Von Monstern, Mäusen und Menschen.
Für sein Studium der Visuellen Kommunikation zieht Axel Scheffler Anfang der 1980er Jahre von Hamburg nach Großbritannien, wo er bis heute lebt. Im Kontakt mit Familie und Freund:innen entwickelt sich ein reger Briefverkehr. Scheffler gestaltet die Briefumschläge seiner Korrespondenzen seit nunmehr über 40 Jahren mit Collagen und Illustrationen und sendet sie in die ganze Welt. Es entsteht ein illustriertes Briefumschlag-Oeuvre, dessen Adressat:innen Familie, Künstler:innen, Freund:innen und Verlage sind. Auf kleinem Raum nimmt er sich hier alle Freiheiten, die ihm bei seinen Illustrationsaufträgen nicht möglich sind.
Rund 50 Empfänger:innen seiner Briefe haben dem Museum für Kommunikation Berlin ihre kleinen, privaten Kunstwerke zur Verfügung gestellt. Ebenso sind ausgewählte zeichnerische Antworten zu sehen.
Die Ausstellung dokumentiert so ein Netzwerk von Brieffreundschaften u.a. mit Anke Kuhl, Thomas Müller, Philip Waechter und Julia Donaldson. Vor allem aber zeigt sie die künstlerische Originalität des weltbekannten Illustrators Axel Scheffler und ist eine Liebeserklärung an die analoge Korrespondenz per Brief. Die Motive spiegeln private Themen ebenso wie Ereignisse des Zeitgeschehens wider. Auch die Briefmarken werden sorgsam von Scheffler ausgesucht und spielen oft eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Umschlags.
Begleitend zur Ausstellung ist die Publikation »Axel Scheffler: Verbriefte Freundschaft – illustrierte Briefumschläge« im Pèridot Verlag erschienen.
ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Öffnungszeiten
Di: 9 – 20 Uhr, Mi bis Freitag: 9 – 17 Uhr, Sa, So, Feiertag: 10 – 18 Uhr
Eintritt
regulär 6 Euro / ermäßigt 3 Euro
freier Eintritt für Kinder bis einschließlich 17 Jahre
Berliner Museumssonntag: freier Eintritt an jedem ersten Sonntag im Monat
Weitere Informationen zu Ermäßigungen und freiem Eintritt unter www.mfk-berlin.de/besuch
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#MonsterUndMäuse
BEGLEITPROGRAMM
Eintrittsfreie Museumssonntage mit Familien-Aktion von 14-17 Uhr für Kinder ab 4 Jahren
5.2.2023
Family Sunday for Future: Tierisch wilde Fisch-Eichhorn-Pinguin-Frosch-Krokodil-Wesen aus Eierkartons
5.3.2023
Family Sunday for Future: Grüffelo- und Mäuse-Fans gestalten Freundschaftsbriefe, Briefmarken und Bilder aus Recycling-Material
Winterferien 2023
Für die Altersklassen 5-8 Jahre und 9-12 Jahre bietet die Museumspädagogik des Museums für Kommunikation Berlin jeweils Dienstag, Mittwoch und Donnerstag während der Ferienwoche verschiedene Bastel- und Kreativworkshops an.
31.1.2023
• 14 Uhr: Mit Tinte und Feder. Fröhlich-bunte Briefe für Freund:innen malen und schreiben
• 15:30 Uhr: Peppiges Pop-up – Wilde Fabelwesen hüpfen und springen aus Postkarten
1.2.2023
• 14 Uhr: Fingerdruck ist Kunst – Monster, Dinosaurier und Einhörner
• 15:30 Uhr: Tagebuch einer Killerkatze
2.2.2023
• 14 Uhr: Lesung – Flunkerfisch und Superwurm
• 15:30 Uhr: Lustiges aus der Druckwerkstatt. Karten, Kunst und Quatsch
AUSSTELLUNGSTEXTE
Biografie Axel Scheffler
Axel Scheffler, (*1957) in Hamburg geboren und aufgewachsen, entdeckt schon als Kind seine Liebe zum Zeichnen. Nach einem abgebrochenen Kunstgeschichtsstudium reift bei einem Besuch in England die Idee, im Ausland zu studieren.
1982 zieht Scheffler nach Großbritannien und studiert „Visuelle Kommunikation“ an der Bath Academy of Art in Corsham, Wiltshire. In dieser Zeit festigt sich sein Berufswunsch: Illustrator. Er arbeitet für Zeitschriften und fertigt die Illustrationen für ein Kochbuch von Wolfram Siebeck. 1988 illustriert er das erste Kinderbuch The Piemakers von Helen Cresswell. 1992 beginnt die Zusammenarbeit mit Julia Donaldson mit der Publikation Mein Haus ist zu eng und zu klein.
