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Tag des Vitamin D – knapp jeder Dritte ist mit „Sonnenvitamin“ unterversorgt

In Deutschland haben Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D3 ihren Absatz innerhalb der letzten beiden Jahre verdoppelt. Vitamin D ist auch unter europäischen Käuferinnen und Käufern von Nahrungsergänzungsmitteln der beliebteste Mikronährstoff – und das zu Recht. Denn die Versorgung mit Vitamin D ist oftmals kritisch: Knapp ein Drittel der Deutschen weisen einen Vitamin D-Mangel auf. Darauf weist der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) im Lebensmittelverband Deutschland anlässlich des "Tag des Vitamin D" am 2. November hin.

Fürs Immunsystem und die Knochen

Vitamin D ist gerade in der jetzigen Jahreszeit bedeutsam für ein funktionierendes Immunsystem, unserem körpereigenen Abwehrsystem. Auch ist es wichtig für den Calcium- und Phosphathaushalt: Eine Vorstufe von Vitamin D wird in Leber und Niere in eine hormonell aktive Substanz umgewandelt. Dieses Hormon sorgt dafür, dass der Körper ausreichend Calcium und Phosphor über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen kann. Calcium wiederum ist wichtig für den Erhalt der Knochen und Zähne. "Vitamin D erfüllt im Stoffwechsel viele Funktionen, deshalb ist ein guter Versorgungsstatus wichtig – leider sieht die Realität aber anders aus", erklärt Antje Preußker aus der wissenschaftlichen Leitung des Lebensmittelverbands.

60 Prozent sind unterversorgt

Laut der repräsentativen, bundesweiten "Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS) für den 13. DGE-Ernährungsbericht sind 60 Prozent der Erwachsenen nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt, rund 30 Prozent weisen davon Serumkonzentrationen unter 30 nmol/l 25-Hydroxy-Vitamin-D auf, d .h. sie sind sogar mangelernährt. "Alle Daten zur Vitamin D-Versorgung, auch neuere Untersuchungen bei Kinder und Heranwachsenden, deuten auf eine Versorgungslücke mit Vitamin D in Deutschland hin.", betont Preußker. Die Gründe hierfür sind zweierlei: Normale Lebensmittel enthalten nur wenig Vitamin D – und die Menschen sind zu wenig in der Sonne.

Bildung über die Haut wichtig, kaum verfügbar über Lebensmittel

So wird Vitamin D auch als Sonnenvitamin bezeichnet, da es das einzige Vitamin ist, das der menschliche Körper selbst bilden kann. Preußker erläutert: "Damit der Körper Vitamin D selbst produzieren kann, muss die Haut der Sonne ausgesetzt sein. Im Sommer reichen zehn bis 30 Minuten täglich, um unseren Bedarf an Vitamin D zu decken." Allerdings reichen diese Speicher bei vielen Deutschen nicht aus, um auch noch im Februar und März ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein. Das liegt daran, dass zwischen Oktober und März/April die Eigenproduktion auch bei häufigen Aufenthalten in der Sonne eingeschränkt ist, da in unseren Breitengraden die Sonne dann nicht mehr die notwendigen Strahlenintensität hat. Zudem verbringen viele Menschen ganzjährig arbeits- und freizeitbedingt viel Zeit in Gebäuden und nicht an der frischen Luft. Und mit der Nahrung nehmen die Deutschen nur relativ wenig Vitamin D auf, da es nur in wenigen Lebensmittel in signifikanten Mengen enthalten ist – die meisten davon sind tierischen Ursprungs. Dazu gehören vor allem fettreiche Fische wie Lachs, Hering oder Makrele und in deutlich geringerem Maße Leber, Eigelb und mehrere Speisepilze.

Ältere Menschen sind besonders gefährdet

Kein Wunder also, dass die Versorgungslage dringend verbesserungswürdig ist. Gerade ältere Menschen sind gefährdet, denn mit zunehmendem Alter nimmt auch die Eigenproduktion von Vitamin D ab. Die Haut verliert nach und nach die Fähigkeit, Vitamin D so effizient wie notwendig zu synthetisieren. Außerdem können die Nieren im Alter weniger Vitamin D in die aktive Form umwandeln. "Ältere Menschen, aber auch vegan lebenden Menschen oder Menschen, die kaum in der Sonne sind, sollten auf Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zurückgreifen, um die Versorgung sicherzustellen", rät Ernährungswissenschaftlerin Preußker.

Mehr Menschen greifen auf Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D zurück

Eine aktuelle Umfrage unter europäischen Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie die neuen Marktzahlen aus Deutschland zeigen in dem Sinne einen positiven Trend. Laut der IPSOS-Umfrage* ist Vitamin D mit 46 Prozent das beliebteste Nahrungsergänzungsmittel in der Europäischen Union – basierend auf dem Prozentsatz der Befragten, die in den letzten zwölf Monaten ein Produkt verwendet haben. Auf den Plätzen folgen Vitamin C (36 Prozent), Magnesium (33 Prozent), Multivitamin/Mineralstoffe (29 Prozent) und Omega-3-Fettsäuren (19 Prozent). Bei der Analyse des deutschen Marktes, die Insight Health im Auftrag des AK NEM durchgeführt hat, liegt Vitamin D mit 12,4 Millionen Packungen auf dem dritten Platz der beliebtesten Vitamine (hinter Vitamin C mit 32,8 Millionen Packungen und Multivitaminen mit 18,4 Millionen Packungen). Allerdings zählen insbesondere Vitamin D3-Produkte mit einer verdoppelten Absatzmenge im Vergleich zu 2020 zu den Gewinnern.

*Zwischen dem 17. März und 1. April 2022 führte das Marktforschungsinstitut IPSOS Online-Interviews mit 13.200 Erwachsenen ab 18 Jahren in 14 EU-Mitgliedstaaten durch: Belgien, Tschechien, Zypern, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Polen, Rumänien, Slowenien, Spanien und Schweden

Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM)

Unter dem Dach des Lebensmittelverbands Deutschland ist der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) eine Plattform für die Interessenvertretung sowie zum fachlichen Austausch über rechtliche und wissenschaftliche Fragestellungen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Zu seinen Mitgliedern gehören neben den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln auch Rohwarenhersteller sowie Dienstleister.

Über Lebensmittelverband Deutschland e. V.

Der Lebensmittelverband Deutschland e. V. ist der Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören Verbände und Unternehmen der gesamten Lebensmittelkette "von Acker bis Teller", aus Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel und Gastronomie an. Daneben gehören zu seinen Mitgliedern auch private Untersuchungslaboratorien, Anwaltskanzleien und Einzelpersonen.

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