Geflüchteten versuchen, der Last des Krieges in der Ukraine, der nun schon fast ein Jahr dauert, mit ukrainischer Literatur und Musik zu begegnen.
Angestoßen durch eine Ensembleversammlung mit Karin Beier habe ich die ukrainische Schauspielerin Nika Kushnir, die in meinem letzten BACKSTAGE-Projekt mitgespielt hatte, gefragt, ob sie sich ein solches Projekt vorstellen könnte. Nika ist gut vernetzt in der ukrainischen Geflüchtetenhilfe, kennt selbst viele geflüchtete Künstler*innen aus der Ukraine.
Wir wollen die großartige ukrainische Literatur vorstellen, sie auf Deutsch und auf Ukrainisch lesen und hören. Wir wollen aber auch Menschen, die der Krieg nach Hamburg gebracht hat, die ihr Zuhause verlassen mussten, einladen und ihnen zuhören. Die Musikerin Mavka, die als geflüchtete Künstlerin mit ihrer Tochter zurzeit in Berlin lebt, wird mit ihrer Musik Teil unseres Teams sein, das neben Nika Kushnir, Lea Steinhilber, den Dramaturgen Ludwig Haugk und Martin Györffy aus Kolleg*innen aus dem Ensemble besteht.
Mit: Ute Hannig, Nika Kushnir, Mavka, Kolleg*innen der Dramaturgie und des Ensembles u. a.
Karten (12 Euro, ermäßigt 7 Euro) unter www.schauspielhaus.de oder Tel. 248713
Salon Arsenalna Салон Арсенальна No 1: Krieg und Alltag
am 16/12 um 20.15 Uhr im TheaterRestaurant
In deutscher und ukrainischer Sprache / німецькою та українською мовамиEin Salon mit Texten von Serhij Zhadan, Musik von Mavka, Gesprächen und Bildern, moderiert und gelesen von Martin Györffy, Ute Hannig, Ludwig Haugk und Nika Kushnir und Gästen.
Pascha, Lehrer, wohnhaft an einem Stationsbahnhof im Donbass, liest keine Zeitungen und schaut auch keine Nachrichten. Er bricht auf, um seinen Neffen aus dem Internat abzuholen. Was Pascha nicht weiß: Der Krieg, der schon länger im Osten der Ukraine tobt, hat seine Grenze an diesem Januarmorgen erneut verschoben – seit heute liegt das Internat hinter dieser Grenze. „Von Süden her, von hinterm Horizont, aus Richtung der belagerten Stadt, wie aus einem unsichtbaren Luftloch, strömen Männer. Und je näher sie kommen, je deutlicher man ihre Gesichter erkennen kann, desto stiller wird es.“
Pascha läuft den Männern entgegen, um seinen Neffen aus dem Internat zu holen. Serhij Zhadan schildert mit enormer Dringlichkeit und poetischer Genauigkeit, wie schon seit 2014 Krieg und Alltag in der Ukraine eins geworden sind.
Salon Arsenalna Салон Арсенальна No 2: Licht in Lwiw / Світло у Львові
am 15/1 um 20.15 Uhr im TheaterRestaurant
In deutscher und ukrainischer Sprache / німецькою та українською мовами
Ein Salon mit Texten von Żanna Słoniowska, Musik von Mavka, Gesprächen und Bildern, moderiert und gelesen von Martin Györffy, Ute Hannig, Ludwig Haugk und Nika Kushnir und Gästen.
Żanna Słoniowskas Roman »Das Licht der Frauen« erzählt die Geschichte einer polnisch-ukrainischen Familie. Die zehnjährige Erzählerin erlebt den gewaltsamen Tod ihrer Mutter bei einer Demonstration im ukrainischen Freiheitskampf 1988 und wird am Schluss des Buches 2013 selber als Erwachsene bei den Majdan Protesten dabei sein. Sie erzählt die Geschichte ihrer Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, die alle mit ihr in einem Haus in Lwiw im Westen der Ukraine leben. Hinter der Frage, welche Sprache eigentlich in diesem Haus gesprochen werden soll, steht das Ringen um Lebensentwürfe und –modelle. Die Familiengeschichte ist auch eine Geschichte der Ukraine.
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