1999 entsteht Der Grüffelo zu einem Text von Julia Donaldson. Die ersten Entwürfe des Monsters sind „viel zu gruselig“ für Kinder, also muss er etwas runder und kuscheliger werden. Heute zählt Der Grüffelo weltweit zu den beliebtesten Kinderbüchern und wurde bisher in 105 Sprachen übersetzt.
Seit 2009 produziert die BBC jedes Jahr zu Weihnachten eine neue Verfilmung eines Buches von Donaldson und Scheffler. 2012 gestaltet Axel Scheffler eine Serie von Weihnachtsbriefmarken für die Britische Post.
Von Brieffreundschaften und Brexit
Seit über vierzig Jahren verschickt Axel Scheffler regelmäßig gestaltete Briefe. Die gesammelten Briefe sind eine Chronik seiner Freundschaften und Arbeitsbeziehungen. Auch zeitgeschichtliche Bezüge sind in diesem ausufernden Briefverkehr gut erkennbar. Als bekennender Europäer nimmt Scheffler immer wieder auch Bezug auf aktuelle Ereignisse. Anhand einer Zeitleiste werden Ausschnitte einzelner Korrespondenzen ebenso wie ausgewählte illustrierte Antwortbriefe gezeigt.
Die Zusammenarbeit mit Julia Donaldson
Mit dem Buch Mein Haus ist zu eng und zu klein beginnt 1992 die Zusammenarbeit zwischen der Autorin Julia Donaldson und Axel Scheffler. Sieben Jahre später erscheint Der Grüffelo, dessen Erfolg überwältigende Ausmaße annimmt. Viele der Charaktere aus den erfolgreichen Geschichten und Bilderbüchern der beiden finden sich auf den Briefumschlägen wieder. Weltweit verkauft keine Schriftstellerin derzeit mehr Bücher als Julia Donaldson.
Die Briefmarke als Inspiration
Neben den eigenen Zeichnungen spielen die verwendeten Briefmarken auf Schefflers Umschlägen eine bedeutsame Rolle. Oftmals werden sie Teil der künstlerischen Gestaltung. Entweder wählt Axel Scheffler Marken mit direkten oder indirekten thematischen Bezügen zum Inhalt oder integriert die Motive visuell in die Komposition des Briefbildes. Axel Scheffler verfügt über einen großen Vorrat an sorgfältig zusammengestellten Briefmarken, aus denen er wählen kann. Gleichzeitig spiegelt sich in der Verwendung der Marken seit Beginn der 1980er Jahre Philatelie-Geschichte wider.
Ein Hoch auf die Briefkultur
Briefeschreiben erscheint in digitalen Zeiten nicht mehr aktuell. Gleichzeitig und vielleicht mehr denn je, wird es besonders geschätzt, einen persönlichen handgeschriebenen Brief zu erhalten. Das Thema des Schreibens und der Postzustellung wird auf Schefflers Umschlägen immer wieder aufgegriffen, mal in historischen Interieurs, mal mit tierischen Briefboten. Für seine Schnabeltier-Postboten erfand er mit „Platipost“ einen eigenen Begriff und ließ auch einen Stempel dafür herstellen. Briefträger sind in gewisser Weise die Helden seiner beeindruckenden Korrespondenz.
Postbär und Ameisenbriefe
Auch in seinen Kinderbüchern spielen Briefträger und ihre wertvolle Fracht eine Rolle. Die beiden Bilderbücher Der Bär schreibt heute Briefe (im Original Postman bear, Text: Julia Donaldson) und Briefe vom Eichhorn an die Ameise (Text: Toon Tellegen) beschäftigen sich ganz besonders mit der Thematik.
An die Briefe fertig los!
Hier könnt ihr selbst Briefe schreiben und Briefumschläge gestalten Vielleicht habt ihr ja Lust, jemand mit einem selbstgestalteten Brief von der Ausstellung zu erzählen?
Auf dem Tisch sind verschiedene Materialien vorhanden. Wir bitten euch, sorgsam mit ihnen umzugehen und nach dem Kreativwerden den Platz wieder aufzuräumen!
Museum für Kommunikation Berlin
Leipziger Straße 16
10117 Berlin-Mitte
Telefon: +49 (30) 20294-0
Telefax: +49 (30) 20294-111
http://www.mfk-berlin.de
Telefon: +49 (30) 20294-200
E-Mail: dw.fenner@mspt.de