Ansturm in der Notaufnahme
Viele Patient:innen müssen stationär aufgenommen werden. Vor dem Hintergrund voller Stationen und krankheitsbedingt ausfallenden Personals stehen allerdings derzeit weniger Betten zur Verfügung. Das verlängert die Zeit, die Patient:innen in der Notaufnahme verbringen. "Aktuell sind das oft mehr als 20 Stunden, was klar zu lang ist, weil uns diese Plätze für neue Notfälle fehlen", so Gries. Häufig sind dann auch externe Verlegungen mit erneutem Transport in andere Kliniken notwendig.
Prof. Gries appelliert daher gleichermaßen an Rettungsdienst und Patient:innen: "Wir müssen unsere Kräfte einteilen. Das bedeutet, dass die lebensbedrohlichen Notfälle wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, schwere Traumata in die Kliniken der Maximalversorgung kommen müssen. Steht ein weniger schweres gesundheitliches Problem im Vordergrund, können oft andere Kliniken übernehmen." Die Patienten, die selbst in die Notaufnahme kommen, können häufig auch durch niedergelassene Ärzte in der Arztpraxis versorgt werden. Das gelte auch außerhalb der regulären Sprechzeiten. "Dann stehen die Bereitschaftspraxen zur Verfügung", so Gries. "Das sollte unbedingt berücksichtigt werden, damit wir unsere Arbeit auf diejenigen konzentrieren können, die auf die Hilfe in einem Klinikum angewiesen sind." Derzeit ist die Zahl der Patient:innen in der ZNA deutlich höher als üblich. Nicht nur das kalte Wetter und die teilweise sehr glatten Straßen tragen hierzu bei, sondern vor allem Atemwegserkrankungen.
Hintergrund dieser aktuellen bundesweiten Entwicklung ist die derzeitige Erkrankungswelle, die nicht nur für mehr Patient:innen sorgt, sondern auch für vermehrte Ausfälle unter Ärzt:innen und Pflegekräften. "Wir merken auch, dass die Kapazitäten in den anderen Kliniken erschöpft sind, denn immer mehr Rettungswagen fahren unser Haus an", so Gries.
"Das UKL sichert gemäß seinem Auftrag die Notfallversorgung immer ab, im Moment auch erneut zulasten planbarer Eingriffe und Therapien", erklärt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL. Noch sei es nicht so wie in der Charité, wo bis zum Jahresende alle planbaren Behandlungen ausgesetzt wurden. "Aber auch wir müssen vereinzelt Operationen oder diagnostische Eingriffe, die nicht dringlich sind, absagen und auf das kommende Jahr vertrösten", so Josten. "Ich bitte unsere Patient:innen dafür um Verständnis."
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.
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