Auf einen Blick – Niedriges Aufkommensniveau in der Winterflugplanperiode
• 12,59 Mio Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen. Im Vergleich zum November 2021 stieg das Aufkommen um +41,9% (ggü. November 2019 sind es -28,4%).
• Das absolute Cargo-Aufkommen lässt, verglichen mit dem Vormonat Oktober, leicht nach. Die 423.438 t bedeuten einen Rückgang um -10,4% gegenüber November 2021. Erstmals liegt die Gesamt-Tonnage eines Monats im Jahr 2022 auch unterhalb des Vorkrisenniveaus aus November 2019 (-0,8%).
• Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen lag mit 130.432 Starts und Landungen +12,2% über dem Vorjahreswert. Gegenüber 2019 wurden mehr als drei Viertel der gewerblichen Flüge durchgeführt (-23,2%).
Der November im Blick – Winterflugplan startet mit zurückhaltendem Angebot
• Im Europa-Verkehr konnte die Erholung in der Verkehrsnachfrage gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich gesteigert werden. 8,08 Mio Passagiere bedeuten ein Wachstum von +32,0% gegenüber November 2021. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 sind mehr als drei Viertel aller Reisenden (77,3%) zurück.
• Die Interkont-Nachfrage wuchs zum Vorjahresmonat um +85,1% auf knapp 2,6 Mio Passagiere. Im Vergleich zum November 2019 sind das 78,0% Passagiere. Das Interkont-Segment hat damit im November die höchste Recovery-Rate.
• Die Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr stabilisiert sich auf einem geringen Niveau. 1,84 Mio innerdeutsche Passagiere (+42,3% ggü. 2021) bedeuten eine Verringerung um knapp 170.000 zum Vormonat Oktober, im Vergleich zum Vorkrisenniveau fehlen mehr als die Hälfte der Passagiere (49,7%).
Das Verkehrsaufkommen hat im November 2022 mit Beginn des Winterflugplans deutlich an Dynamik verloren. Weniger Luftverkehrsangebot bedeutet auch immer weniger Luftverkehrsnachfrage. Die Betriebsabläufe an den Flughäfen sind stabil.
Im nationalen Luftverkehr sind die Strecken- und Frequenzangebote weiterhin stark ausgedünnt. Auch der über den Sommer anziehende Europaverkehr verliert an Dynamik. Covid-19 hatte im europäischen Luftverkehr keinen Nachfrageeinfluss mehr. Ein anderes Bild zeigt sich bei wichtigen asiatischen Interkontmärkten.
Das Jahr im Blick – Erholung ja, aber unter dem europäischen Schnitt
Von Januar bis November wurden an den deutschen Flughäfen mehr als 153,03 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Mit +116,6% verzeichnen die Flughäfen zum Vorjahr ein intensives Wachstum. Zum Vorkrisenniveau in 2019 fehlen aber noch -34,4%. Mit dieser Entwicklung liegt Deutschland am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Die Entwicklung der angebotenen Sitze liegt in Deutschland um mehr als 10% hinter europäischen Nachbarstaaten zurück.
• 17,28 Mio Passagiere flogen innerdeutsch (+102,7% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Nov 2019 entspricht dies einem Verlust von -59,8%).
• 108,91 Mio Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+107,0% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Nov 2019 sind es -27,2%).
• Die Interkont-Nachfrage (26,51 Mio Paxe) wächst mit +186,7% zum Vorjahr (gegenüber Jan-Nov 2019 sind es -34,2%).
Die dynamische Erholung der Nachfrage über das Sommerhalbjahr spiegelt den hohen Wunsch nach touristischen und privaten Reisen wider. Dieses Reisebedürfnis hat die Nachfrageentwicklung gefestigt. Zum Jahresende verliert die Erholung deutlich an Dynamik.
Die Europaverkehre bildeten im Sommer den Wachstumsmotor. Die touristische und VFR-Nachfrage lag auf einigen europäischen Destinationen bereits auf Vorkrisenniveau oder darüber. Dieses Nachfragesegment privater Reisen fehlt im vierten Quartal. Der sukzessive Angebotsaufbau der interkontinentalen Linienverbindungen fördert die Aufkommensentwicklung, insbesondere auf dem Nordatlantikmarkt. Davon profitieren die wachsenden Umsteigerströme an den deutschen Hubs. Der noch immer zu großen Teilen nicht wieder aufgenommene Asienverkehr verhindert eine noch bessere Entwicklung bei den Langstrecken. Der innerdeutsche Verkehr dagegen bleibt in seinem Erholungstrend weiter hinter diesen Entwicklungen zurück.
Cargo-Aufkommen – globale Lieferengpässe dämpfen die Nachfrage – Gesamt-Tonnage unter Vorkrisenniveau
Die Luftfrachtnachfrage verringerte sich im November verglichen mit dem Vormonat Oktober um über 8.000 abgefertigte Tonnen. Mit 423.438 Tonnen wurden im Vergleich zum starken Vorjahr ca. -10,4% weniger Fracht umgeschlagen. Auf die Luftraumsperrungen haben sich die Logistikketten unterdessen eingestellt. Die noch immer stark coronabedingt eingeschränkten wichtigen Frachtmärkte in China können die Luftfrachtlogistiker nicht kompensieren. Die unsichere wirtschaftliche Gesamtsituation strapaziert die globalen Lieferketten.
Die Einladungen sinken im November um -7,6% auf 225.003 t (gegenüber 2019 +2,3%). Auch die Ausladungen verringern sich um -13,4% auf 197.935 t (gegenüber 2019 -4,2%). In der kumulierten Betrachtung des Jahres 2022 entwickelte sich das Cargoaufkommen mit -5,5% auf 4.642.092 Tonnen – zum Vorkrisenniveau 2019 bedeuten dies noch +5,4% und zusätzliche knapp 240.000 t.
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