Zu wenig „Klima“, zu viel „Schutz“
Der FVH sieht die Gefahr, dass bei einer Einschränkung der forstwirtschaftlichen Nutzung weniger Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung zur Verfügung steht – obwohl die Bioökonomie eher mehr als weniger Holz erfordert. Die fehlenden Holzmengen müssten andernorts beschafft werden, der Druck auf die Wirtschaftswälder in Deutschland und weltweit würde steigen. Zudem würde importiertes Holz über die Transportstrecke zusätzliche THG verursachen und die positiven Klimaschutzeffekte von Holz verringern. „Der wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium hat im vergangenen Jahr bereits die unrealistischen Zielvorgaben für den LULUCF-Bereich im Bundes-Klimaschutzgesetz kritisiert und vor einer Einschränkung der Holzverfügbarkeit und Verlagerungseffekten durch die Ziele gewarnt. Insofern gilt es jetzt im „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ keine falschen Anreize zur Einschränkung der nachhaltigen Waldnutzung in Deutschland zu setzen.“, betont Gerolf Bücheler.
„Der derzeitige Entwurf des ANK enthält aber auch positive Signale.“, so Bücheler weiter. „Die Wiederherstellung von geschädigten Waldflächen ist wichtig, um mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden. Gerade junge Wälder besitzen ein hohes Vermögen Kohlenstoff zu binden. Diese Eigenschaft nimmt mit zunehmendem Alter jedoch ab, bis schließlich genau so viel CO2 durch Absterben und Verrottung frei wird, wie neue Bäume im Wachstum binden. Eine pauschale Erhöhung des Holzvorrats in einem alten Wald steht daher den Bemühungen um mehr Klimaschutz in allen Wirtschaftsbereichen entgegen und verengt die Sicht auf den Wald als CO2-Speicher. Sinnvoller ist eine nachhaltige, aktive Nutzung des Waldes und die Substitution fossiler Brenn- und Rohstoffe durch Holz.“
Die Stellungnahme des FVH zum ANK steht unter diesem Link zum Download bereit.
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